Campinggeschirr: Bambus, Melamin, Edelstahl oder doch Keramik?
Leute wundern sich immer wieder, dass wir (teilweise) nicht mit speziellem Campinggeschirr aus Bambus oder Melamin, sondern mit normalen Kaffeetassen und Gläsern im Wohnmobil reisen,. Und diese offenbar auch die eine oder andere Outdoor-Rumpelpiste überleben. Leichtes, bruchsicheres Campinggeschirr für Wohnmobil und Campervan, wie notwendig und sinnvoll ist das überhaupt? Und welche Alternativen gibt es?
Spezielles Camping Geschirr, warum überhaupt?
Okay, das alte Sonntagsgedeck von Oma würde auf unseren Reisen vermutlich zu Bruch gehen. So setzen auch wir teilweise auf bruchsicheres Campinggeschirr im Wohnmobil. Jedoch nur teilweise. Denn ich finde Plastikgeschirr nicht in allen Lebenslagen prickelnd. Wenn ich im Alter meine Hauptmahlzeit aus der Schnabeltasse schlürfe, dann ist das früh genug.
Dank der Zusammenführung zweier Wohnmobilhaushalte haben wir nun eine bunte Mischung am Start: Glas, Keramik, Edelstahl, Melamin und Bambus – alle Varianten von Geschirr sind vertreten. Und so konnte ich mir mit der Zeit eine Meinung bilden, welches Material für welchen Einsatz gut geeignet ist – und welches Campinggeschirr im Wohnmobil eigentlich Quatsch ist.
Campinggeschirr zeichnet sich durch drei primäre Eigenschaften aus: es ist 1. leicht, 2. bruchsicher und 3. stapelbar.
Essgeschirr: Bambus oder Melamin
Eine Familie mit 4 Kindern benötigt mehr Geschirr als ein 2-Personen-Haushalt in Wohnmobil oder Van. Umso knapper der Platz, desto sinnvoller kann Melamin oder Bambus als Campinggeschirr werden. Schon alleine deshalb, weil es stapelbar ist. Aber auch, weil auf engem Raum eher mal was runterfliegt. Teller und Schüsseln aus Melamin, Plastik oder Bambus gehen einfach nicht zu Bruch – zumindest wenn die Qualität stimmt.
Wir haben Teller aus Melamin: flache Teller, Suppenteller, Kuchenteller. Nicht, weil Melamin so eine tolle Sache ist – sondern weil sie da sind und einfach auch nicht kaputt gehen wollen. Unser Melamin-Campinggeschirr ist nicht der neueste Schick, hat das Set doch schon über acht Jahre auf dem Buckel. Man muss sie schon sehr, sehr nahe am Gasherd abstellen, damit die Hitze mal einen Teller schrottet. Vielleicht schaff ich ja noch ein paar, dann gibt es neue. Aber wohl eher nicht aus Melamin.
Bei den kleinen Schüsseln habe ich einen Teil von meinem Campinggeschirr aus Bambus im gemeinsamen Geschirrschrank stehen. Sie sind perfekt für Müsli, Chinanudeln, Suppe, Süßkram aller Art – und zum Anrühren von Irgendwas. Mir sagt dieses Material wesentlich mehr zu im Vergleich zu Melamin. Das Camping Geschirr aus Melamin ist glatt und glänzend, fühlt sich an wie Plastik. Also irgendwie billig, obwohl es mal recht teuer war. Mein Campinggeschirr aus Bambus ist rauher und etwas schwerer. Und genauso unkaputtbar, zumindest lebt noch alles. Hübscher ist es auch, wie ich finde. Aber das ist Geschmackssache. Ich habe auch Essteller aus Bambus, die haben einige Kratzer drin – vom Keramikmesser, und deshalb, weil ich meine flachen Campingteller aus Bambus als Schneidebrett missbraucht habe. Ansonsten sind sie ebenso robust wie die Melaminteller.
Edelstahl wäre natürlich auch eine unkaputtbare Alternative, aber ganz ehrlich – meinem Empfinden nach passt Campinggeschirr aus Edelstahl mehr zur Zielgruppe Bergsteiger oder Bundeswehr. Zumal brauchbares, anständig verarbeitetes Edelstahlgeschirr normalerweise relativ teuer ist. Daher lasse ich das in meinem Campinggeschirr Vergleich komplett außen vor.
Fazit: Melamin oder Bambus? Ich würde nächstes Mal Bambus Geschirr kaufen. Haptik und Optik sprechen mich einfach mehr an. Auch der Umstand, dass Melamin eigentlich nur für 70 Grad geeignet ist, stößt mir immer wieder auf. Wenn ich Suppe koche, dann kommt diese ja mit knapp 100 Grad in den Teller. Können sich hier schon die ungesunden Gifte aus dem Melamin herauslösen? Eigentlich ja nicht, aber wer legt eigentlich diese Grenzwerte fest?
Bambusgeschirr kaufen
Ich habe noch mein altes Geschirr, denn es mag einfach nicht kaputt gehen. Inzwischen gibt es auch optisch wirklich ansprechende Alternativen, die auch schon auf meiner Amazon-Liste stehen.
Schüsseln für Müsli, Nachtisch und mehr, gibt es auch in groß, als Salatschüssel.
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Das ist eine wirklich hübsche Salatschüssel / Teigschüssel aus Bambus:
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Was in keinem Haushalt fehlen darf – ein Schneidebrett aus Bambus ist robust und antibakteriell:
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Deutlich günstiger wäre so ein Set aus Bambus, so eines habe ich mir gekauft (ohne die Tassen)
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Geschirrset aus Melamin
Melamin ist der Klassiker beim Campinggeschirr, so darf es hier freilich nicht fehlen.
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Wie wir es handhaben:
- Teller, Schalen etc. eher aus Melamin / Bambus, da sehr robust und einfacher zu stapeln.
- Kaffeetassen aus Keramik und Gläser aus Glas: Antirutschatte drunter, stabile Ausführung, fertig.
Campinggeschirr – Materialien im Vergleich
Vergleichen wir doch mal die einzelnen Materialen von Essgeschirr, egal ob für das Camping mit dem Zelt, im Wohnwagen oder Wohnmobil:
VERGLEICH CAMPINGGESCHIRR | Keramikgeschirr | Melamingeschirr | Bambus Geschirr | Campinggeschirr aus Edelstahl |
---|---|---|---|---|
Stapelbarkeit | Schlecht, nur mit Einlagen dazwischen | Sehr gut, nichts klappert | Sehr gut, nichts klappert | Gut, eventuell etwas Klappergeräusche |
Bruchsicherheit | Schlecht bis mittel, je nach Ausführung | Unkaputtbar | Unkaputtbar | Unkaputtbar |
Kratzfestigkeit | Uneingeschränkt | Sehr gut | Einsatz von Keramikmessern sieht man | Uneingeschränkt |
Hitzebeständigkeit | Unbedenklich | Mittel, keine längere Hitzeeinwirkung > 70 Grad | Unbedenklich | Unbedenklich – Geschirr selbst wird eventuell jedoch selbst heiß |
Preis | Normal – je nach Ausführung | Mittel bis teuer – Vergleichen lohnt sich | Mittel bis teuer – vergleichen lohnt | Mittel bis teuer – ansprechende Ausführung kostet. |
Für Smartphonenutzer / zum Download: Campinggeschirr Vergleich als PDF |
Für’s Camping ein Geschirrset, oder …
Wie man sicherlich rauslesen konnte, Campinggeschirr aus Bambus ist definitiv mein Favorit. Auch, wenn die Bambusfaser natürlich ebenso irgendwie zusammen geklebt werden müssen – und dieser Kleber bei manchen umstritten ist. Da sich in den letzten drei Jahren hier jedoch nichts sichtbares abgelöst hat, passt das schon für mich.
Da Bambus jedoch weniger üblich ist als Melamin Geschirr hält sich das Angebot an einem kompletten Camping Geschirrset auf Amazon & Co. in Grenzen. Ich hatte meine Teller und Schüsseln aus Bambus damals bei Edeka geholt, dort gab es sie einzeln zu kaufen. Auch Kaufland hatte immer wieder mal was drin, bei Edeka könnte man ebenfalls fündig werden.
Bei Amazon finden sich einige wenige Sets sowie einzelne Teller und Schüsseln. Diese kann man gut kombinieren. Ich hole mir bei sowas immer zwei mehr als ich eigentlich benötige – als Reserve. Bisher wurden sie zwar noch nicht gebraucht, aber lieber einen Campingteller mehr auf Lager haben, das schadet kaum. Zumal man ja nie weiß ob genau dieses Caminggeschirr in fünf oder zehn Jahren noch erhältlich ist.
Trinkgeschirr: Keramik und Glas statt Plastik und Melamin
Wie gesagt, ich bin noch nicht im Schnabeltassenalter und für mich gehören Plastikbecher mehr auf ein Musikfestival als in den Geschirrschrank. Den heiligen Morgenkaffee aus dem Melaminkaffeebecher schlürfen – ein Frevel. Und vermutlich auch nicht wirklich gesund. Denn das Material Melamin kann keine Temperaturen über 70 Grad ab. Direkt heißes Wasser in den Melaminbecher um eine Tasse Tee aufzubrühen? Da lösen sich (angeblich) gesundheitsgefährdende Stoffe.
Eine anständiger Kaffeebecher aus Keramik geht währned der Fahrt auch nicht zu Bruch. Ich muss es wissen, denn unsere Kaffeetassen aus Keramik haben die Straßen von Polen bis Portugal überlebt. Und wir fahren auch schonmal Offroad und Waschbrettpiste.
Dasselbe gilt für Gläser. Wir kommen bei den Trinkgefäßen mit je zwei Gläsern und Kaffeetassen im Alltag aus. Haben aber auch noch Gästegläser und –tassen mit an Bord, ebenso aus Glas und Keramik. Hier haben sich die typischen Ikea-Gläser etabliert. Sie sind stabil und überleben mit etwas Glück sogar einen Sturz aus einem Meter Höhe. Und nein, sie sind während der Fahrt nicht extra in Küchenpapier oder sowas eingepackt.
Campingbesteck: wie zu Hause
Essbesteck aus einem anderen Material wie Edelstahl – ich wüsste nicht, wieso. Also ich finde Plastik im Mund nicht erstrebenswert, hat irgendwas von Kindergeburtstag. Und auch sonst sehe ich keine Vorteile gegenüber Besteck aus Edelstahl. So ist bei mir seit über 15 Jahren das gute, alte Ikea-Besteckset im Einsatz.
Kochgeschirr: braten, kochen, backen, grillen.
Normalerweise kochen wir beim Camping mit einem Gasherd, einige auch mit Induktion. Gerade im Wohnmobil bedarf es daher meiner Ansicht nach eigentlich keinem speziellen Camping-Kochgeschirr. Dessen einzige vorteilhafte Eigenschaft könnte die Stapelbarkeit sein. Aber ganz ehrlich: wir haben immer nur einen Topf und eine Pfanne im Einsatz. Mehr als zwei Flammen sind gleichzeitig ohnehin nicht nutzbar. Und mangels Spülmaschine müsste man ja beim Camping jedes nicht zwingend benötigte Kochgeschirr auch wieder von Hand abspülen.
So sind bei uns im Laufe der Zeit immer mehr Töpfe rausgeflogen. Aktuell haben wir im Einsatz:
- Mittelgroßer Topf mit Granitbeschichtung, inklusive Glasdeckel
- Große Bratpfanne mit Granitbeschichtung, ohne Deckel
- Großer Edelstahltopf, falls man mal was für mehrere Leute / Tage kocht
- Kleine, beschichtete Crêpe-Pfanne
- Plus: kompakter Umluft-Backofen vom Lidl (220V)
Topf und Pfanne mit Granit-Titan-Beschichtung
Wie auch sonst gibt es gerade im Wohnmobil beim Kochgeschirr alle möglichen Präferenzen. Manche schwören auf Edelstahlkochgeschirr, andere auf ihren Omnia als Backofenersatz. Bis vor Kurzem war ich ein Fan von beschichteten Pfannen, vielleicht auch aus Keramik. Doch seit ich mir einen Topf mit Granit-Titanbeschichtung gekauft habe bin ich jetzt davon ein sehr großer Fan. Und habe mir gleich noch die Pfanne dazu geholt.
Update: nach einem Jahr ist die Pfanne hinüber, die Beschichtung hatte sich angefangen abzulösen. Der Topf (aus der gleichen Serie) ist aber noch gut.
Denn ein leidiges Thema im Wohnmobil und beim Camping allgemein ist das Abspülen. Man sollte es täglich machen, doch hält sich unsere Motivation manchmal doch sehr in Grenzen. Praktisch, wenn man sein Kochgeschirr beim Campen auch mal mit einem Küchenpapier „spülen“ kann. Eine gute Beschichtung macht es möglich.
Tipp: Crêpe-Pfanne: kleiner Tausendsassa
Meine kleine, beschichtete Crêpe-Pfanne von Tefal kostete im Angebot bei Lidl 10€. Gerade in Portugal oder Frankreich gibt es die in jedem besseren Supermarkt zu kaufen. Damit kann man nicht nur leckere Pfannkuchen machen, sondern auch Wraps aufbacken, Spiegelei, Rührei, und was sonst noch keinen hohen Pfannenrand benötigt.
Die Hitze vom Gasherd kommt rasend schnell durch, und platzsparend zu verstauen lässt sich diese Pfanne auch noch. Wer Markenware bevorzugt findet im Sortiment von Tefal oder WMF ein entsprechendes Produkt, aber auch der Vorgänger, die Billigpfanne für 6€ hat sich gut gehalten.
Backen im Wohnmobil: Strombackofen oder Omnia?
Ein Backofen kann nie schaden. Die einen möchten sich nur Brötchen aufbacken oder mal eine Fertigpizza reinschieben, andere zaubern auch beim Camping gerne Kuchen, Aufläufe usw. Hier gibt es im Prinzip zwei mobile Alternativen: ein kleiner Backofen, der mit Strom betrieben wird. Der aber natürlich auch entsprechend viel Strom benötigt – eigentlich nur sinnvoll bei Landstrom oder entsprechend dimensionierter Onboard-Stromversorgung.
Die zweite Variante heißt Omnia. Ein kleines, spezielles Backgerät, auf das die passionierten Wohnmobil-Köchinnen schwören.
Omnia – der Campingbackofen fürs Wohnmobil
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Ich selbst habe mit dem Omnia noch nie gearbeitet. Wir haben einen Backofen und genug Strom im Wohnmobil. Der Omnia wird auf den Gasherd gestellt, durch seine Bauweise kann die heiße Luft zirkulieren – und er ist somit ein Ersatz für den Backofen im Wohnmobil. Ich kenne einige, die davon begeistert sind. Für sie ist der Omnia das ultimate Multifunktions – Kochgeschirr fürs Wohnmobil.
Und so kann ich zusammenfassend sagen: Es funktioniert. Ob Quiche, Eintopf, Kuchen oder Brot, was ich bisher aus dem Omnia probieren durfte war echt lecker. Empfehlenswert ist wohl der Kauf von Omnia inklusive Brötchenaufbackgitter, und die extra erhältliche Silikoneinlage, da sich diese deutlich leichter wieder sauber machen lässt.
Tipp: wer sich demnächst auf den Weg nach Portugal macht, kann dort im normalen Haushaltswarenladen eine einfache, deutlich günstigere Version dieses Backofens für den Gasherd erstehen. Inwiefern dieser in anderen südlichen Ländern verbreitet ist, kann ich nicht sagen.
Son of Hibatchi – der kompakte Camping Grill ohne Waldbrandgefahr
Machen wir einen Abstecher zum Grillen – denn das machen die Campingmenschen ja recht gerne. Doch ist das mit dem Grillen beim wilden Campen ja so eine Sache. Erstens ist es meist verboten, zweitens aus gutem Grund: Waldbrandgefahr. Auch, wenn man an vielen Seeufern diese typischen Feuerstellen sieht, wir sind da doch sehr zurückhaltend.
Feuer wird in einer Feuerschale gemacht, gegrillt wird mit dem Grill. Son of Hibatchi hat den perfekten Camping Grill entwickelt: Platzsparend verstaubar, sogar wenn er noch heiß ist. Integrierter Anzündkamin, somit kein offenes Feuer. Er wird zusammengeklappt angezündet, und nach Gebrauch auch wieder zugeklappt. So kann die Restkohle fast rückstandslos verbrennen, die restliche Asche sammelt sich im herausnehmbaren Aschekasten. Eine feine Sache.
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Ich habe mir einen günstigeren Nachbau gekauft. Würde mich heute jedoch für das Original entscheiden, dieses ist einfach besser verarbeitet. Ich musste meinen Grill erst einmal ausbrennen, die Beschichtung der Grillroste hat sich recht schnell verabschiedet. War aber auch unnötig. Seither tut er seinen Dienst, wobei ich zugeben muss, dass wir ihn nur ein paarmal im Jahr benutzen. Ich verlinke ihn hier, weil der Son of Hibachi zeitweise nicht bei Amazon verfügbar ist.
Campingküche: Kochen und backen im Wohnmobil
Es gibt einige Kochbücher die zeigen, dass auch aus der Wohnmobilküche leckeres Essen kommen kann. Eines möchte ich dir ans Herz legen: „Essen auf Rädern – ein Roadtrip durch die Campingküche“ von Doreen. Sie lebt (mit ihrem Gatten, dem „Vorkoster“) im Kastenwagen, kocht leidenschaftlich gern.
Wenn man neben dem „blauen Kasten“ steht, ist man immer wieder erstaunt, was sie in ihrer sehr kompakten Küche zaubert. Ihr Kochbuch (mit marokkanischem und vegetarischem Einschlag) kann ich daher sehr empfehlen! Es ist übrigens auch für Kochmuffel geeignet, da die Rezepte sehr gut erklärt sind.
Melamin zum Kochen? Heiße Geschichte!
Melamin besteht aus Melaminharz und Formaldehyd, ist bis zu 70 Grad hitzebeständig. Wird Melamin zu heiß, und das über einen längeren Zeitraum, so lösen sich giftige Stoffe. Als Essgeschirr soll das wohl unbedenklich sein, zum Kochen jedoch ist Melamin nicht geeignet – so sollte man Kochlöffel oder Pfannenschaber aus Melamin nicht benutzen. Genauere Infos gibt es in einer Erklärung von Stiftung Warentest über Melamin. Also mir reicht das um möglichst darauf zu verzichten. Campinggeschirr aus Melamin darf übrigens auch nicht in die Mikrowelle.
Fazit: Spezielles Campinggeschirr macht teilweise Sinn
Wir haben beim Camping immer ein bisschen mit Platzmangel zu kämpfen. Was nicht bedeuten muss, dass beim Camping alles aus Plastik sein muss. Gerade hier sollte man sich einfach überlegen: was brauche ich wirklich? Wenn auf dem Gasherd nur zwei Flammen nutzbar sind, dann benötige ich keine drei Töpfe. Wenn das Spülbecken nach drei Tagen überquillt, dann brauchen wir keine 10 Teller. Also lieber etwas weniger einpacken, dafür aber hochwertiges, gutes Campinggeschirr.
Die Preisunterschiede, gerade bei Melamingeschirr, sind enorm. Der Campingfachhandel greift hier teilweise kräftig zu. Wobei die Preise für Campinggeschirr aus Melamin meinem Eindruck nach gesunken sind. Bambusfaser ist dennoch etwas günstiger, soweit ich das beurteilen kann. Vielleicht, weil da einfach der Stempel „Camping“ nicht drauf ist?
Campinggeschirr richtig verstauen
So wie es spezielles Camping Geschirr gibt, findet sich im Campingzubehörhandel auch spezielle Aufbewahrungsmöglichkeiten. Die meines Erachtens unnötig sind – außer vielleicht, du möchtest filigrane Weingläser oder ähnliches mitnehmen.
Wir fahren mit dem Wohnmobil gerne auf eher unorthodoxen Strecken. Ganz nach dem Prinzip: umso schlimmer die letzten beiden Kilometer, desto schöner der Platz. In Reiseländern wie Polen oder Portugal, wo die Straßen ohnehin unterdurchschnittlich sind, werden die Schrankinhalte ganz schön durchgeschüttelt. Und dennoch gehen unsere Gläser nicht zu Bruch, steht bei der Ankunft immer noch alles an seinem Platz:
- Nach allzu holpriger, kurvenreicher Anfahrt gilt: erst mal alle Schränke (mit kritischem Inhalt) vorsichtig öffnen, schauen, dass einem nichts entgegenkommt. Eine fliegende Olivenölflasche ist unschön.
- Empfindlichere Gläser verstauen wir einfach mit einem Papierküchentuch umwickelt.
- Alle unsere Töpfe, Kaffeetassen und Gläser stehen auf einer Antirutsch-Unterlage.
- Umso voller ein Schrank, desto weniger kann umfallen. In halbvollen Schränken hingegen kann sich noch holpriger Fahrt ein gepflegtes Chaos ausbreiten. Campinggeschirr ist stapelbar – bis an die Decke des Schrankes.
- Hohe Flaschen und Gläser immer an die Schrankwand in Richtung Fahrerhaus stellen.
- Für Kochgeschirr (Töpfe, Pfannen und deren Deckel) kann man mit Schaumstoff / Gummi arbeiten, so sind auch sie schön stapelbar.
Campinggeschirr findest du online, aber auch im gut sortierten Campingzubehörladen. Melamingeschirr für Kinder gibt es auch im besseren Kaufhaus. Bambus ist etwas schwieriger zu bekommen, ich habe dieses bisher nur als Aktionsware im Laden gesehen.