Hund im Wohnmobil: 7 Tipps für entspanntes Campen mit dem Hunde
Damit der Urlaub mit Hund im Wohnmobil (oder auch beim Camping mit Zelt oder Wohnwagen) möglichst stressfrei und angenehm abläuft hilft es, optimale Voraussetzungen zu schaffen. Ohne der Hundezubehör-Industrie allzu viel Geld in den Rachen zu werfen. Dafür einige Tipps nach vielen Jahren Camping mit Hund, in Zelt, Wohnwagen und Wohnmobil.
Wir machen nicht nur Urlaub mit Hund im Wohnmobil, vielmehr leben wir mit zwei Hunden im Womo. Das hat seine Eigenheiten, wobei mehrere Faktoren mitspielen: Regenwetter oder Sonnenschein, viel oder wenig Fell, wasserscheue oder wassersüchtige Hunde. Nun ist jeder seinen eigenen Hund ja schon gewohnt, weiß ungefähr was im Urlaub benötigt wird. Dachte ich auch. Heute bin ich etwas schlauer, und obwohl ich kein großer Fan der Hundezubehör-Branche bin, habe ich für den Campingurlaub etwas aufgestockt. Daher hier einige Tipps, vielleicht auch gerade für jene interessant, die erstmals ein Wohnmobil mieten, mit Hund den Urlaub im Womo, Wohnwagen oder Zelt verbringen möchten.
Nasser Hund: das besondere Aroma im Wohnmobil
Das größte Problem beim Urlaub mit Hund in Wohnmobil, Zelt oder Wohnwagen ist der Geruch nach einem Regen- oder Badetag. Vor allem bei Hunden mit viel Unterwolle kann es im Wohnmobil mächtig müffeln, selbst hartgesottenen Hundebesitzern muss dies auffallen.
Eine gute Hundebürste sowie das Hundehandtuch dabei zu haben ist obligatorisch. Doch wenn wirklich mal Dauerregen angesagt ist helfen sie auch nicht wirklich weiter, man bekommt den Hund nie wirklich trocken ins Wohnmobil. Da hilft nur noch, ein durchnässtes Fell möglichst zu vermeiden.
Ich setzte da auf einen Hunde-Regenmantel aus Softshell. Und nicht, weil meiner wasserscheu wäre – im Gegenteil. Ein Regenspaziergang ist für Tizon so gut wie jeder andere. Damit bei einem regnerischen Tag nicht nach jedem kurzen Gang nach draußen eine ausgiebige Handtuchprozedur folgt hilft so ein Regencape für Hunde ungemein. Es sorgt dafür, dass der Hund nicht total durchnässt ist, nur noch die Pfoten müssen getrocknet werden. Alleine dieses Instrument wirkt sich sehr positiv auf das Aroma im Wohnmobil aus.
Insbesondere wenn das Regenwetter für mehrere Tage anhält verbringt man seine Zeit ja zwangsläufig verstärkt mit seinem Hund im Wohnmobil, die Lüftungsmöglichkeiten sind gegebenenfalls eingeschränkt. Es ist mir ziemlich egal, wie bescheuert ein größerer Hund mit Regenmantel aussehen mag. Einen nassen Hund im Wohnmobil zu haben ist einfach nicht schön, vor allem wenn es tagelang durchregnet. Seit wir in Südeuropa unterwegs sind haben wir dieses Problem übrigens nicht mehr 😉
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Haariger Wohnmobilhund: Haare, überall Haare! Und Dreck.
Manche Hunde sind wie kleine Kinder: Keine Pfütze wird ausgelassen, und ihr Sinn für Ordnung hält sich in Grenzen. Während sich das Problem mit den Hundehaaren zu Hause schön auf 100qm verteilt, sind es im Wohnmobil vielleicht noch 10qm. Die Menge an Hundehaaren pro Quadratmeter ist demnach erheblich, und weitaus auffälliger. Insbesondere, weil Schlaf- und Essplatz, Küche und Bett so nahe beieinander liegen.
Nun möchte man ja seinen Urlaub nicht damit verbringen, das Wohnmobil zu enthaaren. Zwei Wege führen zum Ziel: Erstens dafür sorgen, dass sich möglichst wenige Haare dort breit machen. Zweitens braucht es einen richtig guten Staubsauger. Eben wie zu Hause auch.
Mein Hund darf seine Haare gerne beim Bürsten verlieren. Alles, was in der Bürste hängt, kann sich nicht im Wohnmobil verteilen. Nachdem ich sicherlich 6 Jahre lang alle möglichen Bürsten und Kämme ausprobiert habe, resignierte ich irgendwann. Da tat sich eine neue Welt des Hundebürstens für mich auf: der Furminator.
Insbesondere nach einem Bad (egal ob Badewanne oder See) lassen sich hier unfassbare viele Hundehaare wunderbar auskämmen. Und jedes Hundehaar das in der Bürste landet findet sich schon nicht wieder an den unmöglichsten Stellen im Wohnmobil wieder. Auch die Sache mit dem Geruch verbessert sich, einfach weil hier gerade auch Unterwolle herausgebürstet wird.
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Das mit dem Staubsauger fürs Wohnmobil ist so eine Sache: die meisten setzen auf Akkusauger, die kaum Leistung bringen. Es gibt jedoch erfreuliche Ausnahmen, auch wenn diese nicht für 40 Euro zu haben sind. Doch es lohnt sich, schließlich möchte im meinen Urlaub ja nicht im Wohnmobil kriechend verbringen.
Der Handstaubsauger von Dyson ist einfach genial. Sicherlich nicht das günstigste Gerät, doch im Vergleich zu anderen Handstaubsaugern ist er um Welten besser. Er saugt gut, und mit der langen Düse kommt man wunderbar in die Ecken. Er macht sich also bezahlt und kann es mit den Hundehaaren aufnehmen. Und zwar mit den feinen, weichen, katzenhaarähnlichen des kleinen Hundes ebenso wie mit den rauhen Haaren des großen Schnauzermixes. In nur 5 Minuten wird das Wohnmobil wieder einigermaßen hundehaarfrei. Unnötig zu erwähnen, dass er auch sonst rege zum Einsatz kommt: Auto, Gartenmöbel und andere Stellen wo man eigentlich keine Hundehaare erwartet sind schnell gesaugt. Wird er gerade nicht benutzt, hängt er an der Wand in seiner Halterung und wird aufgeladen.
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Doch was hilft gegen die Lieblingsbeschäftigung meines Hundes, das Schlammbad? Auch wenn er nun offiziell als „Senior“ eingestuft wird, er lässt sich kein Modderloch, keine Pfütze und erst recht keinen noch so übel riechenden Tümpel entgehen. Zu Hause ist das kein Problem, da wird Monsieur direkt von der Terrassentür in die Badewanne gewuchtet. Die Dusche des Wohnmobils ist jedoch nicht für einen großen Hund konzipiert. Undenkbar auch, wo man im Nachhinein überall Hundehaare wegwischen müsste, schüttelt er sich beim Abduschen…
Die Lösung: eine Campingdusche. Tauchpumpe in einen Eimer mit Wasser, schon kann es losgehen. Soll Shampoo zum Einsatz kommen einfach einen Abfluss suchen. Ich habe da schon die Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile für genutzt. Ist mir doch egal wenn die Leute schauen. Ein Hund, der sich eben in Aas gewälzt hat, braucht eine anständige Dusche.
Relaxter Hund vor dem Wohnmobil
Die Leinenpflicht auf Campingplätzen mag für den einzelnen Sinn machen oder nicht, gängig ist es auf jeden Fall, seinen Hund mittels einer Schleppleine am Womo anzubinden. Ein einfaches Seil erfüllt den gleichen Zweck. Jedoch bevorzuge ich einen leichten Spanngurt aus dem Baumarkt: dieser ist super stabil, saugt aber nicht viel Feuchtigkeit auf. Habe den jetzigen bereits seit 2 Jahren im Einsatz, und kein Anzeichen von grünem Ansatz. Zwei einfache Karabiner an jedes Ende, das eine am Fahrzeug oder Baum befestigen, das andere am Halsband – fertig. Überall leicht zu befestigen, die lange Leine bei Bedarf einfach erweitern oder kürzen.
Auch vor dem Wohnmobil einen festen Stammplatz zu haben tut Hunden gut. Wobei meiner hier schon etwas eigen ist: Er liebt es im Gras zu liegen, jegliche Hundedecke wird ignoriert. Bei sandigen / lehmigen Plätzen jedoch ist eine Hundedecke mehr als sinnvoll. Früher habe ich unsere ganz normale genommen – und musste sie ständig ausschütteln und richten. Nach jedem Urlaub in die Waschmaschine stecken.
Eine Outdoor-Hundedecke ist da um Welten besser. Wasser- und dreckabweisend, in sich stabiler, bei Bedarf leicht abwischbar. Blöd nur, dass meiner da nie drauf gelegen ist. Alter Sturkopf …
Hungriger und durstiger Hund im Wohnmobil
So lebenserfahren meine Fellnase auch sein mag, er schafft es immer noch etwa die Hälfte seines Wassernapfes auf dem Fußboden zu verteilen. Und seinen Fressnapf beim gierigen Fressen über den Boden zu schieben.
Der Antischwappnapf ist perfekt. Selbst wenn er noch voll ist, du kannst damit losfahren. Ohne, dass das Wohnmobil bei der Ankunft unter Wasser steht. Er ist rutschfest, und es passt einiges rein – also kein ständiges Wassernachfüllen mehr.
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Im kleinen Wohnmobil setze ich auf eine andere Doppelnapflösung: Der grüne Hunternapf, mit herausnehmbarer Metallschale. So kann man den Wassernapf separat nutzen, beispielsweise für draußen, das Trockenfutter in den großen Napf, dieser ist aus Melamin, wie unser Campinggeschirr. Eine platzsparende Lösung, und auch hier kann während der Fahrt etwas Wasser im Napf verbleiben ohne dass das Wohnmobil bei unserer Ankunft geflutet wurde. Alleine deshalb ist es übrigens empfehlenswert auf einen größeren 700ml Napf zu setzen – auch bei einem kleinen Hund. Es geht einfach weniger daneben …
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Gesunder Hund: Reiseapotheke für Fiffi?
Man möchte ja nur das Beste für seinen Hund, und gerade im Urlaub auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. So habe auch ich mir mal das Sortiment an Hundeapotheken bei Amazon und Co. angeschaut. Mein Fazit: absolut unnötig. In jedes Wohnmobil gehört ein Erste-Hilfe-Koffer, ebenso wie in jeden Haushalt. In diesem sind fast alle Ding enthalten die auch in so einer Reiseapotheke für Hunde daherkommen. Also einfach dieses Set noch etwas erweitern, beispielsweise mit einer Zeckenzange, einem Mittel gegen Zecken / Flöhe (ich nutze Advantix oder Frontline). Wobei auch das ja auf das Reiseziel ankommt. Schwarzwald oder Provence: Zecken ohne Ende, vor allem im Frühjahr und Herbst. Ansonsten kann man mit jedem gängigen Erste-Hilfe-Set ebenso gut kleinere Blessuren versorgen wie mit einer speziellen Hundeapotheke.
Ansonsten muss ja jeder selbst wissen, wo die Schwachpunkte seines Hundes sind – so haben wir Krallenzange, Augentropfen und Ohrenreinigungsmittel mit dabei.
Wandern mit Hund: weniger ist mehr
Als Natur- und Wanderfan komme ich nicht umhin das Thema Wandern mit Hund aufzugreifen. Ich mache mit meinen älteren Hund Wandertouren, die auch mal 5 oder 7 Stunden dauern. Er ist eben ein sportliches Modell, die Wanderschaft entspricht seinem Naturell. Dabei setze ich auf eine absolut minimalistische Ausrüstung. Bin ich es doch, die das ganze Zeugs auf den Berg schleppen soll. Denn als Packesel möchte ich den schon etwas älteren Hund dann doch nicht gebrauchen, gerade bei warmem Wetter hat er doch schon genug mit seinem schwarzen Winterpulli zu kämpfen.
Also, was kommt für den Hund rein, in meinen kleinen Wanderrucksack? Wasser und Äpfel. Und zwar für uns beide. Also genauer gesagt sehr viel Wasser, insbesondere wenn keine Wasserläufe zu erwarten sein. Dazu eine kleine Schale für ihn, die Trinkflasche zu benutzen hat er nun doch noch nicht gelernt. Vesperpausen beim Wandern verlaufen bei uns so, dass wir uns zwei Äpfel teilen. Das einzige, was man noch als „Hundeapothekenzeugs“ bezeichnen könnte: eine Rolle Tape. Denn in eine Glasscherbe treten, das hat es schnell. Und es muss ja weiter gehen, nur selten tut sich während einer Wandertour in unberührter Natur ein Tierarzt auf. Aber auch das habe ich erst dabei seit es mir einmal gefehlt hat. Auch dies ist kein Beinbruch, schließlich kommen ja normalerweise immer wieder andere Wanderer vorbei die besser ausgerüstet sind, die man notfalls fragen kann. Ist aber natürlich eine blöde Situation die man vermeiden kann. Dennoch bleibe ich dabei: weniger ist mehr. Man kann sich nicht auf alles vorbereiten. Doch wer sich dann wohler fühlt, der soll es einfach tun, sich irgendeine Hundeapotheke für 10 Euro kaufen und einpacken. Jeder wie er mag.
Ergänzung: Ich habe für meinen Hund auch ein Schergerät dabei. Denn da ich ja im Wohnmobil lebe, schere ich ihn auch unterwegs. Nicht nur, damit es weniger im Wohnmobil müffelt, sondern auch in der Hoffnung, dass die Sommerfrisur ihm die Hitze etwas erleichtert. Wie das geht, das findest du in diesem Artikel: Hund selber scheren – eine Anleitung.