Der kleine, leise Stromerzeuger | Stromgenerator um 1000 Watt im Praxistest
Ein kleiner Stromerzeuger als Notlösung oder primäre Energiequelle – die Motivation, sich einen Generator anzuschaffen ist vielfältig. Manche möchten ihn als Backup zur Solaranlage, falls die Sonne beim Camping mal wegbleibt, andere um im Sommer ihre stromhungrige Klimaanlage im Wohnmobil zu betreiben. Wieder Andere benötigen ihr Notstromaggregat für den Fall eines flächendeckenden Stromausfalls, wie er beim massiven Zombieangriff vorkommen könnte.
Wir befassen uns hier mit kleinen Stromgeneratoren. Klein im Sinne von ca. 1KW Leistung. Das reicht aus, um deine Notstromversorgung aufrecht zu erhalten, um eine Batterie im Wohnmobil nachzuladen, im Schrebergarten eine Heckenschere zu betreiben, um bei Fliegeralarm Licht im Bunker zu haben. Und es ist einfach so: soll dein Stromerzeuger leise sein, sollte er auch klein sein.
Stromerzeuger – FAQ
Um technisch allzu sehr ins Detail zu gehen, dazu fehlt mir die technische Expertise – also lass ich es bleiben. Ehrlich gesagt ist mir auch relativ egal, wie genau unser Stromaggregat aus Benzin Strom macht, irgendwie scheint dies physikalisch begründet und möglich zu sein. Befassen wir uns also mit den Fragen, welche deine Kaufentscheidung direkt beeinflussen (sollten):
Wie funktioniert ein Inverter Stromerzeuger?
Es wird, normalerweise mittels Benzin, ein Verbrennungsmotor angetrieben, welcher Strom erzeugt. Der eingebaute Inverter macht daraus eine reine Sinuswelle, so dass auch empfindliche, elektronisch gesteuerte Geräte damit direkt betrieben werden können. Oder es wird eine Batterie geladen, dafür braucht es noch ein Ladegerät dazwischen. Dieses wandelt 230V in 12V bzw. 24V um. Es gibt an allen (unten vorgestellten) Stromaggregaten zwar auch einen 12V Ausgang, mit welchem man eine Batterie auch direkt laden könnte. Doch wird hier mit einem lächerlich geringen Ladestrom von 4-8 Ampere geladen, das macht ja kaum Sinn. Auch wird die Ladekennlinie nur bedingt berücksichtigt.
Ein großes Problem bei günstigen kleinen Stromaggregaten war – zumindest in der Vergangenheit – war immer, dass die erzeugte Sinuswelle kein wirklicher Sinus ist, entgegen der Behauptung von Hersteller und Produktbeschreibung. Schließe ich daran nun ein Gerät an, das zwingend eine reine Sinuswelle benötigt, kann das blöd ausgehen – für den Stromerzeuger oder das Gerät. Eines von beiden ist kaputt, und hinterher weiß keiner wie das passieren konnte.
Mit was können Generatoren angetrieben werden?
Normalerweise läuft ein Stromerzeuger mit Benzin. Es gibt auch Dieselgeneratoren oder Gasgeneratoren. Auf diese werde ich hier jedoch nicht näher eingehen. Allein der Anschaffungspreis macht mit Diesel oder Gas betriebene Generatoren recht uninteressant – zumindest als reine Notstromaggregate, die nur gelegentlich benötigt werden.
Wie laut oder leise sind gekapselte Stromerzeuger?
Suchst du einen Stromerzeuger der leise arbeitet, dann sollte es ein gekapseltes Stromaggregat werden. Denn diese sind schallgedämmt, so dass du wie auch deine Nachbarn weniger von dem Krach abbekommen, den so ein Verbrennungsmotor nunmal macht. Die Unterschiede sind aber auch bei den gekapselten Stromgeneratoren enorm. Es macht einiges aus, ob ein Moppel mit 50 oder 100 Dezibel läuft – über Stunden hinweg. Leider hat sich gezeigt, dass Dezibelangaben in Produktbeschreibungen irgendwie nicht ganz der Realität entsprechen. Auch wird oft nicht angegeben, ob die angegebene Lärmentwicklung bei Vollast, ¼-Last oder im Leerlauf zustande gekommen ist.
Was kann ich mit einem kleinen Stromaggregat alles laden / betreiben?
Damit elektronisch gesteuerte Gerätschaften keinen Schaden nehmen, und auch das Batterieladegerät mit dem eingespeisten Ladestrom zurechtkommt, ist es gerade bei einem mini Stromgenerator wichtig, dass er konstant arbeitet. Schwankungen sind eher ungeschickt. Werkzeug, Elektronik, Kühlgeräte usw. können angeschlossen werden. Dazu ist am Stromgenerator eine Schukosteckdose angebracht.
Normalerweise gibt es auch einen 12V Ausgang, der ca. 14V Ladespannung für Batterien ausgibt. Doch meist ist der Ladestrom auf ungefähr 6 Ampere begrenzt, was ja nicht gerade üppig ist. Daher ist es besser, beispielsweise eine Wohnmobilbatterie über das meist ohnehin bereits vorhandene Ladegerät / den Elektroblock zu laden. Hier sind dann Ladeströme von bis zu 50 Ampere möglich, selbst mit einem kleinen Stromerzeuger mit 1 KW Nennleistung. Nach einer Stunde Ladezeit ist deine Batterie dann um 50Ah voller, da dürfte eure Notstrom-Lage ja wieder entschärft sein.
Brauche ich wirklich einen Generator im Wohnmobil + beim Camping?
Nun ja, das kommt darauf an. Ich habe große britische Wohnmobile gesehen, die sind am See auf dem kostenlosen Stellplatz gestanden und ließen tagsüber ihren (nicht ganz so kleinen) Generator durchlaufen – um damit ihre Klimaanlage zu betreiben. Ich gehe mal davon aus, dass dies eher nicht deine Intention ist. Und wenn doch: schäm dich. Denn dies ist ein Paradebeispiel von rücksichtslosem Verhalten.
Normalerweise geht es beim Notstromaggregat darum, im Notfall Strom zu haben. Ist das Wetter anhaltend schlecht, kann keine Solaranlage ausreichenden Ladestrom liefern. Steht man gleichzeitig ohne Landstromanschluss irgendwo mit dem Wohnmobil rum, kommt auch der Ladebooster kaum zum Einsatz.
Hier den Generator auspacken, etwas entfernt vom Wohnmobil (und bitte noch weiter entfernt vom Nachbarwohnmobil) aufstellen, zwei Stunden laufen lassen, und die Stromversorgung ist für wenigstens zwei Tage gesichert. (50A x 2h = 100Ah, plus bisschen solar …) So zumindest denke ich mir den sinnvollen Einsatz von einem netten, kleinen, tragbaren, schallgedämmten Stromerzeuger. Ob diese Situation nun zweimal monatlich oder dreimal jährlich eintritt, sei dahin gestellt.
Bei uns kommt der Generator frühestens ab dem fünften Regentag zum Einsatz. Einmal habe ich ihn besonders zu schätzen gelernt, nämlich als meine Starterbatterie im Ducato nach acht Jahren endgültig platt war – einfach Generator sowie Ladegerät an die Starterbatterie, nach 30 Sekunden startete mein Ducatolein. Ein anderes Mal haben wir dem Platznachbarn ausgeholfen, er stand mit leeren Batterien da.
Brauchen wir in unserem Wohnmobil einen Generator? Nein, meistens nicht. Aber ihn dabei zu haben hat sich schon als äußerst praktisch erwiesen. Anders gesagt: im Notfall keinen Stromgenerator dabei zu haben kann ärgerlich sein.
Wie mini sind die kleinsten Stromerzeuger?
Es gibt noch kleinere Stromerzeuger mit weniger als 1000 Watt Leistung, der kleinste Generator den ich finden konnte hatte 650 Watt Dauerleistung. Allerdings war es ein 2-Takter, kein 4-Takt-Motor. Mit höherem Spritverbrauch, hoher Dezibelangabe, dann wird von starken Spannungsschwankungen berichtet, … Kurzum: wenn dein neuer Stromerzeuger leise und klein sein soll, beginnt eine sinnvolle Produktauswahl ab 1000 Watt, und einem 4-Takt-Motor.
Gibt es wirklich sehr, sehr leise Stromerzeuger?
Flüsterleise Stromerzeuger wirst du wohl kaum finden – auch wenn ich bei meiner Recherche über entsprechende Produktbeschreibungen gestolpert bin. Das Minimum sind 50 Dezibel (in 7m Entfernung), doch das ist ja schon „relativ“ leise. Wenn du den Generator nicht gerade unter das Schlafzimmerfenster (vom Nachbarn) stellst, sondern einige Meter entfernt, dann dürfte er kaum störend wahrgenommen werden. Außer, der Wind dreht.
Auch noch so kleine Stromerzeuger arbeiten mit einem Verbrennungsmotor, und dieser macht einfach Krach. So kann ein Stromeaggregat leise sein, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Eine anständige Schalldämmung macht einiges aus, einen ungedämmten (also nicht gekapselten) Generator kaufen, davon würde ich grundsätzlich abraten.
Noch leiser wird dein Notstromaggregat, wenn du ihn entsprechend verbaust. Also beispielsweise in die gedämmte Garage des Wohnmobils, mit entsprechendem Abgasschlauch nach außen. Dies macht bei häufiger Benutzung Freund statt Feind, gerade beim Camping.
Mobiler oder fest eingebauter Generator
Einige Wohnmobile haben einen fest eingebauten Generator, oder auch Unterflur-Stromaggregat. Sinnvoll ist diese Investition, dann vielleicht auch in einen mit Diesel oder Gas betriebenen Stromgenerator, wenn er öfters / regelmäßig zum Einsatz kommt. Dann macht auch eine höhere Nennleistung von 2 kW oder mehr Sinn – natürlich immer abhängig davon, was deine Batterie an Strom aufnehmen kann. Für den gelegentlichen Einsatz würde ich einen tragbaren Stromgenerator bevorzugen. Einfach, weil man ihn auch mal dem Nachbarn ausleihen kann. Abhängig von aktueller Windrichtung kann man ihn geschickt platzieren, so dass er einen selbst, und auch den Nachbarn möglichst wenig stört.
Welche Hersteller haben kleine, mobile, leise Stromerzeuger?
Honda, Zipper, Güde, Einhell, Voltherr, Denqbar, Kipor – suchst du einen kompakten Stromgenerator, findest du eine breite Auswahl, auch bei den kleinen Modellen mit rund 1.000 Watt Leistung. Einige kompakte Stromerzeuger wie von Einhell findest du vor allem im Baumarkt, manchmal auch zu einem günstigen Angebotspreis. Eine größere Auswahl gibt es auf Amazon, hier sind alle gängigen Marken vertreten, inklusive den Chinaimport-Kopien.
Vier kleine Stromaggregate um 1000W im Vergleich
Hier habe ich mir für einen direkten Vergleich kleine Stromerzeuger mit ca. 1KW Nennleistung herausgesucht. Es gibt noch einige mehr, allerdings sollte ein möglicher Stromerzeuger leise arbeiten, und beispielsweise soll der recht günstige Generator von Güde recht laut sein – bis zu 100 Dezibel. Daher habe ich für dieses Preissegment einen anderen Hersteller gewählt. So stelle ich im Folgenden ausschließlich gekapselte Stromerzeuger vor.
Zipper ZI-STE1000 IV |
Denqbar DQ1200 |
Honda 10i |
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Preis auf Amazon (Stand 03/2017) | ca. 350€ | ca. 440€ | ca. 900€ |
Lautstärke | 64 dB (A) bei 7m (bei voller Last) | 53 dB (A) / 7m | 57 dB (A) / 7m |
Nennleistung | 1300 Watt | 1200 Watt | 1000 Watt |
Dauerleistung | 850 Watt | 1000 Watt | 900 Watt |
Motor | 4-Takter, max. 5.500 U/min | 4-Takter | 4-Takter mit 49,4cm³ Hubraum, 6000 U/min |
Gewicht | 14 kg | 13,5 kg | 13 kg |
Tankvolumen | 2,5 Liter | 2,7 Liter | 2,1 Liter |
Verbrauch (Benzin) | ca. 420 (g/KWh) | k.A. | k.A. |
Praxiserfahrung Wohnmobil | Zumindest ältere Zipper erzeugen keinen reinen Sinus. Dieses Problem könnte behoben sein, habe ein entsprechendes Youtube-Video gefunden. | keine Erfahrungswerte | Leise, spritsparend und zuverlässig. Läuft auch nach längerer Standzeit gut an. |
Erwähnenswerte Features | – | Digitales Display, integrierter Betriebsstundenzähler | 8h Laufzeit im Eco-Betrieb |
Amazon | hier | und hier | und hier |
Du hast persönliche Erfahrungswerte zu den hier vorgestellten Stromaggregaten? Bitte schreibe sie mir an tanja@crosli.de und ich kann diesen Artikel um deine Erfahrungen bereichern.
Noch ein Wort zur Lautstärke: Oben angegebene Dezibel-Zahlen entsprechen irgendwie nicht der Realität! Der Atima beispielsweise ist relativ laut, deutlich lauter als der Honda. Hier ein kurzer Eindruck, in diesem Video von Andre läuft er sogar ohne Last, außerdem recht unrund: https://www.youtube.com/watch?v=dtnR3I5C4QY
Wir haben den Honda 10i im Einsatz – und stehen mit der Überzeugung, dass dieser Stromerzeuger der Beste ist, nicht alleine da, andere Wohnmobilisten bestätigen diese Aussage. Der Honda 10i ist wohl einfach der leiseste Generator um 1kW, dies bestätigt zumindest die Praxis. Außerdem ist er einfach zuverlässig – bei einen NOT-Stromaggregator keine zu vernachlässigende Eigenschaft!
Gerade im Wohnmobil sollte Stromerzeuger leise arbeiten
Welches kleine, leise Stromaggregat fürs Wohnmobil hat sich bewährt?
Die Geräuschentwicklung von Generatoren ist auf dem Wohnmobilstellplatz immer ein Thema. Würde ein Stromgenerator leise, still und heimlich vor sich hinarbeiten, wäre ja alles kein Problem. Der Honda 10i hat sich als relativ leiser Stromerzeuger erwiesen. Auch, wenn die einzelnen Datenblätter von oben aufgeführten, günstigeren Alternativen ähnliche Dezibel-Werte veranschlagen – in der Praxis sieht eben doch anders aus.
Der zweite, noch wichtigere Punkt der für den Honda als Stromerzeuger spricht ist seine Zuverlässigkeit. Hier muss klar gesagt werden: Qualität hat seinen Preis. Ein zuverlässiges Anspringen, auch nach längerer Standzeit, erweist sich gerade in stromloser Situation unbezahlbar. Denn, wann benötige ich in meinem Wohnmobil ein Notstromaggregat? Wenn meine Batterie wegen Schlechtwetter nicht über solar geladen wird. Da stehe ich also in strömendem Regen vorm Wohnmobil, am besten noch nachts, verzweifelt versuchend den Generator ans Laufen zu bringen, der einfach nicht anspringen will … nein danke.
Als dritter Punkt ist noch anzuführen, dass gerade der Honda auch mit empfindlichen Batterieladegeräten (wie dem von Fraron) zurechtkommt. Das ist nicht bei jedem Generator der Fall.
Mittels dem Honda 10i sind Ladeströme von 50A möglich, bei Volllast. Dabei verbraucht er vergleichsmäßig wenig Sprit. Dieser Aspekt wird natürlich besonders interessant, soll er öfters als nur einige Male jährlich zum Einsatz kommen. Gerade dann ist dieser Honda ohnehin meine klare Kaufempfehlung.
Benzin oder Diesel?
Normalerweise werden Stromgeneratoren mittels Benzin betankt. Es gibt auch Dieselgeneratoren, doch konnte ich hier keinen wirklich kleinen Stromerzeuger finden. Dieselbetriebene Generatoren kommen wohl primär für den Dauerbetrieb sowie bei höherem Strombedarf zum Einsatz.
Dieselaggregate sind leiser, haben einen höheren Wirkungsgrad und der Treibstoff ist auch noch billiger. Doch der hohe Anschaffungspreis macht einen Dieselgenerator aufgrund seines hohen Kaufpreises dennnoch nicht wirtschaftlicher – insbesondere, möchte man sich ihn als kleines Notstromaggregat anschaffen. So kommen Dieselaggregate primär im industriellen Bereich zum Einsatz – oder eben dort, wo Strom primär aus dem Generator gewonnen wird.
Stromgenerator im Wohnmobil fest einbauen
Wer seinen „Moppel“ regelmäßig in Betrieb nehmen möchte, sollte über einen Festeinbau nachdenken. Nicht nur, um den Generator nicht jedes Mal bei Wind und Regen rausstellen, von Hand starten zu müssen. Sondern auch wegen dem Geräuschpegel. Fest eingebaute Generatoren können – richtig verbaut – nahezu lautlos sein.
Praktisch wäre es ja, wenn der Stromgenerator seinen Sprit direkt aus dem Fahrzeugtank beziehen könnte. Daher könnte für den eingebauten Stromerzeuger im Wohnmobil ein Dieselgenerator in Frage kommen, welcher beispielsweise in der Garage verbaut ist. Eine geschickte Platzierung, damit sich Vibrationen des Generators nicht wie ein Dauererdbeben anfühlen, wäre hier übrigens empfehlenswert. Außerdem eine Abgasführung in den Außenbereich. Dann stellt sich eventuell noch die Frage nach der Frischluftzuführung … Aber da habe ich keine weitergehenden Erfahrungen. Ein Unterflur montierter Stromgenerator könnte daher ebenfalls eine gute Lösung darstellen. Vor allem, wenn dieser über ein Bedienelement bequem im Wohnbereich gesteuert werden kann, er seinen Kraftstoff über den Dieseltank automatisch zieht.
Ein interessantes Video, das aufzeigt was es ausmacht, seinen Generator außen bzw. innen in Betrieb zu haben, wie es sich lautstärkemäßig auswirkt wenn man seinen eigentlich lauten Stromerzeuger leise im Fahrzeug betreiben kann: https://www.youtube.com/watch?v=pmqZuBK6MMc
Probleme, die allzu günstige Stromerzeuger haben können
Ich bin immer ein Freund wenn es darum geht, Geld zu sparen. Doch wenn Strom im Spiel ist, Dinge abrauchen können, bin ich doch recht sensibel. Mir hat ein qualmender Wechselrichter im Wohnmobil schon gereicht …
Die (fast) reine Sinuswelle beim Billig – Stromaggregat
Elektronisch gesteuerte Ladegeräte bevorzugen eine reine Sinuswelle. Einige Billigteile können aber teilweise keine saubere, reine Sinuswelle, auch wenn sie dies behaupten.
Echte Sinuswellen werden aus einem Magnetfeld erzeugt. Eine schöne Sinuskurve, schön harmonisch und gleichmäßig. Billiggeräte arbeiten anderes, sie modellieren ihre Sinus“kurve“, mal mehr, mal weniger gut. Umso schlechter die Umsetzung ist, desto abgehackter wird diese Kurve – und was als reiner Sinus propagiert wird, ist keiner mehr.
Soll heißen: Werkzeuge wie eine Flex daran zu betreiben, da würde ich mir beim Billig Generator keine großen Sorgen machen. Empfindliche elektronisch gesteuerte Geräte wie meine geliebte Kaffeemaschine, hier würde ich es nicht wagen.
Auch so manches elektronisch gesteuerte Batterieladegerät hat ein Problem mit nicht sauberen Sinuswellen – und das kann letzten Endes die Elektronik des Stromerzeugers schrotten. Der in Wohnmobilen oft verbaute Schaudt Elektroblock soll diesbezüglich etwas toleranter sein.
Es ist ja so: ein guter 1.000 Watt Marken-Wechselrichter (aka Spannungswandler / Inverter / Stromwandler) kostet um die 400€. Zu erwarten, dass bei einem guten Stromaggregat für 400€ auch noch ein guter Sinus Spannungswandler verbaut ist … Naja.
Das Problem mit dem Lastenwechsel + Zuverlässigkeit
Was sich herauskristallisiert, insbesondere wenn man den Erfahrungen von Billig-Generator-Besitzern auf Amazon sowie unter den Wohnmobilfahrern Glauben schenkt ist, dass die preiswerten Generatoren oftmals ein Problem mit wechselnder Last haben. Es ist gut, dass sie ihre Drehzahl eigenständig regulieren, doch wenn sie unrund laufen und auch mal gerne ausgehen, weniger gut.
Bei längerer Standzeit über ein paar Monate hinweg (wer solar hat braucht im Sommer ja normalerweise keinen Generator) kann es außerdem Probleme geben den Stromerzeuger wieder ans Laufen zu bringen.
Ich schaffe mir ein Notstromaggregat an, um im Notfall Strom zu haben. Doch wenn die Not am größten ist, es draußen Katzen regnet, bekomme ich das Billigteil nicht zum Laufen. Sicherlich mag die Wirtschaftlichkeitsrechnung bei einem nur selten benötigten Generator weniger positiv ausfallen, doch wäre es schon schön wenn ich im Notfall auch Notstrom bekommen würde …
(Jetzt stell dir doch einfach mal vor, du stehst im Wald, eine Horde Zombies umzingeln langsam deine einsame Holzhütte. Und du bekommst diesen blöden Generator einfach nicht ans Laufen, damit er deinen Elektrozaun unter Strom setzen kann. Sowas kann echt blöde ausgehen 😉
Das Problem mit Bewertungen bei Amazon
Kleine Stromaggregate sind ein schönes Beispiel dafür, dass man Produktbewertungen bei Amazon mit Vorsicht genießen sollte. Denn es kommen zwei Dinge zusammen: erstens das Anwendungsfeld, zweitens der menschliche Fehlerfaktor. Wer sich ein mobiles Notstromaggregat zulegt um mal eine Flex oder Heckenschere zu betreiben, jener dürfte auch mit einem günstigen mini Generator kaum Probleme haben. Das Laden einer Batterie anhand dazwischen geschaltetem Ladegerät (das die Spannung von 230V auf 12V wandelt), dies könnte schon problematischer werden – beim einen geht’s, beim anderen nicht.
Wer nun seine elektrische Zahnbürste direkt über den Generator aufladen möchte, der muss sich morgen vermutlich eine Neue kaufen. Denn diese Teile sind wirklich sehr, sehr empfindlich wenn sie keine saubere Sinuswelle bekommen. Ob ein Amazon-Kunde glücklich mit seinem Stromerzeuger wird, liegt oftmals auch vor allem daran, ob er das richtige Gerät für den richtigen Anwendungszweck gekauft hat. Meine 1500 Watt Kaffeemaschine läuft nunmal nicht mit einem 950 Watt Generator. Und wenn ein kleiner Notstromgenerator über Tage hinweg auf Volllast läuft macht es Sinn, zwischendurch mal nach der Hitzeentwicklung zu schauen.
Notstromaggregate und das Garantie-Problem
Kauft man sich einen Stromgenerator als Notstromaggregat, dann benötigt man diesen ja vielleicht 3-10 Mal im Jahr. Wir haben unseren im vergangenen Jahr sogar nur 2x im Betrieb gehabt: einmal während einer Schlechtwetterphase, ein zweites Mal weil meine Starterbatterie hinüber war. Wenn du deinen Generator also nur 4x jährlich am Laufen hast, und bei der zehnten Inbetriebnahme geht er in Rauch auf … dann ist jegliche Chance auf Gewährleistung längst hinüber.
Sinnvolles Stromerzeuger – Zubehör
- Motoröl 10 W-30 und Benzin, normal oder E10.
- Umfüll-Handpumpe zum schnellen, einfachen, kleckerfreien Auffüllen des Tanks
- Verlängerungskabel mit mind. 10 Meter. Vorsicht bei Verwendung einer Kabelrolle: diese immer komplett abspulen!
- Ersatzkanister, für Kraftstoffe zugelassen. 10 Liter, das reicht für ca. 4x nachfüllen.
Fazit: Wer günstig kauft, kauft (vielleicht) zweimal
Der verhältnismäßig günstige Zipper hat ein Problem: eigene Erfahrungen mit diesem Stromgenerator decken sich mit den gesichteten Amazon-Rezensionen. Das ist schade, zumal es sich hier um einen österreichischen Hersteller handelt, und auch weil Unboxing-Youtube-Videos eigentlich ein recht brauchbares Produkt versprechen. Doch wenn sich ein Produkt nicht bewährt hat, dies erkennt man ja leider oft erst später.
Denqbar und Atima kommen hier besser weg, auch wenn einige Erfahrungen teils widersprüchlich sind. Dies mag auch daran liegen, dass Erfahrung mit vergleichbaren Geräten fehlt. Wer sich einen kleinen, relativ günstigen Stromerzeuger zulegen möchte, der könnte hier dennoch fündig werden. Allerdings empfinde ich persönlich es als sehr wichtig, gerade fürs Camping ein Stromaggregat anzuschaffen, welches möglichst leise ist.
Möchtest du jedoch gleich sicher gehen, dass du ein qualitativ hochwertiges Produkt kaufst, das sich auch in der Praxis bewährt hat, dann bleibt der Honda 10i. Im Praxistest hat er sich definitiv bewährt: so ist er beispielsweise im direkten Vergleich zu den billigeren Stromerzeugern leiser, und zwar deutlich. Er liefert eine konstante Leistung, erzeugt eine reine Sinuswelle, verbraucht wenig Sprit … und dank bis zu 50 Ampere Ladestrom erweist sich dieser kleine Stromerzeuger definitiv ausreichend um beispielsweise eine Batterie im Wohnmobil oder beim Camping in relativ kurzer Zeit anständig nachzuladen.