Die meisten fahren mit dem Wohnmobil durch den Alentejo, sind jedoch nur auf Durchreise, auf ihrem Weg an die Algarve. Dabei ist diese Region von Portugal so schön, dass sie mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Mir gefällt der Alentejo – eine Region, welche so viel zu bieten hat. Gut, sie ist deutlich weitläufiger als die Algarve, und bereits diese größere Fläche bedeutet eine größere Vielfalt.

Wohnmobiltour Alentejo Karte

Der Alentejo, die größte Region Portugals – und sicherlich auch die abwechslungsreichste. Hier findest du, wofür Portugal steht: endlose Strände, Naturparks, Korkeichenwälder, schwarze Schweine. Einfaches Landleben sowie historische Städte, gewählte Einsamkeit plus Sightseeing im Pulk asiatischer Reisegruppen, alles ist möglich.

Hier machen wir keine Rundreise, sondern fahren Zickzack. Du kannst diesen Alentejo-Roadtrip also von Nord nach Süd oder umgekehrt machen – je nachdem, in welche Richtung es dich gerade zieht. Eine bunte Mischung aus schönen Städten, superschönen Stränden und so manch ein hübscher Stausee ist mit dabei.

Diese Alentejo-Tour hat 15 Stationen, wäre theoretisch wohl in 15 Tagen zu schaffen. Doch stelle ich mir sowas recht stressig vor. Wenn du für deine Wohnmobiltour also wirklich nur zwei Wochen Zeit hast um den Alentejo zu erkunden, dann würde ich 2-3 Stationen auslassen. Normalerweise ergibt sich das jedoch von selbst – wie oft haben wir uns dazu entschieden am schönen Stausee noch eine Nacht länger zu bleiben … Wie auch immer habe ich bei der Routenplanung darauf geachtet, dass sich tägliche Fahrtzeiten in Grenzen halten. Auch wenn der Alentejo flächenmäßig größer, dadurch etwas mehr Fahrerei als bei der Algarve-Wohnmobiltour verbunden ist. Anderthalb Stunden ist für mich das Höchste der Gefühle, so bleibt dieser Roadtrip durch den Alentejo entspannt.

Wie auch bei der Algarve-Wohnmobiltour empfehle ich immer Landstraße zu fahren, die Strecken sind auch nicht so lange dass sich eine Autobahn lohnen könnte. Die Tour ist so geplant, dass spätenstens alle 3-4 Tage eine Möglichkeit zur Ver- und Entsorgung besteht, auch zeige ich optional Campingplätze auf. Kostenpflichtige Wohnmobilstellplätze gibt es im Alentejo weniger, dafür einige (günstige) Camping Municipal, also Campingplätze, die von der Kommune betrieben werden. Weitere Infos über den Alentejo und über das Reisen mit dem Wohnmobil in Portugal findest du am Ende dieser jetzt beginnenden Wohnmobiltour:

Verwendete Begrifflichkeiten:
Barragem = Stausee.
VE: Ver- / Entsorgungsstation für Wohnmobile.
Castelo: alte Festung, fast jedes Städtchen im Alentejo hat eines.
Municipal: gemeindeeigene Campingplätze, Schwimmbäder etc.

Station 1: Nisa & Barragem de Póvoas e Meadas

Unser Alentejo-Raodtrip startet am „Barragem de Póvoas e Meadas“

Wir starten unsere Wohnmobilreise im Nordosten des Alentejo, einem netten Städtchen namens Nisa. Hier verlassen wir einfach mal die Nationalstraße, drehen eine Runde durch die Kopfsteinpflastergassen, schauen uns ein paar alte Steine an, bummeln etwas durch die Gassen, trinken einen Café. Wir bestellen »Um Galao e um Pastel de Nata, por favor«. Wer seinen Milchkaffee lieber als Espresso trinkt bestellt statt dem Galao einen Pico. Nach dieser netten Pause fahren wir noch ein Stück weiter nach Süden, zu unserem Übernachtungsplatz:

Übernachten: Wohnmobilstellplatz am Barragem

Direkt am Stausee „Barragem de Póvoas e Meadas“ befindet sich ein kommunaler Wohnmobilstellplatz. Man kann sich hier direkt auf die Rasengittersteine stellen, oder einfach daran vorbei und sucht sich ein nettes Plätzchen am See. Am besten nicht direkt an dem großen Container, denn in diesem lagern Kanus, und es kann durchaus passieren, dass ein Omnibus vorbei kommt und eine Kinderschar ausspuckt. Aber keine Sorge, eine Stunde später ist der Spuk schon wieder vorbei. Und du kannst die Ruhe an diesem netten See genießen, rüber zur Wirtschaft an der Staumauer (die haben auch Eis), oder einfach eine Runde spazieren gehen. Dank gut markierter Wanderwege findest du vermutlich auch wieder zurück zum Wohnmobil. Unsere kleine Wohnmobiltour durch den Alentejo beginnt also sehr entspannt 🙂

  • Koordinaten Stellplatz:
  • Entfernung ab Nisa: 12 km, Fahrtzeit: 20 Minuten
  • Kosten: 0€; VE, Waschhaus, Mülltonnen, kein Strom

Station 2: Barragem de Montargil

Hübscher Stausee mitten im Norden vom Alentejo

Montargil, Alentejo Portugal

Ich finde den Alentejo so toll, weil es so viele Stauseen gibt – einfach perfekt für eine Wohnmobiltour. Und so fahren wir direkt den nächsten See an. Auf der Fahrt zum Barragem de Montargil wirst du erstaunt sein, wie sehr sich die Landschaft verändert. Und dieses Erstaunen wird die nächsten Tage anhalten, auch wenn wir kaum längere Strecken fahren. Die heute ist wohl eine der Längsten. Und deshalb packen wir uns heute mit unserem Wohnmobil auch einfach nur an den See und genießen den Tag:

Übernachten: Barragem de Montargil, Staumauer / Campingplatz

Wir fahren an das Südufer des Sees. Wer einen Campingplatz bevorzugt findet ihn am Westufer. Wenn du frei stehen möchtest, über die Staumauer und nach der Repsol-Tankstelle geht es links rein, hier kannst du dir ein Plätzchen am Seeufer suchen.

  • Koordinaten: 39.052121, -8.169182
  • Entfernung ab Barragem de Póvoas e Meadas: 92 km, Fahrtzeit: ca. 90 Minuten
  • Kosten: 0€, keine Infrastruktur
  • Alternative: Campingplatz am Westufer, nördlich von Montargil: 39.100853, -8.144611

Station 3: Campo Maior

Altes Städtchen mit See, ohne Touris

Campo Maior, Alentejo

Nach diesem kleinen Abstecher ins Zentrum des Alentejo geht es erst mal wieder nach Osten. Unser Ziel ist Campo Maior, ein kuschelig altes Städtchen. Es ist recht übersichtlich, in einer Stunde hast du alles innerhalb der Stadtmauer erkundet. Du parkst am Park, der Straßenrand bietet genügend Parkplätze. Und läufst einfach immer geradeaus, bis du zur Stadtmauer kommst. Hier findest du das Castelo, und links davon eine alte, zerfallene Kirche. Auf dem Weg zurück gibt es noch eine Knochenkapelle zu besichtigen. Hier musst du etwas Glück haben, dass die Angestellte (die Hausmeisterin) dich kommen sieht und dir aufschließt. Ansonsten ist es ein Ort mit schöner Infrastruktur: so gibt es diverse Supermärkte, darunter einen Intermarché mit Waschmaschine.

Im Ort selbst bleiben wir für die Nacht nicht stehen, sondern fahren ein Stück außerhalb an die Staumauer des „Barragem do Caia“:

Übernachten: Barragem do Caia

Bevor es über die Staumauer geht findest du rechter Hand einen Campingplatz. Möchtest du lieber frei stehen lässt du ihn rechts liegen und fährst direkt vor der Staumauer rechts rein.

  • Koordinaten Freistehplatz: 39.004986, -7.139222
  • Entfernung ab Barragem de Montargil: 112 km, Fahrtzeit: ca. 1 1/2 Stunden
  • Kosten: 0€, ohne alles
  • Alternative Campingplatz: 39.005886, -7.130614

Station 4: Elvas

Alte Steine nahe Spanien

Elvas Wohnmobiltour

Die nächste Stadt Elvas ist nicht weit entfernt, und ein bisschen größer. Wie alle Städtchen nahe der spanischen Grenze hat auch diese ein Castelo sowie viele weitere alte Steine. Hast du keine große Lust auf Sightseeing, sondern stehst mehr auf Shopping? Fahr doch kurz rüber nach Spanien, bis Badajoz ist es nur ein Katzensprung. Am Ortseingang findest du linker Hand ein gigantisches Einkaufszentrum (38.886306, -7.019323).

Übernachten: Aquädukt von Elvas

Auf dem großen Parkplatz am riesigen Aquädukt von Elvas kann man mit dem Wohnmobil auch über Nacht stehen. Er ist ein idealer Ausgangspunkt um die historische Altstadt zu erkunden, zur Stadtmauer sind es keine 10 Minuten.

  • Koordinaten: 38.878754, -7.172468
  • Entfernung ab Campo Maior: 18km, 20min
  • Kosten: 0€, ohne Infrastruktur
  • VE: am Intermarché ( 38.874556, -7.184423 )

Wenn du noch frisches Wasser brauchst: am Intermarché hat es eine VE. Denn am heutigen Übernachtungsplatz gibt es keine, wir fahren den nächsten Freistehplatz am Stausee an:


Station 5: Barragem do Divor

Stauseehopping vom Feinsten

Barragem do Divor, Alentejo

Bevor wir uns in die nächste größere Stadt aufmachen geht es erst nochmal zum Chillen an den nächsten Stausee. Am Barragem do Divor ist nicht viel los, du kannst die ein schönes Plätzchen aussuchen, unter den Bäumen oder direkt am Wasser.

Übernachten: Barragem do Divor – Staumauer

Wir sind am Ende der Staumauer gestanden. Es möchte erwähnt sein, dass es sich hierbei um einen (schwulen?) Sextreff handelt. Bis auf ein paar Autos am Abend, die langsam her und wieder wegfahren, war aber kein großer „Verkehr“ 😉

  • Koordinaten: 38.700150, -7.928975
  • Entfernung ab Elvas: 93 km, Fahrtzeit: 90 Minuten
  • Kosten: 0€, ohne Infrastruktur

Station 6: Evora

volles Touriprogramm

Evora Portugal Alentejo

Nach einer sehr ruhigen Nacht am Barragem Divor haben wir es nicht weit bis nach Evora, der größten Stadt auf unserer Wohnmobiltour durch den Alentejo. In Evora gibt es viel Altes zu sehen. Es hat jede Menge alter Steine aus römischen Zeiten, die ersten bekommst du direkt beim Reinfahren in die Stadt zu Gesicht, in Form eines imposanten Aquädukts. Weiter brauchst du mit deinem Wohnmobil auch gar nicht zu fahren, denn hier werden wir übernachten. Direkt am Rande der Altstadt, ein perfekter Ausgangspunkt um diese per Fuß zu erkunden.

Anschauen solltest du dir die Knochenkapelle. Sie ist auch das einzige, für das wir Eintritt bezahlt haben. Es gibt außerdem jede Menge Kirchen und Museen, doch die wollten alle Geld, und so sehr kann ich mich dann doch nicht mehr für Geschichte und Religion begeistern. Tipp: stehe gleich morgens um neun Uhr vor der Knochenkapelle. Denn ab halb zehn kommen Busladung voller asiatischen Touristengruppen. Wenn du eher da sein solltest: Frühstück gibt’s im Park nebenan, Kaffee und süße Teilchen waren dort sehr lecker. Weiter sehenswert ist der alte römische Tempel mit einem schönen Ausblick vom dahinter liegenden Park aus und das Aquädukt, welches dich zurück zum Wohnmobil führt. Nimm ruhig ein paar kleinere Gassen, denn sie machen den besonderen Reiz einer jeden älteren Stadt im Alentejo aus, und irgendwie kommst du schon wieder irgendwo raus 😉

Essen gehen: „Sao Domingos“

Essen gehen am Abend, da habe ich eine klare Empfehlung: ein kleines Restaurant in der Altstadt, vielleicht 10 Minuten zu Fuß vom Übernachtungsplatz entfernt. Das Sao Domingos findest du hier: 39.004986, -7.139222. Es hat eine kleine Karte, das Essen ist fein, typische Alentejo-Küche. Das schwarze Schwein ist sehr empfehlenswert. Komm nicht zu spät, es ist ein kleines Restaurants wo viel reserviert wird. Um 19 Uhr waren wir schon da,
eine Stunde später war es schon relativ voll.

Übernachten: Aquädukt von Evora

Zwischen Viadukt und dem großen PKW-Stellplatz gibt es einen Sandplatz, auf dem man ganz gut mit dem Wohnmobil übernachten kann. Es ist dank angrenzender Hauptsraße nicht gerade ruhig, nachts geht es aber.

  • Koordinaten: 38.577073, -7.914611
  • Entfernung ab Barragem do Divor: 20 km, 25 Minuten
  • Kosten: 0€, keine Infrastruktur

Station 7: Pego do Altar

Alentejo von seiner schönsten Seite

Portugal Roadtrip: Pego do Altar

Nach dem Trubel in Evora folgt die gewählte Einsamkeit am einsamen Stausee. Dafür fahren wir an einen See, den vermutlich jeder Überwinterer kennt: den „Barragem do Pego do Altar“. Wer etwas Gesellschaft und ein brauchbares Restaurant in der Nähe haben möchte fährt an die Staumauer – dort ist ein (offizieller, inoffizieller?) Wohnmobilstellplatz, wo immer welche stehen. Wenn du lieber alleine stehst und dabei einen schönen Blick über den See und mit Korkeichen bewachsene Hügel bevorzugst, fährst du oben rein, bei Santa Susana (siehe graue Box).

Hier legen wir einen entspannten Ruhetag ein, drehen eine Runde mit dem Hund (geht glaub auch ohne) ein Stück den See entlang.

Übernachten: Pego do Altar / Santa Susana

Am Ende der Zufahrtsstraße erblickst du den Stausee, der meist nicht allzu viel Wasser führt. Hier kannst du dich entscheiden ob links rum oder rechts rum. Platz hat es genug. Bitte nicht kuscheln, an diesem See stehen Wohnmobile, die eben nicht Kuschelcamping an der Staumauer machen möchten!

  • Koordinaten: 38.446336, -8.379490
  • Entfernung ab Evora: 68km, Fahrtzeit 1 Stunde
  • Kosten: 0€, keine Infrastruktur (Auf der Zufahrtsstraße Picknickplatz mit Wasserhahn)
  • Sonstiges: Internetempfang nur nahe der Zufahrtsstraße, weiter rechts wird schlechter.
  • Alternative: Stellplatz an der Staumauer ( 38.420474, -8.392002 )

Station 8: Praia da Aberta Nova / Melides

mehr Meer geht nicht!

Praia da Aberta Nova, Melides

Wir fahren ans Meer, in den Naturpark „Alentejo Litoral“, Kommen automatisch in „Alcacer do Sal“ durch. Hier kann man einen netten kleinen Bummel durch den Ort machen, oder durch den örtlichen Lidl. Weiter geht es die IC1 runter, die wir kurz vor Grandola verlassen um ans Meer zu fahren. Ich weiß nicht mehr genau welche Straße es war, aber sie heißt „Straße des Todes“. Richtig böse Schlaglöcher und Blowups am Straßenrand, man muss bitte wirklich gut aufpassen. Die letzten zwei Kilometer sind dann noch besonders spaßig: zwei Kilometer Waschbrettpiste führen zum auserkorenen Strandparkplatz.

Dort angekommen lassen wir also erst einmal alles stehen und liegen, gehen runter zum Strand, entspannen bei einem ausgedehnten Strandspaziergang. Hat das Restaurant geöffnet, gibt es hier sicher einen Kaffee. Im Winter hatte es allerdings geschlossen. Und was macht man hier abends? Ganz klar, Sonnenuntergang gucken.

Übernachten: Strandparkplatz Praia da Aberta Nova

Der Strandparkplatz hat zwei Ebenen. Ich finde es oben schöner, der Ausblick ist besser und man hält die strandnahen Parkplätze für die einheimischen Angler / Tagesgäste / Restaurantbesucher frei. Oben ist es auch ruhiger, da Angler gerne früh morgens oder spät abends herfahren.

  • Koordinaten: 38.177331, -8.779597
  • Entfernung ab Pego do Altar: 57km, Fahrtzeit ca. 1 Stunde
  • Kosten: 0€, keine Infrastruktur (Mülltonnen vorhanden), Restaurant im Winter geschlossen
  • Sonstiges: Internet geht mit NOS gut, mit MEO weniger.
  • Alternativ: Campingplatz etwas nördlich, direkt am Meer gelegen ( http://campinggale.com/ )

Wir fahren nach Süden, bleiben am Meer. Kommen an „Vila Nova de Santo André“ vorbei, ein Stadt, die jetzt nicht so wahnsinnig charmant ist. Aber sie hat einen Intermarché mit kostenloser Ver- und Entsorgung. Was man im Alentejo übrigens öfters vorfindet. Vor der Stadt ist die „Lagoa de Santo André“. Hier kann man auf dem neu gemachten Parkplatz parken, meines Wissens auch noch übernachten. Als wir dort waren ging das jedenfalls. Es hat einen großen Strand inklusive Strandrestaurant, ist nett da.

Auch in Sines kann man durchaus einen Stop einlegen. Die Altstadt ist nett, es gibt ein „Cabo de Sines“, das „Castelo de Sines“ … Südlich von Sines biegen wir am Kraftwerk rechts ab (M1109), parken bei den Surfern auf dem Parkplatz direkt am Strand. Nach einem netten Strandspaziergang geht es diese Straße weiter bis Porto Covo, immer der Küste entlang. Es mag nicht der schnellste Weg sein, aber es ist ein schöner. Die CM1072 führt uns weiter direkt zum Tagesziel, Vila Nova de Milfontes


Station 9: Vila Nova de Milfontes

ein Städtchen, viele Strände

Vila Nova de Milfontes, Alentejo

Ein nettes portugiesisches Küstenstädtchen darf auf unserer Wohnmobiltour durch den Alentejo natürlich nicht fehlen. „Vila Nova de Milfontes“ hat alles zu bieten, was dazu gehört: Farol, Cabo, Forte, Praias (also Leuchtturm, Kapp, Festung, Strände).

Essen: „O Dunas Mil“

Was auf einer Tour durch Portugal freilich nicht fehlen darf ist das Verspeisen von Meeresgetier. Außer vielleicht man ist Vegetarier. Diese können die Portugiesen ganz vorzüglich zubereiten, und im O Dunas Mil, seines Zeichens ein Meeresfrüchte-Restaurant, klappt das besonders gut.

Angucken: Schiffswrack am Strand

Das steht noch auf meiner Bucket-List, das Schiffswrack, welches bei Vila Nova de Milfontes am Strand rumliegt, seit 1996. Wie es dazu kam weiß man so genau nicht, aber es heißt, dass Schmuggler sich vor der Polizei versteckt haben, dabei auf Grund gelaufen bzw. gekentert sind. Und irgendwie hat es nie jemand weggeräumt. Heute sicherlich ein Geheimtipp, kann man sich mal anschauen. Du findest es am Praia do Patacho (37.725781, -8.792643), gleich neben dem Ort.

Übernachten: Parkplatz in der Stadt

Unten am schönen großen Strand (Praia das Furnas) darf man echt nicht mehr stehen, wir hatten dort auch Besuch von der Polizei (GNR), welche uns auf den Umstand hingewiesen haben, dass es 300€ Strafe kosten würde, wollten wir hier die Nacht verbringen. Sie meinten aber auch, dass es im Ort einen Parkplatz gibt, wo man übernachten könnte:

  • Koordinaten: 37.724445, -8.784936
  • Entfernung ab Praia da Aberta Nova: 68km, gute Stunde
  • Kosten: 0€, ohne alles
  • Sonstiges: sehr zentral im Ort gelegen
  • Alternative Campingplatz: 37.724445, -8.784936 Es gibt zwei Campingplätze gleich nebeneinander, recht zentral am Ortsrand gelegen.

Station 10: Santa Clara Stausee

Hach ja, noch ein Barragem …

Santa Clara Stausee, Alentejo

Nach den letzten Tagen am Meer wird es mal wieder Zeit für einen Stausee auf unserer Wohnmobil Tour. Am Barragem de Santa Clara kannst du schön an der Staumauer übernachten. Entspannen und Spazieren gehen ist hier super, es gibt auch einen markierten Wanderweg und Zugang zum Wasser. Das Ufer ist relativ steil, aber es gibt Zugänge zum Wasser. Hier trifft man immer Wohnmobile an, auch alternative bis abenteuerliche Gefährte. Die Gegend ist übrigens recht beliebt bei Aussteigern, auch einige Deutsche haben sich hier angesiedelt, leben als Selbstversorger in den Hügeln rund um den See. Mit dem Wohnmobil bleiben wir aber lieber an der Staumauer stehen, die unbefestigten Wege rund um den See sind eher was für Pickups.

Wenn du dich etwas bewegen möchtest, mach doch einen Spaziergang in den nächsten Ort, „Santa Clara a Velha“. Der Ort selbst ist schnell erkundet. Du findest dort Tankstelle, Minimarkt, das obligatorische Café-Restaurant – und nette Kopfsteinpflaster-Gassen mit typischen Alentejo–Häuschen.

Übernachten: Staumauer / Barragem de Santa Clara

Ich empfehle, über die Staumauer zu fahren, dahinter hat es gut Platz. Aber auch vor der Staumauer kannst du mit dem Wohnmobil stehen.

  • Koordinaten: 37.515579, -8.444111
  • Entfernung ab Vila Nova de Milfontes: 59km, ca. 70 Minuten
  • Kosten: 0€, ohne Infrastruktur

Station 11: Castro Verde

nettes Städtchen im Alentejo
Auf dem Weg in Richtung spanische Grenze machen wir einen Halt in Castro Verde. Eine nette kleine Stadt im Süden vom Alentejo. Wir steuern den gemeindeeigenen Campingplatz an, denn dieser ist gut, günstig, zentral gelegen. Perfekt für einen Ausflug per Pedes in die Stadt.

Übernachten: Campingplatz Municipal

Dieser Campingplatz hat – zumindest im Winter – eher Stellplatzcharakter. Vorne kann man sich schön im Wohnmobilbereich in die Reihe stellen, hinten ist es allerdings besser. Es gibt alles an Infrastruktur, was das Herz nach einigen Tagen Freistehen begehrt: Ver- und Entsorgungsstation, günstige Waschmaschine + Trockner, großzügige Sanitäranlagen. Direkt nebenan ist das gemeindeeigene Hallenbad.

  • Koordinaten: 37.704772, -8.088213
  • Entfernung ab Barragem Santa Clara: 60km, ca. 1h
  • Kosten: 8,50€ (Wohnmobil + 2 Personen), Strom 2€

Station 12: Mertola

Maurische alte Steine am Rio Guadiana

Mertola, Alentejo Portugal

Direkt am Rio Guadiana liegt das alte Städten Mertola. Hier gibt’s viele schöne alte Steine, ein obligatorisches Castelo, Museen, und viel Natur drumherum. Einfach durch die Gassen bummeln und selbst entdecken was es zu entdecken gibt. Wenn du vorher noch eine kleine Wanderung machen möchtest, dann würde ich nicht direkt nach Mertola fahren, sondern einen Abstecher nördlich davon einlegen:

Ausflug: Cascata do Pulo do Lobo

Die Koordinaten verweisen auf einen Parkplatz. Hier das Wohnmobil stehen lassen und zu Fuß runter zum Fluss gehen. Dort findest du Stromschnellen vor, und Wanderwege. Wichtig: es gibt kein Internet da unten, ich empfehle also vorher Offlinekarten herunter zu laden. Denn die Wanderwege sind jetzt nicht so super markiert stellenweise.

  • Koordinaten: 37.810124, -7.644680
  • Entfernung ab Castro Verde: 51km, ca. 50min
  • Entfernung bis Mertola: 26km, ca. 40min

Übernachten: am Hafen von Mertola

Bisher konnte man eher inoffiziell am Hafen übernachten, seit neuestem geht das wohl auch offiziell. Ich bin mir fast sicher, dass man den Stellplatz auch mit einem größeren Wohnmobil anfahren kann – auch wenn die letzten Meter runter zum Fluss etwas steiler ausfallen.

  • Koordinaten: 37.637978, -7.662616
  • Entfernung ab Castro Verde: 43km, etwa 40 Minuten
  • Kosten: 0€, meines Wissens keine Infrastruktur
  • Alternative: großer, unbefestigter Parkplatz oberhalb von Mertola ( 37.6403 , -7.6637 )

Station 13: Mina de São Domingos

bunte Seen & ein Stausee

Wohnmobiltour Alentejo Sao Domingos

São Domingos ist vom Bergbau geprägt, zumindest in der Vergangenheit (bis ca. 1966) wurde hier Pyrit abgebaut. Heute kann man die stillgelegte Mine besichtigen. Sie erstreckt sich auf ca. 6km, zieht sich durch ein Tal, immer wieder findet man (bunte) Seen, Stollen, Überreste von Gebäuden, Brücken über die man lieber nicht gehen will. Es empfiehlt sich, das Minengelände aufgrund seiner Weitläufigkeit mit dem Radl zu erkunden. Wenn du darauf keine allzu große Lust verspürst nimmst du den kleinen Rundweg am Eingang und ein paar ältere Gebäude dort mit.

Gehst dann wieder zurück zum See, drehst noch eine Runde durch das nette Dorf.

Übernachten: Parkplatz am Praia Fluvial

Dieser Parkplatz am Praia Fluvial (Badestelle am Stausee) Es ist kein offizieller Stellplatz, aber normalerweise werden Wohnmobile hier geduldet. Es scheint, dass es schonmal Probleme gegeben hat, also bitte jegliche Art von Camping vermeiden (keine Stühle raus, Markise bleibt drin etc.)

  • Koordinaten: 37.672382, -7.504239
  • Entfernung ab Mertola: 19km, halbe Stunde
  • Kosten: 0€, ohne alles. VE: 37.671438, -7.500560, 2€

Station 14: Beja

Schöne Altstadt

Beja Portugal

Weiter geht unsere Wohnmobilreise in die nächste größere Stadt, nach Beja. Auf dem Weg dorthin bitte nicht weinen, die Straße ist auf den ersten Kilometern wirklich schlecht, sie wird aber irgendwann besser. Für eine Stadtbesichtigung kannst du mit dem kleinen Wohnmobil sicher auch am Mercado parken, wir jedoch haben ein Stück südlich davon einen komfortabel großen Straßenrand gefunden: 38.009804, -7.855810. Der Mercado hat vormittags geöffnet, dort einzukaufen ist bestimmt super, es hat viele verschiedene Geschäfte und Stände. Wir waren natürlich nachmittags da.

Beja ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Entspannt durch den Stadtkern bummeln, dabei ein paar kleinere Gassen nehmen, per Zufall dann wieder auf einem größeren Platz oder vor einer alten Kirche stehen … Die Fußgängerzone von Beja ist schön gemacht, aber nicht allzu groß, also ein schöner kleiner Ausflug.

Übernachten tun wir nicht in Beja, denn der nächste Stausee unserer Wohnmobiltour ist nicht weit:

Übernachten: Barragem do Roxo

Direkt vor der Staumauer gibt es Parkmöglichkeiten, einen Picknickplatz, einen Wasserhahn. Hier kannst du direkt auf dem Parkplatz stehen bleiben, oder du suchst dir ein lauschiges Plätzchen unter den Bäumen, oder direkt am See. Hier ist nicht viel los, es gibt eine Ziegenherde, ab und an kommt ein Angler vorbei. Du solltest auf genügend Abstand zwischen deinem Hund und der Ziegenherde achten, die Herdenhunde verstehen da keinen Spaß.

  • Koordinaten: 37.936903, -8.081111
  • Entfernung Mina Sao Domingos > Beja: 66km, mind. 60 Minuten
  • Entfernung Beja > Barragem do Roxo: 28km, 30 Minuten
  • Kosten: 0€, Wasserhahn (1-Zoll-Gewinde, kostenlos)

Station 15: Barragem do Roxo

Am Ende der Alentejo-Tour chillen wir

Barragem do Roxo Wohnmobil

Hier endet unsere Alentejo-Wohnmobiltour, wie sie begonnen hat: an einem Stausee.

Links um den See rum, rechts über die Staumauer … Spazieren gehen, in der Sonne chillen, entspannen und überlegen wie es weiter geht. Runter an die Algarve? Wenn dir diese Wohnmobiltour durch den Alentejo gefallen hat, dann kannst du ja gleich mit meiner Algarve Wohnmobiltour weiter machen 😉 Diese könntest du in Ameixal starten, was nur eine gute Stunde vom Barragem do Roxo entfernt ist. Auch hier findest du eine bunte Mischung aus Seen, Stränden, Städtchen und vor allem viel Natur.


FAQ Wohnmobil in Portugal & im Alentejo

Dieser Absatz ist vor allem für jene interessant, welche sich noch nicht so in Portugal auskennen. Weitere Infos findest du im umfangreicheren Artikel Mit dem Wohnmobil in Portugal überwintern.

  • Freistehen im Alentejo: GNR deutlich entspannter. GNR ist die portugiesische Staatspolizei, für ländlichere Regionen in Portugal zuständig. Während sie es an den Küsten, insbesondere in den Nationalparks, schonmal genauer nehmen, kommt es im Alentejo, gerade im Inland, eher selten vor dass man darüber informiert wird, dass frei stehen nicht erlaubt ist. Wenn sie doch mal was sagen: Man diskutiert nicht mit der GNR, das kann nämlich teuer werden. Man respektiert, dass frei stehen in Portugal eigentlich grundsätzlich verboten ist und kommt dem Wunsch nach, einen anderen Übernachtungsplatz aufzusuchen.
  • Einkaufen: Im Alentejo findest du alle möglichen Supermarktketten: Minipreco, Supermarché, Jumbo, Lidl … Außerdem noch die Kette „Loja Alentejo“, vergleichbar mit unserem Edeka. In größeren Städten hat die Markthalle (Mercado Municipal) jeden Vormittag offen, in kleineren Städtchen nur Samstag morgen.
  • Wohnmobilstellplätze, Freistehplätze und Campingplätze im Alentejo finden: Kleinere Campingplätze, ofmtals Municipal, findest du an vielen Stauseen. Offizielle Wohnmobilstellplätze sind im Alentejo eher seltener anzutreffen. Ganz klar, Campingplätze und offizielle Wohnmobilstellplätze sind in den üblichen verdächtigen Datenbanken sowie Reiseführern verzeichnet. Auch die Plätze dieser Wohnmobiltour sind alle dort enthalten. Ja, unsere schönsten Plätze habe ich hier nicht angegeben – denn wir möchten nicht, dass diese publik werden, früher oder später auch in diesen Datenbanken auftauchen. Wie du also selbst diese Plätze findest? Google Maps, Satellitenkarte, gutes Internet und etwas Zeit.
  • Nomaden-Infrastruktur: Frischwasser gibt es oftmals an Picknickplätzen, auch bei Tankstellen kann man fragen. Waschmaschinen findest du (inzwischen fast allen) Parkplätzen der Intermarché-Supermärkte. Müllentsorgung ist in Portugal generell kein Problem, große Mülltonnen stehen überall rum.
  • Mobiles Internet: MEO (15€ für 30GB innerhalb 15 Tage) oder NOS (1€ / Tag, Datenflatrate) bieten Prepaid-Internet-SIM-Karten an. Diese kaufst du dir in einem MEO bzw. NOS Laden, zu finden in jeder mittelgrößeren Stadt. Die Netzabdeckung ist bei beiden Anbietern sehr gut, meistens hat es LTE.

Zum Abschluss: Impressionen zur Inspiration

Solche schönen Plätze an den Stauseen im Alentejo findet man mit Google Maps, Bodenfreiheit, Abenteuerlust. Ach ja, man sollte keine Angst vor Kratzern im Lack haben, denn so manche Anfahrt entpuppt sich als sehr ruppig …

Alentejo-Wohnmobiltour als PDF

Auch diese Wohnmobiltour gibt es wieder zum runterladen & ausdrucken:

Wohnmobiltour Alentejo (PDF)

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