Alle Nase lang fragt einer, wie man wohl als Digitaler Nomade Geld verdienen kann. In der Weltgeschichte rumreisen, das fancy Vanlife mit dem Onlinebusiness finanzieren, bitteschön mit passivem Einkommen, usw.

Wer selbst als Digitalnomade unterwegs ist, muss sich manchmal schon etwas am Riemen reißen, um diese Frage nicht allzu bissig zu beantworten. Mir zumindest liegen da immer wieder einsilbige Antworten wie „Telefonsex“ oder „Onlinezeitschriftenaboverkäufer“ auf der Zunge. Mir geht es so, und ich bin mir sicher, dass es anderen ähnlich ergeht 😉


Lange Rede, was ich sagen will: Ich habe mal ein paar Ideen zu Ende gedacht und für euch ausgearbeitet:


MLMW – MultiLevelMarketing für Wohnmobilisten

„Die ultimative Geschäftsidee, wie ich mir ein tolles passives Einkommen aufgebaut habe – die mag ich hier im Forum nicht verraten, aber ich erzähle dir gerne mehr davon in einer persönlichen Nachricht.“

Wenn ich solche Sprüche bei Facebook schon höre, dann ist klar, hier geht es ums Multilvelmarketing. Was da aktuell ist, weiß ich nicht. LR, JuicePlus, Tupperware oder dieses komische Onlineshoppingsystem, Mighty Buyer hieß das, ist das schon wieder tot?

Keine Ahnung, aber es fällt auf, dass immer wieder welche darauf anspringen.

Was verkauft wird ist ja eigentlich auch schnuppe. Eines weiß ich aber ganz genau: wer in diesem System ganz oben steht, der wird stinkereich von. Zeit also, selbst so ein Netzwerk aufzubauen. Und was eignet sich dafür mehr als die Wohnmobilszene? Die perfekte Zielgruppe!

Die Marktanalyse

  • Der Durchschnittswohnmobilist hat Kohle, und egal wieviel das ist, er gibt sie am liebsten für sein Wohnmobil aus.
  • Man findet immer wieder neue Opfer Kunden auf immer neuen Wohnmobilstellplätzen
  • Der Durchschnittswohnmobilist ist super begeistert von seinem Hobby und erzählt anderen auch gerne davon

Doch was verkaufen wir uns nur gegenseitig?

Womoliebe!

Aufkleber, Kaffeetassen, Dekokissen, Wackeldackel – für den Wohnmobilisten, der schon alles hat, und noch mehr braucht!

Ein Beispiel: runde Womoliebe-Aufkleber

  • Jeder Aufkleber kostet im Verkauf 3,00€
  • Im Einkauf kosten 100 Stück 30€. Das ist mal eine Marge, wer kann da nur widerstehen?
  • Wenn einer auf deine Bestreben hin auch MLMW werden möchte und auch 100 Stück gekauft hat, bekommst du 5,00€.
  • Wenn der, den du geworben hast, einen wirbt, der 100 Stück bestellt, bekommst du 2,50€.
  • Wenn der, den du geworben hast, einen wirbt der noch einen wirbt der 100 Stück bestellt, bekommst du 1,00€.

Denn wer Aufkleber kauft, muss natürlich immer die MLMW-Nummer von dem angeben, der ihn geworben hat.

So, weiter geht’s nicht in die Tiefe, sonst wird’s ein Schneeballsystem. Und in Anbetracht des Risikos, dass ich jetzt lauter Emails bekomme mit Aufkleberbestellungen (meine MLMW-Nummer ist natürlich die 1), ist das vielleicht auch besser für mich 😀 Ach ja, ich vergaß die 50€ Startgebühr – einfach dafür, dass du mitmachen darfst!

Die ersten Provisionen werden natürlich erst in drei Monaten oder so ausbezahlt. Denn wenn der Hase erstmal hoppelt muss ich schnell noch einen Programmierer beauftragen der mir so ein Nicht-Schneeball-System strickt 😉


Rent a Dog

Wohnmobilisten haben Hunde. Das kommt nicht von ungefähr, denn für das Reisen mit dem Wohnmobil ist ein Hund das einzig wahre Haustier. Manche (wie ich) reisen mit dem Wohnmobil, eben weil sie einen Hund haben – andere Formen des Urlaubens sind suboptimal. Die Anderen sind unterwegs auf den Hund gekommen.

Doch was ist mit denen, die keinen Hund haben? Wir hätten da einen, den könnt ihr euch gerne mal ausleihen!

Darf ich vorstellen:

Max, der Hund, der Wohnmobilfahrer begeistert!

Keiner kann sich so gut bei fremden Leuten einschleimen wie Max. Benimmt er sich zu Hause schonmal wie ein Arschlochhund, bei den Nachbarn ist er stets ein Musterschüler. Sitz, Platz, Pfote, mit Begeisterung Gassi gehen – Max kann, wenn er will. Ein Stück Baguette oder eine kraulende Hand in Aussicht, und Max mimt den perfekten Hund.

Aber Vorsicht: Max macht keine Überstunden. Um 17:45 Uhr ist Schluss mit lustig, denn dann ist Abendessenzeit. Und dass sich zu Hause ein großer schwarzer Hund über seinen Futternapf hermachen könnte, das mag sich Max nicht vorstellen.

Aber warum mieten, und nicht kaufen?

Naja, nach drei Tagen kommen die Schattenseiten zum Vorschein. Du erkennst, dass dein Miethund dich nur als Kraulmaschine missbraucht. Dass er Besitzansprüche hat und alles, was in den Dunstkreis deines Wohnmobils kommt, wegbellt. Dass er plötzlich weniger perfekt ist, sobald das letzte Stück Baguette verputzt ist.

Hinzu kommen ja die Kosten, die so ein Hund verursacht. Futter, Tierarzt, Versicherung. Der vollgekotzte Teppich oder der nasse Boden in der Nähe des Wassernapfes. Erspar dir das – mieten statt kaufen macht es möglich!

Wer also einen Tages-Hund möchte, der möge sich bei uns melden. Für lächerliche 20€ am Tag ist Max dein treuer, loyaler Begleiter. Zumindest tut er so. Aber das mit voller Überzeugung.


Kassettentoilettenausleerfachangestelle*r

Was ist das richtig Eklige am Reisen mit dem Wohnmobil? Genau, die Entsorgung. Vor allem, wenn man eine Kassettentoilette hat. „Da gewöhnt man sich dran“, haben sie gesagt. Ich habe mich nie dran gewöhnt.

Marktanalyse

Es gibt ja inzwischen Maschinen, in die man seine Kassettentoilette reinsteckt, sie dann geleert und ich denke auch gespült wieder zurückbekommt. Würde ich für solch einen Service 1€ bezahlen? Vermutlich schon.

Kassettentoilettenausleerfachangestellter, der perfekte Job für Wohnmobilisten ohne Geruchssinn. Auf dem Wohnmobilstellplatz stellst du dich einfach direkt neben die VE. Ist ja ohnehin der Platz, der immer noch frei ist, selbst wenn alle anderen Plätze belegt sind. Dann hockste dich einfach in deinen Campingstuhl, mit einem schönen Schild neben dir: Chemieklo ausleeren & spülen 1€

Und wenn du schon da bist, warum nicht die Geschäfte erweitern? Verkaufe doch Frischwasseranschlussadapter! Der Vorteil von dem Geschäft ist ja, dass du an den Wasserhähnen immer neue findest, die du weiter verkaufen kannst! Alleine mit den Gardena-Anschlüssen, die ich schon vergessen habe, hättest du bestimmt schon 10€ Gewinn gemacht!


Wettervorhersager mit ECHTER Kristallkugel

So ein Wohnmobilistenleben ist ja schön, aber am schönsten ist es, wenn die Sonne scheint. Und die Vorhersage dieser Wetterapps sind ja allesamt für den Arsch. Sorry, aber ist so.

Also wenn du von irgendwo her eine echt gute Kristallkugel herbekommst, dazu noch eine kostenpflichtige App strickst, dann bist du der King!

Ich stelle mir das so vor: Beispielsweise sage ich der App, dass in vier Monaten los will, für drei Wochen Urlaub in Italien machen möchte. Da ist Hauptsaison, und nur der frühe Vogel fängt den Wurm bzw. bekommt einen Platz auf diesem irre großen Campingplatz bei Venedig, dessen Name mir gerade entfallen ist, wo aber alle hinwollen, weshalb der immer ausgebucht ist. Die App sagt mir dann, ob das wettertechnisch eine gute Idee ist oder nicht. Sie spuckt also Infos aus wie …

  • 30 Grad und extrem hohe Luftfeuchtigkeit wegen eines aufziehendes Gewitters. Die Stechmücken werden dich fressen.
  • Ein Wirbelsturm, sie werden ihn „Pedro“ nennen, fegt in vier Monaten und 10 Tagen über den Campingplatz. Die perfekte Zeit für einen Tagesausflug nach Florenz!
  • Italien wird einen Jahrhundertsommer bekommen. 45 Grad, die ganzen drei Wochen lang, nachts noch 34 Grad. Du solltest vorher noch in einen größeren Kühlschrank (Amazon-Link hier einfügen) und in eine Klimaanlage (Partnerlink hier einfügen) investieren!

Der 1001ste Reiseblog

Da hätten wir noch die Geschäftsidee mit einem netten – und ziemlich ernst – gemeinten Ratschlag.
Immer wieder meinen Jungnomaden, sie müssten nur einen Reiseblog schreiben, und schon rollt der Rubel. Nö. Um mit einem Blog auch Geld verdienen zu können, dazu braucht es schon etwas mehr. Darauf zu hoffen, dass andere dein Rumtreiberleben so super spannend finden, dass sie zu Tausenden täglich auf deine Webseite strömen und dir auch noch Geld dalassen, das ist utopisch.

Außer natürlich, du bietest was ganz besonderes.

Mit entsprechender Figur und einer Webcam kannst du sicherlich mit Nacktsurfen, Nacktkochen und Nacktschlafen einige Euros verdienen, keine Frage.

Ansonsten ist mehr Initiative gefragt.

Du musst dich mit Themen wie Contentmarketing, SEO, Social Media Marketing, Fotografie, Branding und Monetarisierung beschäftigen. Und zwar richtig.

Ich sag es mal so: Du kannst auf deinem Blog eine Dienstleistung anbieten: wertvolle Informationen für deine Blogleser. In Form von Ratgebern, Reiseberichten usw. Ich mache das, indem ich Beispielsweise meinen Wohnmobilausbau erläutert habe, einige Wohnmobil Reiseberichte verfasst habe, usw.

Die Krux an der Sache ist: du solltest Ahnung von haben – und zwar egal, worum es geht. Nach einem zweiwöchigen Algarveurlaub den ultimativen Algarve-Reiseratgeber zu stricken – naja. Nach dem dritten Mal entsorgen einen Ratgeber verfassen à la „5 geile Tipps wie man sein Klo ekelfrei leert“. Kann man machen, aber ob es den gewünschten Erfolg bringt. Ich weiß nicht. Mir würde sowas auch keinen Spaß machen.

Mit sowas kann man Geld verdienen: Menschen klicken auf Amazon-Links weil sie ein von mir empfohlenes Produkt kaufen, oder sie schicken dir Geld als Gegenleistung für dein zur Schau gestelltes Wissen. Es gibt noch andere Geldquellen, aber das führt hier zu weit. Das Reisetagebuch selbst jedoch, das ist Unterhaltung. Man könnte es auch Kundenbindung nennen. Und ja, mit entsprechend vielen Lesern kann man auch damit Geld verdienen, aber das dauert, und reich wirste davon vermutlich nicht.

Was viele Jungnomaden noch nicht so ganz begriffen haben: es gibt schon ungefähr tausend Blogs. Einige werden professionell betrieben, und ich kenne Einige mit einem Blog, der gut läuft. Weil sie sehr viel Arbeit reinstecken. Und sie alle, wie sie auch Geld damit verdienen wollen, machen eines: ihr Blog ist kein reines Reisetagebuch, sondern es ist immer auch ein Ratgeber integriert – zu verschiedenen Themen.
Die Frage ist jetzt nur: was macht deinen Blog so besonders, was ist anders, damit die Leute lieber bei dir lesen, und nicht bei mir? 😉


Ach ja …

Mir ist durchaus bewusst, dass die Überschrift etwas irreführend ist. Denn die meisten meiner Ideen sind eher nicht digitaler Natur. Ganz ehrlich? Ich hätte sicherlich für jeden Menschen mit jeder Fähigkeit und beruflicher Qualifikation mehrere Ideen, was für ein Onlinebusiness daraus machen könnte. Aber weißte was? Ich fände es besser, wenn du dir selber was einfallen lässt.

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