Ja, wir haben die letzten Wochen echt viel geschafft! Und das ist kein Zufall, denn mein Ziel war klar definiert: vor dem Winter alles saubermachen – damit alles wieder schön zuwuchern kann, und die Quinta Prazera im Frühling in sattem Grün erstrahlt. Und man schön gemütlich, ohne Buschmesser und Brombeeren an den Hacken, über’s eigene Grundstück bummeln kann. Naja, was soll ich sagen – immerhin hatten wir klar definierte Ziele. Hat ja auch nicht jeder.


Der Winter kommt, es wird langsam kalt, vor allem nachts. Ansonsten ist das mit den Temperaturen noch in Ordnung – wenn man morgens nur lange genug schläft, ist fast schon T-Shirt-Wetter, wenn die Hunde das erste Mal raus wollen. Der portugiesische Herbst ist dennoch nicht mit dem deutschen Herbst zu vergleichen. Denn wenn hier die Bäume ihr Laub abgeworfen haben, dann ist die Zeit, in der gleichzeitig alles ergrünt. Quasi ein Frühling mitten im Herbst. Der Herbst bringt Regen, und irgendwie kommt es einem vor wie April. Alles grünt, alles wächst. In Portugal ist der Sommer tendenziell brauner als in Deutschland, denn alles was Gras ist, ist nicht mehr grün. Dafür fängt hier die grün-bunte Jahreszeit an, wenn in Deutschland nach den Herbstfarben alles etwas grau-brauner wird. Ätsch.

Kommen wir zu den versprochenen „Nachher-Bildern“. Im letzten Blog ging es um die letzten großen Aufräum- und Strukturierungsarbeiten. Für zwei Wochen hatten hatten wir ja die fahrbare Motorschaufel (=kleiner Bagger) hier auf dem Grundstück. Siffende Hydraulik, kein Filter im Dieselfilter, dafür viel Luft, Spiel in der Lenkung und eine Schaufel, die bei zu großen Steinen recht schnell beleidigt ist und aus der Form geht. Es war echt nicht zu erwarten, dass das Baggerchen zwei Wochen durchhält. Was waren wir froh, als der wieder an einem Stück auf dem Tieflader steht und nach Hause darf!

Im Ergebnis haben wir jetzt einen kleinen Offroadpark auf unserer Quinta Prazera geschaffen. Es gibt ein paar Wege für das große Allradviech, und ein paar mehr für das Motorkamel. Es gibt ein neues Wasserloch und einen Gemüsegarten 2.0. Das alles hat nicht nur der Bagger geschaffen, da war in den letzten Wochen auch viel Handarbeit gefragt.


MIRADOURO DO EIWOLA

Beginnen wir mit dem Hauptgrund, warum wir uns überhaupt diese Motorschaufel gemietet haben.

Der Laster hat einen neuen Lieblingsplatz bekommen – dieses Mal fast am anderen Ende unseres Grundstücks, hinter der Ruine. Auf gleicher Höhe wie der letzte Platz, aber doch ganz anders: Es ist windiger, es ist näher an den Nachbarn auf der anderen Bachseite dran, und momentan können uns die voll aufs Auto gucken. Haben sie auch schon gemacht: Die erste Probefahrt, die neue Piste den Berg runter, und schon musste ein Nachbar mit dem Auto zurücksetzen um den Laster zu fotografieren. Nagut, hoffentlich sind die Nachbarn Fans und keine Hater. Aber ich denke, hier lässt jeder jeden machen was man so machen möchte.

Eiwola ist dann am nächsten Tag auf der anderen Seite die nächste neue Piste hochgefahren. Rückwärts natürlich, man möchte so einen Offroad-Park ja nicht zu einfach gestalten. So stehen wir also hier, haben beste Aussicht, noch besseren Internetempfang, links von uns die Ruine, rechts von uns ein paar Hängemattenbäume. Vor uns geht es runter zum künftigen Gemüsegarten mit Teich, und hinter uns geht es zum künftigen Obstgarten und zur Quelle. Wir stehen also schon ganz gut. Und hätten nie gedacht, dass dieser Hang an der Ruine mal der zentrale Punkt auf der Quinta sein sollte. Isch halt so gworde.


LAGO DA PEQUENITA

Was wäre es toll gewesen, einen richtigen, eigenen Barragem zu haben! Mit der Motorschaufel eine Staumauer hinschütten und der Regen füllt das Dingens einfach. Doch so einfach ist es nicht. Denn Grabungsarbeiten haben gezeigt, dass hier leider kein bisschen Lehm im Boden liegt, der das Wasser im See halten könnte. Nichts außer Dreck, und nach zwei Metern Tiefe kommen Steine. Super fruchtbarer Boden, aber halt nichts für den Stauseebau.

Also wird aus dem Barragem ein überschaubarer Teich. Auch deshalb, weil es dann kein vierstelliges Vermögen kostet, ihn mit einer Teichfolie auszukleiden.

Der „Lago de Pequenita“ hat seinen Namen aber nicht seiner Größe wegen bekommen. Nein, ich habe ihn nach der Ziva benannt, genauer gesagt nach ihrem Spitznamen. Nein, nicht „Flittchen“, sondern „Kleinchen“. Denn ich bin mir fast sicher, der neue Teich wird ihr neuer Lebensmittelpunkt sein. Spätestens, wenn ein paar Viecher dort eingezogen sind, wird sie ihn lieben. Und die werden kommen, angesichts dessen, was sich in dem Mini-Wasserloch bei der Quelle alles tummelt. Wir haben jetzt eine eigene Zucht an Fröschen und Molchen. „Lago pequeno“ heißt übrigens „Teich“ auf Portugiesisch. Passt also.

Ähm … Ja … Ich weiß, es braucht noch etwas viel Vorstellungskraft für das künftige Nassbiotop. Es ist sich zeitlich einfach nicht mehr ausgegangen, ich bin angesichts der vielen anderen Projekte einfach nicht dazu gekommen, den Teich fertig zu machen. Okay, ich geb’s zu: ich habe eine ungeeignete Teichfolie gekauft. Wer billig kauft, kauft zweimal.


JARDIM DO JANTAR

Hier kommt also der Abendessengarten (=Jardim do Jantar), man könnte ihn auch als Gemüsegarten bezeichnen.

Hier soll wachsen, was man alles für eine gute Gemüsepfanne oder den Salatteller gebrauchen kann. Eine bunte Mischung, gepflanzt in einem Krater-Hügel-Irgendwas-Beet. Diverse Einflüsse aus der Permakultur kommen hier zum Tragen. Plus die bereits im letzten Sommer gemachte Erfahrung, dass eine automatische, möglichst stromlose Bewässerung echt super ist – insbesondere, wenn man in der heißen Jahreszeit für mehrere Wochen / Monate nicht hier, sondern am Reisen ist.

Auf diese Terrasse durfte auch der Pflanzen-Tunnel a.k.a. Kriech-Gewächshaus umziehen. Nach ein paar stürmischen Nächten mit echt fiesen Windböen hat mir das Plastikding nämlich deutlich gesagt, dass es da oben an der Quelle nicht bleiben möchte. Die Flugversuche endeten kläglich, und wieder zeigt sich: umso günstiger das Plastik, desto wichtiger ist es, gutes Klebeband im Haus zu haben. Nun steht es in einem windgeschützteren Ort, auf der windstillsten Terrasse auf dem ganzen Grundstück. Leider ist es zeitlich nicht mehr aufgegangen eine automatische Bewässerung einzurichten, so dass die Pflanzen im Gewächshaus die nächsten zwei Monate wohl kaum überleben werden. Ein Tag Arbeit und viele Stecklinge für die Katz, das wurmt. Aber so ist das, mal gewinnt man, mal verliert man.

Ansonsten wächst hier auf dem Grundstück einiges an Pilzvariationen. Das ist wohl auch dem vielen Totholz geschuldet, was hier rumliegt: nach jedem Regen ploppen neue Pilze in neuen Farben und Formen auf. Essen tun wir sie lieber nicht, sie sehen aber auch nicht alle unbedingt appetitlich aus.

Der Abendessengarten ist dann doch kein reiner Gemüsegarten geworden.

Das liegt daran, dass ich Bäumchen kaufen war, Obstbäumchen. Herrje, wenn die so billig sind, dann muss man doch einfach mehr kaufen, oder? So habe ich für 130 Euro insgesamt 20 Bäumchen bekommen: Mandarine, Kirsche, Kumquat, Zitrone, Apfel, Birne, Pfirsich, Feige, Kaki, Kiwi, Mispel. Also von all den Obstsorten meist zwei Exemplare, plus eine Kastanie. Nun dauert es, 20 Bäumchen in die Erde zu bringen. Vor allem, wenn man noch gar nicht weiß wohin damit. Ein Teil hat es auf die Terrasse mit dem Gemüsegarten geschafft, und der Rest auf die Obstwiese:


TERRAÇO DAS FRUTAS

Beim Obstgarten habe ich mich umentschieden, und gehe nun einfach den Weg des kleinsten Widerstandes.

Anstatt drei kleineren Terrassen, jede hat ihre eigene Brombeerhecke, wird jetzt eine größere Terrasse zur Obstwiese herausgeputzt. Einmal gut durchsensen, und schon ist sie pflanzfertig. Huch, ist die Terrasse groß, das hat man vorher ja gar nicht so richtig gesehen. War ja wieder mal klar. Auch, dass wieder so viel Schnittgut anfällt, dass man es nicht einfach irgendwo stapeln oder verteilen kann. Also wieder verbrennen, wieder ein Feuer. Dieses Mal mache ich aber auch ein bisschen Pflanzenkohle, das ist gut für künftige gärtnerische Aktivitäten.

Morgens ist es vom neuen „Miradouro do Eiwola“ nicht weit, und hier haben neun Obstbäume ein schönes Plätzchen gefunden. Gut, dass wir so viele Terrassen haben. Und viel Zeit. Denn bis diese 3€-Obstbäume auch Früchte haben werden, das dürfte noch ein paar Jahre dauern. Sind es im Grunde doch nur Äste, die etwas Wurzeln haben. Deshalb sieht man auf den Bildern auch nichts von ihnen.

Plus drei neue Zitrusbäume eine Terrasse höher.

Wo ja eh noch die Bäumchen stehen, die ich im Sommer gekauft haben. Die wollen auch noch ein neues, endgültiges Plätzchen finden. Ich weiß nur noch nicht, wo. Da wird sich im Frühjahr was finden.

Am Wassergraben stehen noch Zwetschge, Kaki und Limette. Was wir noch an Altbestand haben ist ein mächtiger Orangenbaum, der jetzt auch Früchte trägt. Dann noch Mispel, Feige, Weinreben, überall verteilt. Ein paar Obstsorten fehlen aber noch.

Es fehlen also gelbe Pflaumen, Nektarine, Granatapfel, weiße Feigen, Aprikosen. Und Beeren – also Medronhos, Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren. Und wenn ich mal dran vorbei laufe, winterharte Bananen. Datteln müssten auch gehen, habe ich hier oben schon gesehen. Ihr seht, da geht noch was. Ganzjährig reifes Obst vom Baum pflücken, in ein paar Jahren sollte das machbar sein.

Auf jeden Fall habe ich mir das mal abgeschaut, und nachgemacht. Auf zum Nachbarn, und ein paar Zweige von dessen guten Feigenbaum gemopst. Zurechtschneiden, Dreck ran, in Plastik umwickelt und schön feucht haltend in die Ecke gestellt. Mal schauen, ob was draus wird. Bisher habe ich es noch nicht so drauf mit dem Anwurzeln. Schätze, da fehlt mir noch etwas gärtnerisches Grundverständnis. Aber egal, wenn es nicht klappt, ich weiß ja, wo es die guten 5€ Feigenbäumchen gibt.

Ach ja, in Nachbars Garten habe ich übrigens was rausgefunden. Ich wundere mich, warum die Ziva nicht dünner wird, obwohl sie den ganzen Tag durch die Gegend läuft, und dabei momentan noch nicht einmal eine Extraportion an Futter bekommt. Sie putzt dem Nachbarn den Garten. Futtert die überreifen, runtergefallenen Früchte direkt unterm Baum weg. Vor allem Kakis – eine matschige Kaki in einer halben Minute, nicht schlecht. Jetzt wissen wir auch, warum es abends aus der Dackgelgarage öfters mal so aromatisch ausgast.


CABEÇO DO FILHO DA PUTA

Der Mimosenhang, wir nennen ihn hier frei übersetzt den „Hurensohn Hügel“.

Weil Arschlochpflanzenhügel wäre etwas zu lange geworden. Und nein, das ist kein Arbeitstitel, das bleibt so. Und zwar so lange, bis auf dem Hang keine Mimosen mehr wachsen. Das kann dauern. Optimistisch, wie ich bin, habe ich mal ein paar neue Pflänzchen eingepflanzt. Das Gras fängt auch schon an zu sprießen. Aber der Realist in mir weiß sehr wohl, dass eine Frage von Wochen ist, bis die Mimosen uns mit ihrer Rückkehr beehren.

Hoffentlich sind wir da gerade auf Tour.

Der Mimosenhang war ja der größte Mimosenwald. Dann gab es noch den zweiten auf dem Kullersteinhügel, bis rüber zur Nachbarin. Der ist auch platt. Und den dritten, an unserem alten Stellplatz, der jetzt zum Gästeplatz deklassiert wurde. Der ist jetzt auch platt.

Der Gästeparkplatz ist übrigens eher ein „Frühjahr-bis-Herbst-Platz“ als ein Winterplatz. Obwohl es da jetzt echt schön ist, der grünste aller Plätze überhaupt. Was daran liegt, dass da Wasser aus dem Boden kommt.


JARDIM DA MISTURA

Was also bleibt ist die Quelle selbst, inklusive Mini-Barragem und Wassergraben. Bereits jetzt ein kleines, eigenes Ökosystem. Das Wasser im Pool ist dank der Algen mindestens so grün wie alles andere Drumherum. Frösche, Schlangen, Libellen, Wasserläufer und anderes Getier wohnt hier bereits, auch die Molche haben reichlich Nachwuchs gemacht.

Alte Weinreben treiben fröhlich aus, ein paar Obstbäume könnten es nach dem Zurückschneiden vielleicht auch nochmal packen. Hier wächst, was man in die Erde steckt. Und so wird es ein „Jardim da Mistura“, ein gemischter Garten bleiben. Hier wird angezogen und großgezogen. Bis auf die Brombeeren, die werden plattgemacht. Und das vermutlich wieder und wieder und wieder, die nächsten Jahre.

Ach ja, die Quelle selbst … Sie hat wieder jede Menge Wasser. Blöd nur, dass das nicht aus dem Rohr fließt, sondern das meiste Wasser kommt oberirdisch durch den Canyon. Ich habe angefangen den frei zu legen. Macht voll Spaß, in so einer engen Schlucht im kalten Wasser zu stehen, Brombeeren stückchenweise rauszuschneiden und 20 Jahre Kompost eimerweise irgendwie aus dem Loch zu bekommen. Dementsprechend bin ich auch nicht fertig geworden. Denn dazu braucht es halbwegs anständiges Wetter, bei Mistwetter macht es noch „mehr“ Spaß.


Und wer noch nicht genug hat, kann sich das aktuellste Drohnenvideo von der Quinta Prazera anschauen. Im März gibt es dann das Update in GRÜN.

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Die kleinen Schikanen des Alltags

So, die Resultate von zwei Monaten Arbeit habt Ihr ja gesehen. Nun kommen die kleinen „Feinheiten“, die Geschichten, die zwischendurch so passiert sind.

Nach zwei Wochen Baggerei waren wir ja so froh, das Ding endlich wieder abgeben zu können. Pünktlich um 10 Uhr morgens stehen wir mit dem Teil an der Hauptstraße, bei Mistwetter. Na, ratet mal, wer nicht kam? Der Bagger-Vermieter. Um 18 Uhr hat er ihn dann auch wirklich abgeholt. Team Vario, die sich ja nach zwei Wochen Bootcamp auf der Quinta Prazera in diese Gegend hier verguckt und sich am anderen Ende des Dorfes nun auch ein Grundstück gekauft haben, hat sich nun auch einen Bagger bestellt. Auf Montagmorgen. Hähähähähä, wer’s glaubt.

Nachdem es Andre gleich zweimal hintereinander erwischt hat, bin ich jetzt dran: meine Kreditkarte ist gesperrt. Angeblich kann DKB nichts dafür, es sei ein Sicherheitsfeature von Visa. Meine Schlussfolgerung: möglichst nichts online bestellen. Wir vermuten, dass die Bestellungen bei Amazon Spanien das Problem sind. Dauert ja auch nur drei Wochen oder so, bis die neue Kreditkarte bei Mutti ist, und sie mir diese nach Portugal schicken kann.

Eigentlich wollten wir ja gar nicht so lange bleiben, aber ich habe mir in Deutschland einen neuen Laptop bestellt. Der muss erst noch zusammengeklöppelt werden, und das dauert wegen Corona-Bauteil-Verzögerung zwei Wochen länger als gedacht. Und dann nochmal zwei Wochen länger. Und dann ist schon fast Weihnachten, und ich bekomme die Info, dass er vorher wohl nicht mehr raus geht. Also habe ich doch keinen neuen Laptop.

Und so geht es weiter. Eigentlich machen wir ja nicht viel, fahren nur zum Einkaufen in die Stadt oder ins Dorf zum Bäcker / Postamt. Und trotzdem …

Upgrades für Eiwola

Andre baut die Klimaanlage ein, natürlich kurz nach dem Wintereinbruch, wann auch sonst. Es macht Lärm, der Strom ist für einen halben Tag weg, das Internet freilich auch, und das Chaos ist enorm.

Also verziehe ich mich und düddele irgendwo im Garten rum. Die Klima heizt übrigens auch, und die Dackelgaragen haben einen eigenen Ausströmer bekommen. Das freut die Köters. Im Sommer vor allem Max, der ja auch nicht jünger wird. Und im Winter dürfte das Gescharre um den besten Platz DIREKT vor dem Ausströmer recht groß sein.

Oben gibt es dann nochmal zwei Ausströmer. Macht man den Vorhang zum Bett zu, sollten die das Schlafgemach im Hochsommer schön runterkühlen. Wir werden es testen.

Andre optimiert auch das Heizungssystem. Der Holzofen bekommt einen Wärmetauscher, hier eine leisere Umwälzpumpe, da ein neuer Schalter für die schnelle Warmwasserbereitung. Wir erwarten einen bitterkalten Winter, und sind jetzt bestens darauf vorbereitet.

Zwischendurch ist es aber auch frostig. Dem Tief Dora folgt das Tief Ernesto. Mit Starkwindböen, Regen, Schnee, alles was man so brauchen kann.

Sogar dem Quad wird da kalt.

Strom-Notstand bei AMUMOT!!!

Das Gas geht aus, mitten im Schnee-Sturm-Tief. Und natürlich total unerwartet. Also pünktlich nach vier Monaten, wie gehabt, man könnte die Uhr danach stellen oder sich sowas Verrücktes wie einen Kalendereintrag machen, ist die 5kg-Flasche leer. Andre fährt in die Stadt, die Dame an der Gastanke will ihm aber kein Gas verkaufen. So eine Tankflasche im Quadhänger, das ist ihr wohl nicht geheuer. Oder kommt es daher, dass der Typ mit den langen Haaren mit einem total abgeratzten Adapter daher kommt? Der ist auf der Fahrt nämlich irgendwie auf dem Boden geschliffen …

Also kochen wir erstmal mit Strom. Super Timing, bei dem Mistwetter. So unternehmen wir ein paar Tage später den Versuch, eine Gasflasche zu kaufen. Bei der Tankstelle vom Intermarché erstehen wir eine BP-Propanflasche. Kein Adapter will passen, wir bekommen das Gas weder in unsere Tankflasche umgefüllt, noch die Propanflasche an unseren Herd angeschlossen.

Irgendwie liegt das Problem beim Druckminderer, und so düddelt Andre nochmal los, um einen Adapter zu besorgen. Mangels Erfolg kommt er mit einer neuen Gasflasche daher. Nun können wir wieder mit Gas kochen.

Und ich verspüre den unbändigen Wunsch, einen Goggel im Strombackofen zu machen. Verkneife es mir dann aber doch, denn Ihr wisst ja, das Wetter … Und diese Aktion hat uns gezeigt, dass es schon richtig ist, mit Gas zu kochen. Denn kaum ist das Wetter nicht so geil, dann fehlt es an Solarstrom. Und Kochen mit Strom frisst wirklich viel Strom. Und bei Mistwetter sitzt man ja auch noch vermehrt drin, die Laptops laufen auf Hochtouren, man verbraucht noch mehr Strom. Ne, kochen mit Strom, das macht – zumindest für uns – keinen Sinn.

Und sonst so?

Mini-Schlange, Baby-Molche, Kaulquappen … Reptilien und Amphibienviecher haben wohl gerade Zuchtsaison. Ich hoffe, das Feuersalamander war auch schon mit der Reproduktion beschäftigt, denn ich fürchte er macht es nicht mehr lange, sieht er doch schon sehr angeditscht aus.

Wir haben uns noch etwas von der blöden Arbeit für das Frühjahr aufgehoben. Die Motivation ist auf einer Skala von 1-10 bei ungefähr minus Einhundert. 20 Tage mit Totholz verbrennen haben wir nun hinter uns, seit wir das Grundstück gekauft haben. Ich mag nimmer. Aber es fehlen noch ein paar Terrassen. Die noch stehenden toten Bäume sind schon gefällt, sie müssen nur noch entsorgt werden. Dabei lassen wir schon einige liegen, zum Verrotten, und andere stapeln wir, was als Feuerholz taugt. Es nimmt trotzdem einfach kein Ende. Aber ich schätze, dass wir 2/3 geschafft haben.

Pläne haben wir, doch wann sie umgesetzt werden … mal schauen. Die Ruine als Alterswohnsitz ausbauen, so die Idee. Und vorher kann sie vielleicht als Gästehaus und Lagerhaus fungieren. Das Problem: wenn wir ein Dach draufmachen und Fenster reinmachen wollen, dann sollten wir heute wissen, wie das Wohnhaus in zehn Jahren ungefähr ausschauen soll. Herrje, was weiß ich! Aber im 3D-Programm wild drauflos planen, das kann ich ja, und so haben wir jetzt tatsächlich Pläne. Die ich euch nicht zeige. Ätsch.

Eine weitere Episode aus „die dümmsten Bauern und die dicksten Kartoffeln“: die Süßkartoffelernte war durchaus zufriedenstellend.

Wir haben ein neues Familienmitglied im Rudel: Lothar, der Saftpresser. Während Lotte, die Eismaschine vor allem im Sommer zum Einsatz kommt um uns abzukühlen, darf Lothar vornehmlich im Winter tätig sein, und uns mit Vitamin C versorgen. Unser Orangenbaum hat so viele Früchte, ich konnte einfach nicht anders.

Das da ist portugiesischer Christstollen. Sie nennen ihn hier Bolo Rei, und es gibt ihn in verschiedenen Varianten. Eine Spezialität der Region ist die Kirsche, also haben sie in diesem hier extra Kirschmarmelade reingemacht. Schon nicht schlecht.

Zum Abschluss noch ein kleines Video von Andre:

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So, fertig. Jetzt geht’s auf zur Wintertour. Wir fahren gen Süden, und sind auch schon unterwegs. Ob es einen Reiseblog geben wird, ich weiß es noch nicht. Denn großartiges Sightseeing wird nicht passieren. Dafür haben wir einige Termine und Verabredungen, ansonsten sind eher ruhigere und einsamere Plätzchen angesagt. Denn bei der ganzen Arbeit auf der Quinta Prazera ist die Computerarbeit zwischenzeitlich etwas zu kurz gekommen.

In diesem Sinne: BOAS FESTAS! Und einen guten Rutsch.

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