Wer Reiseblogs liest, der kennt sie: die Superlative in Überschriften, die auf Artikel hinweisen, die man unbedingt gelesen haben muss. »Die 8 wunderschönsten Strände am Mittelmeer«, »Die 5 hippsten Städte Europas« oder »Die ultimative Packliste für Camper mit 3 Hunden und 4 Kindern« . Scheinbar ziehen solche Blogbeiträge und so wird es langsam echt Zeit, dass ich auch sowas raushaue.

Heute befassen wir uns mit einem Thema, das viele Menschen faszinierend finden: Ich bin Mitte 30, lebe reisend im Wohnmobil, habe weder geerbt, noch beziehe ich Rente oder lasse mich von einem Mann aushalten. Ich komme für meinen Lebensunterhalt selbst aus. Unterwegs und im Internet treffe ich immer wieder welche, auch Wohnmobilreisende, die können das im ersten Moment nicht erfassen. Haben die meisten doch das Bild vom Rentner im Kopf, der seinen Lebensabend im Wohnmobil verbringt. Manchmal lerne ich Leute kennen, denen ich zu Beginn eines entsprechenden Gespräches direkt ansehen kann wie sie versuchen Zusammenhänge zu verstehen. Wie kann sowas funktionieren? Muss sie im Wohnmobil leben, hat sie kein Zuhause? Und dann auch noch in einem so kleinen Ducato, mit so einem großen Hund? Insbesondere als ich noch alleine unterwegs war kam oftmals Verwunderung auf. Darüber, dass ich alleine reise und unterwegs auch noch Geld verdiene. Offenbar habe ich ja…

Alle finden es so toll, das Leben im Wohnmobil. Vor allem Jene, die nur davon träumen, beneiden mich um meinen Lebensstil. Doch ist wirklich alles so toll, eine rosarote Traumwelt? Wer meinen Blog kennt weiß, dass auch beim Leben on Tour Problemchen auftreten – das Leben ist einfach so, mal geht’s bergauf, mal bergab. Hinzu kommen extra Fallstricke, wenn man mit dem Womo unterwegs ist … Immer diese Ausländer. Die Franzosen sind unhöflich, die Spanier faul, die Engländer können nicht kochen und die Schweizer halten sich für was besseres. Ich habe noch nie verstanden wie man auf Ausländer schimpfen kann. Oder auf andere Lebensweisen. Es gehört eine gehörige Portion Engstirnigkeit dazu. Sind wir doch alle Ausländer. Und in wirklich jedem Reiseland wurde ich bisher sehr herzlich und freundlich von den Eingeborenen empfangen. Irgendwie habe ich sogar das Gefühl es geht überall gastfreundlicher und herzlicher zu wie in Deutschland.

Vor ziemlich genau sechs Monaten bin ich aus einem 90qm-Haus mit Garten und Terrasse ausgezogen, hat das Leben für mich und Tizon in rollenden 6qm begonnen. Zeit, mal ein Fazit zu ziehen. Wie ist das Leben im Wohnmobil, so als Aussteiger und alleinreisende Frau? Ein Jubiläums-Blogpost sozusagen. Wie ist es so, das Leben im Wohnmobil, weit weg von Zuhause, das Arbeiten im kleinen, selbst ausgebauten Kastenwagen, in fremden Ländern, das Reisen alleine als Frau, mit dem verrückten Hund an meiner Seite? Nehmen wir doch einfach die Top5 an Fragen, die Menschen mir unterwegs immer wieder stellen. Plus einige, die ich mich selbst manchmal frage. Ich schreibe einfach mal, was mir in den Sinn kommt. Auch, wenn ich es womöglich schonmal in einem früheren Reiseblog thematisiert habe. In den letzten 6 Monaten war ich in Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal unterwegs. Momentan stehe ich am südwestlichsten Punkt Europas, nahe Sagres…

Dauerhaft im Wohnmobil leben, wie sieht das aus? Aussteigen, die Welt (oder Europa) bereisen, Wohnung, ggf. auch Büro immer mit dabei? Ob Sabbatjahr oder als langfristige Lösung, das Leben im Wohnmobil kann die gewünschte Freiheit sowie den Abstand zum Alltag in Deutschland bringen. Doch wie ist es, dauerhaft im Wohnmobil zu leben, kann das überhaupt funktionieren? Wieviel Komfort (& Technik) brauche ich? Sein Leben entschleunigen, wieder vereinfachen, enttechnologisieren, offline gehen. Wer ein Nomadenleben im Wohnmobil führen möchte braucht eine Auszeit, möchte Zeit und Raum finden, um sich selbst wieder zu finden. Hier kann das Wohnmobil Freund oder Feind sein. Abhängig davon, über welche Ausstattung es verfügt. Ein alter VW T3, mit Schlaf- und Kochmöglichkeit, einfachster Technikausstattung, dafür mit Kultcharakter kann dich bei dem Vorhaben unterstützen der modernen Technik abzuschwören. Weniger Elektronik, mehr Mechanik, alles ist einfach gehalten. Das Gegenteil, ein modernes Wohnmobil mit allem Schnickschnack. TV über Satellit, Klimaanlage,…

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