Wohnmobiltour Algarve | mit dem Wohnmobil durch Portugal Teil I
Eine Rundreise von 2-3 Wochen, mit dem Wohnmobil durch die Algarve – hier kommt mein Vorschlag für deine Wohnmobiltour.
Interessant für alle, die nicht nur auf gut besuchte, touristische Highlights aus sind. Sondern auch das Besondere der Algarve genießen möchten: Hier ein schöner Wochenmarkt, dort die Ruhe der wunderschönen Natur. Kleinere, historische Städtchen, einsame Strände.
Anstelle eines Algarve-Reisebericht mache ich euch also einfach den Reiseführer. Denn nach zwei Überwinterungen an der Algarve habe ich vermutlich noch längst nicht alles gesehen, aber vieles.
Diese Tour ist für Wohnmobile geeignet, die mal einige Tage frei stehen können (& möchten), dann auch mal einen Stellplatz bzw. Campingplatz anfahren. Da gerade im Naturpark freistehen verboten ist, empfehle ich hier eher das Übernachten auf offiziellen Plätzen.
Diese Wohnmobiltour ist in 14 Tagen zu schaffen – wobei ich es als sehr schade empfinden würde, wenn du dir wirklich nur zwei Wochen Zeit für die Algarve nehmen möchtest (oder kannst). Drei Wochen wäre ein besseres Zeitfenster, denn es gibt Einiges zu entdecken – inklusive schöne Orte, an denen man gerne eine Nacht länger bleiben möchte.
Es ist eine Rundreise, einsteigen kannst du also dort, wo du in die Algarve einreist. Kommst du von Spanien, dann empfehle ich dir Tavira als erste Station. Von der Atlantikküste runter kommend Aljezur, vom Osten Portugals einreisend Odeleite.
Station 1: Tavira
Eine charmante, kleine Stadt an der Südküste
Wer von Spaniens Küste nach Portugal rüber kommt sollte unbedingt Tavira besuchen. Denn hier kannst du gut erleben, wie Tourismus funktioniert, ohne dass eine Stadt an ihrem Charme verliert. Die historische Altstadt ist einen Besuch wert, mit ihren vielen Kirchen, gepflasterten Wegen, engen Gassen. Und natürlich das Castelo, wie es in so vielen portugiesischen Städtchen zu finden ist. Die vorgelagerte „Ilha de Tavira“ bietet Strand ohne Ende, und sogar einen Ankerfriedhof, am Strand „Praia do Barril“.
Aber Vorsicht, Portugal macht instant süchtig, und wenn du noch einen Tag in Tavira dran hängen möchtest, kannst du dein Wohnmobil auf den Parkplatz vom Mercado Municipal (Markthalle) stellen. Koordinaten: 37.121904, -7.643462
Ansonsten fahren wir ein Stück weiter, zum nächsten Ziel, für eine ruhige Übernachtung.
Übernachten: Parkplatz vom Pego do Inferno
Ein einfacher Parkplatz, ohne alles. Das vorbeiführende Sträßchen ist nachts absolut ruhig, allenfalls die Wachhunde der benachbarten Zitronenplantage geben mal laut. Auch tagsüber ist auf dem Parkplatz direkt nicht allzu viel los, da es ein paar Meter näher am Pego do Inferno noch einen weiteren Parkplatz gibt der von den Besuchern eher genutzt wird.
- Zielkoordinaten: 37.157094, -7.699404
- Entfernung ab Tavira: 10km, Fahrtzeit: 15 Minuten
- Kosten: 0€, ohne Infrastruktur
Station 2: Pego do Inferno
Kleine Oase hinter Tavira
Nach einer ruhigen Nacht darf es gerne noch am Vormittag zu Fuß zum „Pego do Inferno“ gehen. Keine Sorge, es wird keine ausgedehnte Wanderung. Du folgst der geteerten Straße, bis rechts ein unbefestigter Weg abgeht. Diesem folgst du bis zu den Ruinen, dann dem Trampelpfad mittendurch. Weitere ausgetretene Wege führen dich direkt zum Ziel: ein kleiner See mit einem Wasserfall. Besuchst du diesen Ort bei gutem Wetter am Nachmittag, kannst du den einheimischen jungen Leuten bei ihren Sprungkünsten zusehen.
Auf dem Weg zum nächsten Übernachtungsplatz wollen wir uns die Beine vertreten, dabei etwas vom Hinterland sehen. Dazu empfiehlt sich eine Runde durch das überschaubare Städtchen Sao Bras de Aportel, ein Besuch der Fonte Ferrea oder Fonte Benémola. Ein bisschen fahren, etwas laufen und anschauen, zwischendurch ein Café besuchen („Um Galao e um Pastel de Nata, por favor“).
Übernachten: Wallfahrtskirche von Loulé
Ein ruhiger, meist leerer Parkplatz an der futuristisch anmutenden Kuppel der Wallfahrtskirche „Santuário de Nossa Senhora da Piedade“.
- Zielkoordinaten: 37.138198, -8.026047
- Entfernung ab Pego do Inferno: 42km, Fahrtzeit: 45 Minuten (ohne Zwischenstopps)
- Kosten: 0€, keine Infrastruktur
Station 3: Loulé
Samstag = Markttag
Heute haben wir auf unserer Wohnmobiltour idealerweise Samstag, denn Samstag ist Markttag. Nicht nur in Loulé, sondern auch in anderen portugiesischen Städtchen. Aber in Loulé wird es am Markttag besonders interessant. Um zur Altstadt zu gelangen machen wir unser Wohnmobil fahrbereit, siedeln auf den nahe der Altstadt gelegenen, großen Parkplatz um (37.138216, -8.026100). Nach einem Besuch des Marktes einfach noch ein bisschen bummeln gehen – der Kunsthandwerkermarkt ist direkt nebenan, nette kleine Gassen und historische Gebäude gibt es zu bewundern. Die „Capela de Nossa Senhora da Conceição“ (37.139745, -8.023308) liegt gleich neben dem Castelo, und nette kleine Ecken, ein kleiner Park usw. finden sich dann quasi automatisch.
Nach ein paar Tagen im Inland wird es mal wieder Zeit für die Küste, also fahren wir weiter:
Übernachten: Motorhome Park Falesia
Da die meisten Wohnmobile alle paar Tage an Strom müssen oder eine Ver- und Entsorgung ansteuern wollen, integrieren wir dies auf unserer Tour. Bevorzugt an der Küste, wo freistehen mit dem Wohnmobil ohnehin nicht so gerne gesehen wird. Der Motorhome Park Falesia ist ein angenehmer Wohnmobilstellplatz, welcher im Winter schonmal sehr voll wird. Er hat aber relativ große Parzellen, zu Fuß kann man über Pfade in wenigen Minuten den großen, oft leeren Sandstrand erreichen.
- Zielkoordinaten: 37.090392, -8.160396
- Entfernung: 18km ab Loulé, Fahrtzeit: 25 Minuten
- Kosten: 8€ / Nacht, inklusive Strom
Station 4: Praia da Falesia
Portugals vielleicht schönster Strand
Ich finde, dass der Praia da Falesia zu den schönsten Stränden der Algarve zählt. Rote Felsen, leere, saubere Strände … vor allem in der Morgendämmerung und beim Sonnenuntergang solltest du an den Strand! Ansonsten ist „Olhos de Agua“ ein astreiner Tourikaff, mit Hotels, Ferienanlagen, vielen Restaurants sowie Touriläden. Im Winter recht ausgestorben, im Sommer recht voll.
Wenn du Lust auf richtig gute italienische Pizzeria hast, es gibt eine fußläufig vom Stellplatz aus, das „Ristorante San Marino“ (37.090458, -8.167800). Portugiesen gehen übrigens nicht vor 20 Uhr essen, ab 18 Uhr haben wir aber schon was bekommen.
Übernachten: Praia da Marinha
Ja, das ist ein Freistehplatz an der Küste, es ist hier definitiv verboten zu stehen. Weil dieser Platz aber ohnehin in jedem Stellplatzführer verzeichnet und sehr schön ist, führe ich ihn mal auf. Hier gilt, wie generell beim Freistehen an der Algarve: Stehen schon sehr viele hier, und sieht es halb wie auf einem Campingplatz auf, dann such dir zum Übernachten einen anderen Platz. Denn dann besteht die Gefahr, dass er geräumt wird. Du kannst mit dem Wohnmobil auf dem großen Sandplatz stehen, oder hinter dem Platz in den Büschen. Alternativ gibt es in Alvor einen Wohnmobilstellplatz (37.124832, -8.595175).
- Zielkoordinaten: 37.091427, -8.413070
- Entfernung: 33km, Fahrtzeit: 45 Minuten
- Kosten: 0€, ohne Infrastruktur
Station 5: Praia da Marinha & Carvoeiro
Wunderschöne Felsalgarve
Hier sind wir nun angekommen, an der typischen Felsalgarve. Hier findest du die gängigen Postkartenmotive: gelbe Felsen, kleine Buchten. Es führt ein schöner Wanderweg die Küste entlang. Du siehst mal schöne Felsformationen, dann diese großen Senklöcher in die man reingucken kann, dann wieder ein kleiner Strand. Hier findest du übrigens auch ein paar schöne Geocaches. Vom Praia da Marinha kannst du die Küste entlang bis zum Praia da Benagil gehen. An beiden Stränden findest du Anbieter für eine kleine Bootstour in die Grotten.
Auf dem weiteren Weg nach Osten empfiehlt es sich, einen Abstecher nach Carvoeiro oder auch Ferragudo zu machen. Nette kleine Küstenorte, die zu einem Bummel einladen.
Übernachten: In Lagos am Stadion
Der offizielle Stellplatz von Lagos am Fußballstadion ist nicht schön, aber strategisch günstig gelegen. Und da sich ein Ausflug nach Lagos wirklich lohnt, ist er für eine Nacht Okay.
- Zielkoordinaten: 37.115940, -8.679230
- Entfernung: 33km ab Praia da Marinha, Fahrtzeit: 40 Minuten
- Kosten: 3€, bezahlbar am Automaten. VE, Dusche, Waschmaschine, kostet extra. Kein Strom.
Station 6: Lagos
Die schönste Stadt der Algarve?
Lagos ist ein wirklich hübsches Städtchen. Es hat sich trotz Tourismus seinen Charme bewahrt. Straßenkünstler, Straßencafés, schöne Häuser und Gassen, nette kleine Läden. Vom Stellplatz aus kann man mit dem Rad reinfahren oder die ca. 2,5km zu Fuß gehen – einfach dem Fluss folgen. Es gibt auch zentrumsnahe Parkplätze, südlich und westlich der Altstadt.
Im Januar ist von dem Flair übrigens nicht allzu viel zu spüren, hier haben die ganzen Läden Urlaub.
Die Ponta da Piedade ist das ultimative Postkartenmotiv der Algarve. Mit dem Wohnmobil kannst du direkt am Leuchtturm parken (37.081296, -8.669681) und auf Pfaden die Klippen entlang gehen, und/oder die Stufen runter zum Wasser. In Lagos kannst du auch eine Bootstour buchen, zumindest in der Saison.
Zwischen Lagos und dem nächsten Ziel Sagres finden sich wunderschöne kleine Sandstrände – die schönsten an der Algarve und auf unserer Wohnmobiltour wie ich finde. Das Übernachten ist grundsätzlich verboten, und die GNR räumt diese Strände auch schonmal, insbesondere wenn sie von den Aussteigern mit den bunten Bussen allzu sehr in Beschlag genommen werden. Einen Besuch sind sie aber auf jeden Fall wert! Da hätten wir den „Praia da Boca do Rio“, der über eine geteerte Straße gut zu erreichen ist. Mein Highlight ist der „Praia das Furnas“, der Strand ist bei Flut klein, bei Ebbe wird er gigantisch. Und hier gibt es den wohl schönsten Geocache der Algarve zu finden. Aber Vorsicht, die Anfahrt ist etwas sehr holprig. „Praia do Zavial“ und „Praia da Ingrina“ sind da schon wieder besser anzufahren.
Übernachten: Parkplatz am Fortaleza
Der Parkplatz am Fortaleza de Sagres liegt auf einer Landzunge, zwischen drei Stränden. Von hier aus kannst du das Fort wie auch die Stadt fußläufig besuchen. Dieser Parkplatz ist kein offizieller Stellplatz, wird jedoch in einer offiziellen portugiesischen Womo-Broschüre als legitimer Übernachtungsplatz ausgeschrieben. Parke in den Markierungen und lass die Stühle drin, dann dürfte es keine Probleme geben.
- Zielkoordinaten: 37.005856, -8.945722
- Entfernung: 31km ab Lagos, Fahrtzeit: 33 Minuten
- Kosten: 0€, keine Infrastruktur. VE am nahe gelegenen Intermarché (hinter der Tankstelle)
Wer lieber auf den Campingplatz möchte findet Infos dazu im nächsten Kasten, denn wir bleiben zwei Nächte in Sagres.
Station 7: Sagres
Am südwestlichsten Punkt Kontinentaleuropas
Die kleine Stadt am südwestlichen Zipfel von Festland-Europa hat einiges zu bieten: du kannst das Fortaleza besuchen, dir die Surfer anschauen (oder mitmachen), es gibt gleich zwei Strände, viele Restaurants und Cafés, und der Besuch des Leuchtturms am „Cabo de São Vicente“ ist obligatorisch. Zu diesem pilgern die Touris, um sich den Sonnenuntergang anzusehen. Keine Ahnung warum, ich finde er sieht dort aus wie auch sonst an der Westküste. Schön ist es aber dennoch. Es gibt eindrucksvoll hohe Klippen und schöne Fotomotive. Ach ja, und die „letzte Bratwurst vor Amerika“.
Von weil der Tag hier so schnell rum ging, bleiben wir gleich noch eine Nacht in Sagres, auf dem Parkplatz oder dem Campingplatz:
Übernachten: Campingplatz Orbitur in Sagres
Gerade wenn es stürmt ist man auf dem Campingplatz besser aufgehoben als direkt an der windigen Küste. Wie alle Orbitur-Campingplätze in Portugal ist die Ausstattung gut, es ist ein einfacher, solider, grüner Platz mit moderaten Preisen. Ich finde ja, dass dieser Campingplatz einer der schönsten an der Algarve ist – einfach, weil es hier keine Dumping-Monatsangebote für Überwinterer hat. Das schafft Platz.
- Zielkoordinaten: 37.022641, -8.945606
- Entfernung: 3min, westlich von von Sagres
- Kosten: ab 13€, je nach Saison u. Personen. Strom geht extra, hat VE + Waschmaschine
Station 8: die Strände von Carrapateira
Ein Highlight an der Westküste
Auf dem Weg nach Aljezur kommen wir auf unserer Wohnmobiltour in Carrapateira vorbei. Das Dorf selbst ist überschaubar, das Highlight ist aber auch außerhalb zu finden: der Strand „Praia da Bordeira“. Ein wirklich riesiger Sandstrand, mit hauseigener Düne, definitiv ein Highlight der Algarve. Vom Parkplatz aus muss man durch eine kleine Lagune waten, die je nach Wasserstand und Jahreszeit warm und tief wie eine Badewanne ist, oder etwas kühler und tiefer. Egal, es lohnt sich auf jeden Fall! Ebenfalls, mal die Straße hoch auf die Klippen zu gehen.
Etwas südlicher liegt der „Praia do Amado“ (37.169480, -8.900485), ein bei Surfern beliebter Strand. Er ist mit dem „Praia da Bordeira“ über eine Sandpiste verbunden, die allerdings schon etwas sehr ruppig zu befahren ist. An beiden Stränden kann man theoretisch auch mit dem Wohnmobil übernachten, zumindest im Winter. Manchmal wird geräumt, insbesondere wenn sich zu viele Wagenburgen bilden / Camping betrieben wird. Daher gilt auch hier: wenn, dann bitteschön kein campingähnliches Verhalten: keine Keile, Stühle, Markise usw. Mehr zum Freistehen erzähle ich weiter unten.
Nach dem Strandbesuch in Carrapateira fahren wir ein Stück weiter nach Aljezur:
Übernachten: Markthalle von Aljezur
Hinter dem Mercado Municipal von Aljezur findet sich ein Parkplatz, auf dem Wohnmobile geduldet werden. Vormittags, wenn die Markthalle offen hat, ist mit Pkw-Verkehr zu rechnen. Ansonsten ist es ruhig. Außer, der Bauer treibt gerade seine Rindviecher durch den Bach und über den Parkplatz.
- Zielkoordinaten: 37.317084, -8.803025
- Entfernung: 44km ab Sagres, Fahrtzeit: 45 Minuten
- Kosten: 0€, keine Infrastruktur
Station 9: Aljezur
Klein, aber fein
Unser nächstes Ziel ist nicht weit von Carrapateira entfernt, heißt Aljezur. Es ist von überschaubarer Größe, und sein historische Kern dementsprechend schnell erkundet. Kleine, einstöckige, weiß getünchte Häuschen schmiegen sich am Hügel, dazwischen enge Gassen. Oben gibt es dann ein kleines Castelo zu besichtigen. Vormittags hat die Markthalle nebenan geöffnet, es gibt Obst, Gemüse, frischen Fisch und ein paar Spezialitäten. Zu fairen Preisen, in ausgezeichneter Qualität.
Praia da Amoreira (noch so ein schöner Strand)
Wer noch nicht genug von den Stränden der Algarve hat, der findet nördlich von Aljezur den „Praia da Amoreira“. Hier würde ich (insbesondere mit einem sperrigen Wohnmobil) nicht zwingend ganz vorne parken, denn da kann es bei gutem Wetter etwas beengeter / voller werden. Besser weiter hinten (37.343067, -8.837306), mit Zugang zur Flussmündung. Im Ribeira de Aljezur hat es dann auch Süßwasser, was natürlich immer toll ist wenn man Hunde oder Kinder dabei hat. Außerdem verirren sich nur wenige Besucher her. Am Fluss entlang kannst du nun einen schönen Spaziergang zum eigentlichen Strand machen.
Wenn du jetzt noch mehr Strand möchtest, weil es ja ab sofort ins Inland der Algarve geht, dann mach doch noch einen Abstecher nach Odeceixe (Strandparkplatz: 37.441175, -8.795183). Der Strand von Odeceixe ist preisgekürt, als (einer) der schönsten Strände Portugals. Im Übrigens mündet hier der Grenzfluss von Algarve / Alentejo ist Meer. Um von diesem Parkplatz an den eigentlichen Strand zu kommen muss man durch den Fluss waten. Der ändert seine Fließrichtung gezeitenabhängig. Ein nettes Fleckchen.
Nun ist es aber gut mit Strand und Meer, es geht ins Inland und von 0 auf 900 Meter hoch:
Übernachten: auf dem Foia
Wir fahren auf den Foia, und nutzen die dort für Wohnmobile ausgewiesenen Parkplätze für eine Übernachtung. Ich war am Wochenende oben, da war für meinen Geschmack etwas zu viel los, außerdem gibt es kein Internet, deshalb sind wir zum Übernachten ein Stück weiter runter gefahren sind. Dort einfach auf einem unbefestigten Platz (37.309071, -8.606692) übernachten, und diesen auch gleich als Ausgangspunkt für eine nette Wanderung am nächsten Tag nutzen.
- Zielkoordinaten: 37.316555, -8.592189
- Entfernung: 28km, Fahrtzeit ab Aljezur: 40-60 Minuten (je nach Motorisierung, es geht bergauf)
- Kosten: 0€, ohne alles
Station 10: Foia
Unsere Wohnmobiltour führt uns hoch hinaus
Der Foia ist mit 902 Metern der höchste Berg der Algarve. Und punktet bei klarer Sicht mit einem grandiosen Ausblick. Die Fahrt dorthin führt durch eine richtig nette Gegend, und auch ein größeres Wohnmobil kann den Berg auf der gut ausgebauten Straße gut erklimmen. Wenn dein Navi dich auf schmale Straßen führen möchte, ignoriere es bitte! Erst Monchique und dann Foia sind gut ausgeschildert. Oben angekommen lohnt sich das Klettern auf den Steinhaufen um den besten Rundumblick zu haben. Bei klarer Sicht kann man hier bis zur Westküste UND Südküste sehen. Man muss aber Glück haben, denn oft ist es diesig.
Wanderung zum Cascada do Barbelote
Ja, Cascada heißt Wasserfall, und dieser hier ist ein kleiner, versteckter, der nur für trittsicherer Menschen zu erreichen ist. Ich empfehle Wanderschuhe anstatt Flip-Flops, denn die letzten 100 Meter sind etwas steil und schotterig. Vom oben erwähnten Parkplatz aus zum Wasserfall (37.316824, -8.612912) und zurück sind es insgesamt 5,5km. Der Rückweg geht nur bergauf, was du bei hohen Temperaturen beachten solltest.
Hast du dich von dieser kleinen Wanderung erholt geht es weiter, wir fahren den Berg wieder runter und Richtung Osten, das nächste Ziel ist in Silves. Dort stellen wir uns mal wieder auf einen anständigen Wohnmobilstellplatz mit Infrastruktur:
Übernachten: Parque do Rio Silves
Weil wir uns morgen Silves näher ansehen möchten stellen wir uns heute auf den hiesigen Stellplatz. Es gibt drei Wohnmobilstellplätze in Silves, dieser hier ist aber am schönsten, relativ ruhig am Fluss gelegen, gleich neben dem Hallenbad und in ein parkähnliches Freizeitgelände integriert.
- Zielkoordinaten: 37.185428, -8.445596
- Entfernung: 35km ab dem Foia, Fahrtzeit: 50 Minuten
- Kosten: 5€, Strom 2€, hat auch Wama, Dusche, Wlan
Station 11: Silves
Viele alte Steine
Silves ist die älteste Stadt Portugals und war in der Historie recht umkämpft. So wurde das Castelo von Silves immer wieder ausgebaut, und seit einigen Jahren restauriert. Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert, und vom Wohnmobilstellplatz aus ergibt sich automatisch ein netter Bummel durch die Altstadt mit ihren netten Gassen.
Wenn du am Abend etwas schicker essen gehen möchtest und ihr auf Meeresfrüchte steht, ist das Restaurant „Marisqueira Rui“ (hier: 37.187836, -8.439958) zu empfehlen. Wir haben es bei einem abendlichen Bummel durch die Altstadt per Zufall entdeckt. Preislich nicht das günstigste, aber es war aus gutem Grund das um die frühe Uhrzeit (19 Uhr) gut besuchte Restaurant – alle anderen waren leer.
Übernachten: Barragem do Arade
Zwischen Silves und São Bartolomeu de Messines liegt der Barragem do Arade. Ein Stausee, an dem man auch mit dem Wohnmobil stehen kann. Das Gelände gehört vermutlich den Wasserwerken, und bisher war das Stehen hier nie ein Problem. Der schönere Platz mit Aussicht ist oben. Sollte der voll sein, beispielsweise weil hier einige den halben Winter verbringen, dann ein Stück zurück und unten an die Staumauer stehen. Hier ist es übrigens wunderschön zum Spazierengehen!
- Zielkoordinaten: 37.239424, -8.377697 (oberer Platz)
- Entfernung: 35km ab dem Foia, Fahrtzeit: 50 Minuten
- Kosten: 0€, ohne alles
Alternative Übernachtung: São Bartolomeu de Messines. Während ich dies hier schreibe wird auf dem großen Busparkplatz in Messines gerade ein Wohnmobilstellplatz gebaut. Er wird vermutlich parzelliert und kostenpflichtig werden. Der Platz ist zentral gelegen, dennoch ist es (zumindest nachts) recht ruhig. Das Restaurant am Kreisverkehr ist sehr empfehlenswert! Genauer gesagt empfehle ich das Kotelett vom Schwarzen Schwein.
Station 12: Alte
Wasser quellt, Wasser fällt
Am nächsten Morgen fahren wir weiter nach Alte. Das Wohnmobil stellen wir nicht gleich auf unseren Übernachtungsplatz, sondern wir fahren daran vorbei zu unserem nächsten Ausflugsziel, die Quelle, nutzen den Parkplatz hier: 37.236905, -8.173085
Jetzt nur noch über die Brücke. Nach links geht es ins Städtchen, nach rechts zur Quelle mit seinen kneippartigen Anlagen, wie ein kleiner Park. Mit Restaurant und allem, doch das hatte bei unserem Besuch leider geschlossen.
Übernachten: Hinter dem Friedhof von Alte
Manche stehen den halben Winter über hier, wir bleiben eine Nacht: hinter dem Friedhof von Alte gibt es Parkplätze, die von Wohnmobilen den ganzen über genutzt werden. Die Aussicht ist schön, noch schöner ist der kleine Spaziergang runter ins Tal, denn hier gibt es einen hübschen kleinen Wasserfall.
- Zielkoordinaten: 37.231917, -8.180864
- Entfernung: 24km ab São Bartolomeu de Messines, Fahrtzeit: 30 Minuten
- Kosten: 0€, keine Infrastruktur
Station 13: Ameixial
Im Hinterland der Algarve
Wir fahren in den nördlicheren Bereich der Algarve, und erleben eine wunderbar hügelige Landschaft. Nach Ameixial fahren wir nicht wirklich, weil es dort irgendein Highlight gibt – ehrlich gesagt, hier liegt der Hund begraben. Der Ort besteht aus wenigen Gassen, Kirche, Friedhof – und zwei kostenlosen, von der Gemeinde betriebenen Wohnmobilstellplätzen. Aber die Gegend ist schön, und auf dem Weg dorthin gibt es ein kleines exotisches Highlight:
Auf dem Wege: Stupa Budista
Diese buddhistische Anlage gehört zu einem buddhistischen Zentrum und ist frei zugänglich. Einfach hinfahren, anschauen, runterkommen, die schöne Aussicht genießen. Es liegt je nach Navieinstellung fast auf dem Weg: 37.301122, -8.101222
Übernachten: kostenloser Stellplatz in Ameixial
Es gibt zwei kostenlose Stellplätze. Einer ist im Winter in britischer Hand, der andere am Fußballplatz in französischer. Wir nehmen den französischen, einfach weil es netter aussieht. Man ist schnell im Ort und findet auch schöne Wege zum Spazieren gehen.
- Zielkoordinaten: 37.364653, -7.959470
- Entfernung: 35km ab Alte, Fahrtzeit: 55 Minuten (direkte Rute, über Stupa Budista ist es etwas länger)
- Kosten: 0€, Wasser und Strom (eine Steckdose für alle) kostenlos
Station 14: Odeleite
Natur pur im Osten
Am nächsten Morgen fahren wir zum kleinen Ort Odeleite, am gleichnamigen Stausee. Wir machen einen Stop am See (37.335489, -7.497355), trinken einen Kaffee mit Seeblick, und fahren dann weiter zum Übernachtungsplatz. Denn dieser ist ein idealer Ausgangspunkt für eine längere Wanderung in den Hügeln.
Übernachten: Wohnmobilstellplatz
Ein privat betriebener Stellplatz namens „Area de Serviço do Almada D´Ouro Club-Algarve“, der einem Verein gehört. Er liegt auf einer Anhöhe, was bei Wind nicht optimal ist, ansonsten ist er aber nett und ruhig gelegen. Die Straße nebenan ist kaum befahren.
- Zielkoordinaten: 37.3316 , -7.4678
- Entfernung: 60km ab Ameixial, Fahrtzeit: ca. 70 Minuten
- Kosten: ca. 5€, VE, Strom extra
Station 15: Manta Rota
Wo der Strand einfach kein Ende hat
Zum Abschluss geht es nochmal an den Strand. In Manta Rota gibt es einen riesen großen und wunderschönen davon, denn hier beginnt der Naturpark Ria Formosa – und zwar direkt am Stellplatz. Perfekt für ausgiebige Spaziergänge am Strand. Der Ort selbst ist nicht gerade der Hit, da allzu sehr touristisch veranlagt.
Übernachten: Manta Rota
Wenn du im Winter unterwegs bist, und du dir mal einen richtig schön vollen Wohnmobilstellplatz geben willst, dann übernachte in Manta Rota. Die gute Lage macht es wett, denn du kannst direkt vom Wohnmobil aus über die Düne zum Strand. Der Stellplatz hat in den Sommermonaten angeblich zu.
- Zielkoordinaten: 37.1643 , -7.5216
- Entfernung: 28km ab Odeleite, Fahrtzeit: 30 Minuten
- Kosten: 4,50€, Strom extra
Tipps für deine Wohnmobiltour: Tanken, Wäsche waschen, …
Wie läuft es in Portugal so?
Hier die wichtigsten Infos, damit du dir die Sucherei etwas ersparen kannst:
- Internet: MEO oder NOS. Für 1€ am Tag bekommst du in Portugal richtig viel Internet. Suche ein Geschäft mit dem Logo von MEO oder NOS, du findest Telefonläden in größeren Städten, oftmals auch beim Intermarché. Für 15€ bekommst du 15 Tage Internet, die Karte ist normalerweise direkt aktiviert. Mehr dazu hier: https://www.amumot.de/mobiles-internet-portugal-prepaid/
- Tanken: Supermarché oder Jumbo. Die supermarkteigenen Tankstellen sind teilweise bis zu 10 Cents pro Liter Diesel günstiger.
- Einkaufen: Markthalle, Discounter, Dorfladen … Jeder mittelgroße Ort hat eine Markthalle, die entweder täglich oder samstags geöffnet ist. Gerade an der Algarve findest du eine große Auswahl an Supermärkten: Lidl, Aldi, Minipreco, Jafer’s, Intermarché, Continente, Apolonia …
- Wäsche waschen: Es gibt Waschsalons, Wäscheservice und Waschmaschinen – letztere nutzen wir auf unseren Wohnmobiltouren durch Portugal, die meisten von ihnen sind auf dem Parkplatz vom Intermarché zu finden. Google MyMaps: Waschmaschinen in Portugal
- Freistehen an der Algarve. Ist grundsätzlich verboten. Oft wird es geduldet, da es jedoch immer mehr Wohnmobile werden wird gerade auch im Winter öfters mal geräumt. Und im Winter 2016/2017 wurden auch einige Bußgelder verhängt. Direkt an der Küste ist es derzeit etwas angespannter, im Hinterland wird es weniger eng gesehen.
- GNR. Die GNR ist die portugiesische Staatspolizei, sie ist zuständig für ländlichere Regionen. Es gibt eine Regel: mit der GNR diskutiert man nicht. Sie sind sehr freundlich, solange auch du freundlich bist. Kommst du ihnen blöd, kann es teuer werden. Machen sie dich also darauf aufmerksam, dass man hier nicht mit dem Wohnmobil stehen / übernachten darf, dann fahr weg.
- Gas tanken. Es gibt zwei Gastankstellen, die auch deutsche Flaschen befüllen: Quelfes (37.064165, -7.812689), Boliqueime (37.128098, -8.159439)
- Stellplätze finden: Apps und Webseiten wie Park4Night und meinwomo.net sind voll von Übernachtungsmöglichkeiten. Auch hier gilt: nicht alles, was in diesen Datenbanken als „Freistehplatz“ eingetragen ist sollte unbedacht auch als solcher genutzt werden.
Wohnmobiltour Algarve als PDF & Reiseführer
Viel Spaß bei deiner Wohnmobiltour durch die Algarve! Hier kannst du dir diese Seite nochmal als PDF herunterladen:
Mehr Wohnmobiltouren und Reiseberichte:
Immer wieder schreibe ich Reiseberichte über unsere Wohnmobiltouren durch Europa. Du brauchst Inspiration, für Südpolen, Nordfrankreich oder Tipps, für das Überwintern in Portugal, das Leben im Wohnmobil? Dann findest du auf der Seite Wohnmobil Reiseberichte eine stetig wachsende Sammlung meiner Ausführungen. Du möchtest mehr von Portugal sehen? Dann häng an deine Algarvereise doch einfach eine Alentejo Wohnmobiltour dran 🙂