Der letzte Reiseblogpost aus Spanien, nun fahren wir wirklich fast alles auf, was die Küstenregion von Andalusien zu bieten hat: der Wohnmobilstellplatz mit der längsten Hausordnung, der Freistehplatz mit der besten Aussicht überhaupt. Wir fahren vorbei an Plastikplanenplantagen, soweit das Auge reicht (Almeria) durch Golfplatzhausen (Marbella) und ins Kiterparadies, wo es wundersamerweise Wind gibt. Und dann fahren wir aus Spanien raus.


Vera: ein waschechter Wohnmobilstellplatz

Wir steuern einen Wohnmobilstellplatz an, den Andre schon gut kennt, ist er hier doch früher auch für länger gestanden. Zu seinen Anfangszeiten hat er hier einiges an LEDs und Stromzeugs verkauft. Aber vor allem, weil hier ein paar Bekannte von uns stehen, wollen wir hier für eine Nacht bleiben. Und merken schnell, dass das Stellplatzleben gar nicht unseres ist. Wobei der Platz selbst echt  schön angelegt ist: Viel Grünzeugs, mit Liebe zum Details, man steht nicht allzu eng am Nachbar dran. Bilder davon gibt es keine, Sorry.

Über die ellenlange Hausordnung kann ich leicht hinweg sehen. Ist halt ein deutscher Stellplatz, da gehört das wohl dazu. Was mir weniger zusagt ist dieser Campingplatz – Charme, ohne die Gemütlichkeit eines richtigen Campingplatzes. Man steht also stellplatztypisch in Reih und Glied, wenn auch mit ausreichend Abstand, das geht auch enger. Dazu kommt Dauercamping-Flair, mit Blick auf andere Wohnmobile. Weil Meerblick oder Bergblick oder so ist gerade aus. Dazu Gespräche und Witze, so oberflächlich und flach, dem Gesamtpaket so eines Stellplatzes kann ich einfach nichts abgewinnen. Aber muss ich ja auch nicht – denen, die dort stehen, muss es ja gefallen, nicht mir. Also machen wir uns am nächsten Tag wieder auf die Socken.


Desierto de Tabernas: Quaddeln und Gucken

Unser Ziel ist die Kulisse von zahlreichen Western – denn viele Cowboy- und Indianerfilme wurden nicht im Wilden Westen gedreht, sondern vielmehr in der spanischen Halbwüste Tabernas. Hier versprechen wir uns wenigstens einen Übernachtungsplatz mit toller Aussicht, aber auch nette Strecken zum Quaddeln.

Wir bekommen einen Übernachtungsplatztipp von Bekannten, die wir bereits im Ebro-Delta getroffen haben. Sie haben sich von dort oben weiter runter ins Tal verzogen, aus Windgründen. Aber bis jetzt sieht es ganz gut aus, und Andre kann es kaum erwarten, dass das Quad endlich ausgeladen werden kann. Kurz gesagt:

Ziel 1, CHECK:

Ziel 2, CHECK:

Wir stehen nicht direkt im Naturpark, sondern etwas außerhalb davon am Hügel, an ein paar Ruinen.

Zwei Busse mit drei jungen Deutschen und zwei jungen Hunden finden auch noch hierher, und Ziva ist mal wieder schwer beschäftigt, ein ungarischer Halbstarker hat es hier angetan. Ist aber auch ein Hübscher …

Andre geht quaddeln, und sobald er zurück ist, gehe ich quaddeln. Man kann hier hoch auf den Berg fahren, oder durch die Ramblas im Naturpark, hier und da durch ehemalige Filmkulissen, und ich habe dann auch noch eine Motocross-Strecke gefunden.

Das Quaddeln im Rambla ist optisch ganz nett, aber fahrerisch nicht sehr anspruchsvoll. Die Gassifahrt mit Ziva und Max auf den Berg hoch fordert einen da schon mehr. Max nehme ich teilweise mit aufs Quad, damit er sich nicht selbst überfordert. Ziva hingegen rennt die 5 Kilometer den Berg rauf, als wäre nichts. Hier bleibt aber dennoch kaum Zeit um die Aussicht zu genießen, zumindest nicht beim Fahren. Denn man möchte ja nicht seinen eigenen Hund übern Haufen fahren. Also wird nur beim Anhalten fotografiert.

Das Quad auf einer Motocross-Strecke zu bewegen, ist recht anspruchsvoll, und eine gute Übung. Wie steil ist zu steil? Und wie schräg ist zu schräg? Geschwindigkeit, Gewichtsverlagerung, der richtige Winkel um kritische Stellen anzufahren … In diesen zwei Tagen bin auch ich einiges gefahren, und konnte dabei einiges lernen. Grenzen habe ich dabei nicht wirklich ausgelotet, zumindest nicht die Grenzen des Möglichen, was das Quad angeht. Meine persönlichen Grenzen hingegen wurden hier und da erreicht …


Rudelcamping statt Rambla-Camping

Wir wollen umziehen, nur wenige Kilometer weiter in den Rambla (= Flussbett, das nur bei Starkregen Wasser führt). Die Sache mit dem Wind ist schon ein bisschen heftig. Letzte Nacht mussten wir uns etwas drehen, einfach weil auch der Wind sich gedreht hatte. Doch das reicht nicht, wir brauchen eine wirklich windgeschützte Stelle. Und so fahren wir rüber in den Naturpark, in die „Desierto de Tabernas“. Andre hat vorher eine mögliche Stelle mit dem Quad ausgekundschaftet, da kommen wir auch mit dem Bananenlaster hin.

Dort angekommen fahre ich noch etwas weiter in den Rambla rein, ich will noch ein bisschen quaddeln und mir so komische Felsformationen ansehen. Und, wen treffe ich? Die Parkranger. Eine kurze Unterhaltung bringt Aufschluss über die Sachlage: Hier darf man nicht rumfahren, und zwar mit gar nix. Ich weise auf fehlende Verbotsschilder hin – und darauf, dass der Rambla aussieht wie eine Autobahn, hier sind doch bestimmt schon Tausend Fahrzeuge aller Art vor mir rumgedüst. Aber ich bleibe nett und bin einsichtig, die beiden jungen Männer tun ja auch nur ihren Job. Und ich drehe um. Denn nur einen Kilometer weiter steht ja noch dieser Bananenlaster rum …

Die beiden Ranger sind erstaunlicherweise zu Fuß unterwegs, und so können wir gemütlich aus dem Rambla rausfahren, ehe wir auffliegen. Es ist eigentlich erstaunlich, wie viele Fahrspuren es in allen Ramblas und Nebenramblas hier gibt. Das sind teilweise wirklich 5 Meter breite Pisten. Das mit dem Verbot nehmen wohl nicht Viele allzu ernst. Aber jetzt, da wir es wissen, halten wir uns daran – und so gibt es eine Nachfahrt ans Meer.

Vorher aber noch ein kurzer Abstecher nach Almeria, wo wir am Einkaufszentrum am Stadtrand übernachten wollen. Es ist Sonntagabend, und so können wir gleich am Montagmorgen schnell in den Elektrofachmarkt reinspringen, ehe der weihnachtliche Einkaufswahnsinn losgeht. Doch Pustekuchen, die Shoppingmall hat auch am Sonntagabend um Acht noch offen. Also bleibe ich im Fahrzeug, und Andre springt kurz rein. Dann können wir auch gleich weiter fahren, noch ein Stück bis ans Meer.

Wir landen in Roquetas del Mar, einem Touri-Küsten-Ort mit einem langen Sandstrand und dazugehöriger langer Promenade. Dahinter stehen zig Wohnmobile auf dem Dreckplatz, vor den mehrstöckigen Ferienwohnunghäusern. Nicht wirklich lauschig. Ein typischer Freistehplatz für Klischee-Spanienüberwinterer. Der Strand ist so grob, es ist fast feiner Kies. Die Promenade ist halt lang, mit Palmen, sonst gibt es nicht viel. Sie ist notwendig, weil auf dem Strand kann man ja kaum länger laufen. Das Ganze war so reizlos, es hat mich noch nicht einmal gereizt ein Foto von zu machen.

Wir treffen alte und neue Bekannte aus Tabernas wieder, und verbringen einen geselligen Abend in deren Wohnmobil. Am nächsten Tag fahren wir dann weiter. Etwas lauschiger darf es dann doch bitteschön sein.

Aber erst einmal fahren wir durch Plastikplanenplantagen, soweit das Auge reicht. Man sieht es ja bereits auf Google Maps, dass rund um Almeria die Landschaft nur noch aus Plastik besteht. Und das sieht in Natura auch so schlimm aus wie man sich das vorstellt.

Es ist fürchterlich, und ich kann nicht verstehen, wie ein Land so ruiniert werden darf. Dass sowas gesetzlich überhaupt erlaubt ist. Jeder Quadratmeter, der hier nicht bebaut ist, ist ein Gewächshaus. In ihnen wachsen Tomaten, Trauben und vermutlich auch alle anderen möglichen Sorten von Obst und Gemüse. Sorten, deren Anbau viel Wasser brauchen – was in der Ecke Spaniens aber teilweise eher knapp ist. Zwischendurch fahren wir wirklich mittendurch – und sehen auch, dass so manch eine Unterkunft schon sehr ärmlich aussieht. Der Preis für billiges Obst aus Spanien ist hoch.

Der Vorteil dieser Gewächshäuser ist aber sicherlich, dass die Pestizide sich nicht so sehr verteilen. Auf den Mandarinenplantagen werden sie schonmal mit dem Flugzeug versprüht, das ist dann nicht so schön …


Kleine Bucht an der Costa de Sol

Ich will nur noch raus aus „El Mare do Plastico“, rein ins Grüne, wo es ruhig ist und man eine schöne Aussicht hat, egal auf was. Doch irgendwie landen wir nur ein Stück weiter in einer kleinen Bucht, in der auch schon 6-8 Wohnmobile stehen, vornehmlich Bunte. Die sehen auch schon aus, als stünden sie bereits länger hier … Bei näherer Betrachtung machen die Bewohner einen netten und offenen Eindruck, und so gesellen wir uns dazu, bleiben wir für eine Nacht.

Und haben auch einige nette Gespräche am abendlichen Lagerfeuer. Hier treffen sich total unterschiedliche, individuelle und interessante Lebenskonzepte, Wagenbewohner jeden Alters. Und so ergeben sich interessante Gespräche. Die so viel interessanter sind, als die auf so einem Wohnmobilstellplatz …

Max a.k.a. Loverboy

Die interessanteste Zeit jedoch hatte Max. Denn in der Bucht wohnt die Hündin eines Wagenbewohners, und die ist gerade heiß. Max, der mit 11 Jahren ja eher schon den Tattergreisen angehört und der außerdem seit ungefähr 10 Jahren mit Platzpatronen schießt, ist schockverliebt – oder wie man das nennt.

Den ganzen Tag versucht der die Hündin zu besteigen, von allen Richtungen, doch sie ist einfach ein bisschen zu groß für ihn. Einmal trifft er dann doch, was dann aber wohl etwas schmerzhaft war – und Max war danach einfach nur durch. Doch Minni will mehr – mehr, als Max geben kann. Er ist halt auch nicht mehr der Jüngste.

Zwischendurch geht sogar in der Pfütze die Post ab – Max verschafft sich Abkühlung, weil das Hundemädel einfach nicht genug von ihm bekommen kann! Und er auch nicht von ihr, sodass er sogar seine Wasserallergie überwindet. Im Übrigen habe ich Max noch nie so fertig gesehen wie an diesem Abend. Konnte kaum noch laufen, der arme Kerl.

Am nächsten Tag erlösen wir Max von seiner neu erworbenen Sexsucht, wir verlassen die Bucht.

Eine Abfahrt mit leichten Hindernissen. Denn wir mögen zwar Dieseltanks für 900 Liter Sprit haben, doch die sind leer. Gestern wollten wir ja noch tanken, doch die Tankstelle wollte uns nicht – 3,5 Tonnen Begrenzung und so komische Überdachungen. Das Problem ist nun aber: es geht über 100 Höhenmeter nach oben, und das auf nur 900 Meter Strecke. So oder ähnlich. Und der wenige Sprit im Tank wird nach hinten fließen. Andre füllt extra noch die letzten fünf Liter aus dem anderen Tank um – was man hat, das hat man.

Und tatsächlich macht das wohl den Unterschied, wir kommen mit letzter Kraft und mit reichlich Luft im Sepa-Filter oben an. Jetzt aber ab zur nächsten Tankstelle! Diese Art von Nervenkitzel war noch nie mein Ding …

Wir fahren weiter die Küste entlang. Die Plastikplanenplantagen sind weitestgehend vorbei, dafür ist jetzt wieder überall und alles bebaut.

Marbella: einmal durch Golfhausen

In Marbella trifft sich die Schickeria Europas – und so sieht es hier auch aus: alles ist grün, weil bewässert, ein Golfplatz nach dem anderen, dazwischen jede Menge Villen, Ferienhäuser, Ferienwohnungsbunker und Hotels. Und eine unglaubliche Dichte an Immobilienmaklern. Es hat sicherlich alles seine Berechtigung, doch unser Ding ist das nicht. Ich mag die Palmen lieber etwas zersaust als akkurat gestriegelt. Und die in Marbella waren alle gerade beim Friseur. Dank der superschlauen Navigation von Google Maps fahren wir ein paar Extrarunden durch extraschicke Wohngebiete mit direktem Golfplatzanschluss, ehe wir in der schönen Pampa rauskommen. Nur zwei Kilometer vom letzten Golfplatz entfernt landen wir an einem kleinen Stausee, die Gassistrecke der Einheimischen hier. Aber eher von den einfacheren Leuten, auch Motocrosser kennen den Ort. Die schicken Autos der Golfplatzschickeria findet eher nicht hierher.

Hier bleiben wir zwei Nächte stehen, über Weihnachten. Die Spanier haben wohl teilweise frei, daher ist hier einiges los – geht aber. Das Wetter scheint nun endlich mit uns zu sein, und verleitet zu ausgiebigen Gassirunden. Ich schleppe mich also mit den beiden Hunden den Berg hoch. Und weil unsereins natürlich wieder kein Handy dabei hat, schlage ich oben die Richtung ein, die mich gefühlsmäßig auch irgendwann mal wieder runter vom Berg bringen sollte. Ja, das hat es dann auch irgendwann mal, und am nächsten Tag habe ich einen Muskelkater vom Feinsten.

Tarifa: Endlich ein anständiger Sandstrand!

Eigentlich könnten wir hier noch ein paar Tage verlängern, aber wir wollen jetzt weitermachen, um endlich in Tarifa anzukommen. Vorher aber geht es noch nach Algeciras, wir wollen noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Eigentlich braucht es ja keine Vorratshaltung für Marokko – aber so ein paar Sachen dabei zu haben, ist schon ganz praktisch. Auch deshalb, weil wir relativ lange im Süden bleiben wollen, und dort gibt es kaum Städte, und somit auch keine anständigen Supermärkte. Man parkt am Rande des Souks oder am Straßenrand, und schaut, was man bekommt, und wie man die Einkäufe zum Wohnmobil bekommt. Manche grundlegende Dinge legen wir uns da einfach aufs Lager. Auch kaufen wir Dinge ein, die man im (ländlicheren) Marokko grundsätzlich nicht bekommt, wie Kaffeebohnen, Hundefutter oder Bier. Und das tun wir in Algeciras recht früh am Vormittag, denn es ist ja immer noch Nachweihnachtszeit, und die Leute haben frei und Zeit zum Shoppen. Mediamarkt, Chinaladen, Mercadona, Baumarkt – wir bekommen immerhin zwei Drittel von dem Zeugs auf unserer Liste, das muss reichen.

Bilder von gibt es nicht, dafür einfach mal ein Hundebild zwischendurch:

Am Strand hinter Tarifa treffen wir alte Freunde und flüchtige Bekannte wieder, stehen am Strand. Das ist da auch ganz super, klasse Sonnenuntergänge, klasse Strand – und endlich mal wieder ein anständiger Sandstrand, nicht wieder dieser Kies, der uns in Spanien doch öfters unter die Füße kam. Doch wird aus der anfänglichen Windstille ein anständiger Wind mit heftigen Böen. Und so machen wir uns bereits nach einer Nacht auf und davon – denn noch so eine schaukelige Nacht, die braucht wirklich keiner. Also haben wir es hinbekommen, auf einem Strandparkplatz zu stehen, ohne dass ich mit den Hunden auch nur einmal am Strand war. Muss man auch erstmal schaffen. Aber es gab einfach zu viel zu quatschen und dann auch zu schauen, dass wir alles für Marokko beisammen haben. Es werden Reisepässe, Fahrzeugscheine und Restbestände an Dirhams gesucht und gefunden, dann kann es losgehen.

Kleines Fazit zur Mittelmeerküste von Spanien

Man hat es ja bereits in den letzten Reiseblog-Einträgen sehen können: Spaniens Mittelmeerküste ist schön und hässlich zugleich. Es hat wirklich super schöne Ecken. Und super hässliche. Es hat verbaute und vermüllte Ecken. Es hat Wohnmobile, die an Orten überwintern, so unschön, ich würde keine drei Stunden aushalten. Es hat aber auch unzählige Naturparks, die einen Besuch wert sind. Und sicherlich auch einige Städte, die man nicht auslassen sollte, für die wir auf dieser Spanien-Reise einfach keine Lust hatten.

Im Großen und Ganzen komme ich jedoch zu dem Fazit: Es gibt schönere Gegenden von Spanien, wie die Atlantikküste in Galicien / Asturien. Von Andalusien bis in die Pyrenäen, abseits der überbevölkerten Mittelmeerküste gibt es so viele Orte, an denen es mir einfach besser gefällt. Die aber klimatisch natürlich nicht immer optimal gelegen sind, gerade im Winter. Und im Prinzip bleibt mein Eindruck von Spanien: es gibt viele schöne Ecken – aber um da hin zu kommen, muss man erst einmal durch weniger schöne Ecken durch. Auch, wenn die Problematik mit dem Müll in den letzten Jahren viel besser geworden ist, zumindest meinem subjektiven Empfinden nach.

Und es hat sich ein Eindruck manifestiert: Es gibt einige Gauner in Spanien. Zumindest gibt es wohl einige, die es auf Wohnmobilfahrer abgesehen haben. Ich mache es ja immer so, wenn ich ein Land bereise: ich suche mir bei Facebook ein bis zwei Gruppen – denn hier kann man schonmal einige Tipps mitnehmen. In der Spanien-Gruppe ist es sehr auffällig, wie häufig von Überfällen berichtet wird. Langfinger, die beobachten, und den richtigen Moment abpassen um lange Finger zu machen. Auch Bekannten von uns ist dies in Spanien passiert – und das teilweise mehrfach. Das sorgt dann doch für ein ungutes Gefühl, so dass selbst ich ständig daran denke, dass das Wohnmobil auch ja anständig abgeschlossen ist, ehe man es verlässt.


Salam Maroc!

Für die erste Fähre sind wir schon zu spät dran, für die Zweite auch, also nehmen wir die 13-Uhr-Fähre ins Visier. Vorher kommen wir eh nicht weg, immer diese Quatscherei … ?

Letztes Jahr haben wir ja von Algeciras nach Tanger Med übergesetzt, diesmal fahren wir von Tarifa nach Tanger-Ville. Aus irgendwelchen Gründen fahren die meisten Wohnmobile ab Algeciras, wie auch wir letztes Jahr. Doch eigentlich ist Tarifa viel besser: Wir kommen um 11:45 Uhr am Hafen an und kaufen ein Ticket, können ab 12:00 Uhr ins Hafengelände reinfahren, um 13:00 Uhr geht die Fähre. Es gibt etwas Chaos beim Aussteigen, weil ungefähr 50 marokkanische Frauen mit ungefähr 100 Koffern reisen, und so geht die Fähre erst um 13:15 Uhr. Es hat Wetter, und wohl deshalb ist die Fähre etwas langsamer unterwegs, wir kommen um 14:00 Uhr an. So ungefähr um 14:30 Uhr sind wir durch den Zoll und aus dem Hafen wieder draußen.

Alles ist völlig unproblematisch und entspannt. Die Fähre ist kleiner als die von Algeciras, und sie nehmen keine Lkws mit. Die Abfertigung geht somit schneller, und überhaupt sind die Polizisten und Zollbeamte freundlicher. Sie kontrollieren etwas genauer, der Laster wird geröntgt, es gibt Suchhunde und Autos werden mehr oder weniger ernsthaft durchsucht. Meinem subjektiven Eindruck nach werden die Marokkaner etwas sorgfältiger durchsucht als die Europäer. Aber auch bei uns war einer drin zum Gucken, wollte auch, dass Andre ein paar Schränke öffnet. Der Zweite war dann direkt der Schrank mit der Tajine drin, was den Zollmenschen direkt ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Kontrolle beendet. Puh. Nicht, dass wir was zu verheimlichen hätten, nur ein bisschen hiervon, und davon …


Internetkarte besorgen: Haben wir morgen wieder.

Ich erzähle noch die Geschichte mit den Sim-Karten für’s Internet. Weil wir haben’s mal wieder voll drauf 😉

Wir also rein in den Marjane (=Supermarktkette) von Tanger-Ville, wissend, dass es hier gleich mehrere Möglichkeiten gibt sich eine Internet-Sim-Karte zu besorgen. Erster Anbieter Maroc Telecom: Sim-Karten haben wir nicht, sind aus, ab morgen wieder. Zweiter Anbieter Orange: Sim-Karte gibt es, aber Guthaben draufladen geht heute nicht, wegen einem Systemfehler, ab morgen wieder. Auf der weiteren Fahrt zum ersten Übernachtungsplatz versuche ich also, die Orange-Karte online aufzuladen. Blöd nur, dass die Karte ohne Guthaben drauf stark gedrosselt ist – so sehr, dass die Bezahlung per Kreditkarte einfach nicht funktionieren mag, weil die Seite nicht schnell genug lädt – Error. Also fahren wir nun erst einmal zum nächsten Marjane, zum nächsten Maroc-Telecom-Laden. Hier bekomme ich auch zwei Sim-Karten. Die auf Nachfrage auch aktiviert sind. Ich denke mir schon: Als ob! Der hat nur kein Bock da drauf! Aber: Guthaben haben wir nicht. Also weiter in die Stadt, einen Laden finden, der diese Aufladeteile hat. Das sind kleine Papierstreifen mit einem Code zum Freirubbeln. Da uns als erstes ein Maroc-Telecom-Laden über die Wege läuft, halten wir an diesem. Und siehe da: In Maroc-Telecom-Geschäften kann man wohl grundsätzlich kein Guthaben für Maroc-Telecom-Karten kaufen. Also weiter in die Stadt, einen kleinen Laden suchen der diese Dinger verkauft. Wir werden fündig und fahren raus aus dem Gewühl und an den Strandparkplatz. Nach der lautstarken Begrüßung des örtlichen Hunderudels sind wir den halben Abend damit beschäftigt, diese blöden Sim-Karten zu aktivieren. Erst wenn das geschafft ist, können wir endlich Guthaben aufladen. Doch wie ging das nochmal? Keine Ahnung, und wir haben auch immer noch kein Internet um dies zu googlen.

Wenn Du diesen Blogartikel lesen kannst, dann hat das wohl geklappt 😀

Wir haben das Organisatorische also erledigt – Internet, Bargeld, Einkaufen, Tanken. Jetzt kann es losgehen – und wie es los geht! Wir sind erst einen Tag in Marokko, und es gibt schon viel zu berichten. So haben wir es bereits an unserem ersten Fahrtag in Marokko geschafft, von der Polizei angehalten zu werden – das haben wir die ganzen drei Monate im letzten Winter nicht hinbekommen ? Mehr dazu aber im nächsten Beitrag.

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