Wer den Anschluss verpasst haben sollte: In Teil 2 der Winterreise waren wir in Chefchaouen, im Rif-Gebirge und haben uns auch bereits auf den Weg nach Fes gemacht. Der geografisch nicht ganz so unbedarfte Leser merkt es vielleicht: Wir fahren halbwegs zielsicher nach Süden. Dies ist also Teil 3 unserer Winterreise, und der letzte Teil „Anfahrt zum Sandkasten“.


Fes

Fes ist eine der vier Königsstädte in Marokko, nebst Rabat, Meknes und Marrakesch. Angeblich soll der König die Sommermonate in seinem Palast in Fes verbringen. Keine Ahnung, ob das wirklich so ist. Wenn ja, dann bin ich tatsächlich noch mehr verwundert als ohnehin schon. Warum, das sieht man hier auf dem Bild, das einen zweifelhaften ersten Eindruck von Fes vermittelt, vielleicht schon.

Ja, das ist Smog. Vor allem aber ist es die brennende Müllkippe am Stadtrand.

Wir parken den Laster direkt an der Medina und wagen uns mal rein. Die Stadt mit der größten Medina in Nordafrika, so habe ich es gelesen. Wo man ohne Touri-Guide nicht mehr rausfinden soll, so heißt es.

Nun denke ich durchaus, dass ein Guide sinnvoll wäre. Nicht, um rauszufinden, sondern um die „richtigen“ Gassen zu finden.

Doch wie wirklich alle berichten, zeigt dieser einem nicht nur die Medina, sondern auch alle Teppich- und Lederhändler seiner Großfamilie. Dafür brauche ich keinen Guide, die Ledertaschenhändler finde ich auch so. Also machen wir uns auf eigene Faust auf in die Stadt. Sollten wir wider Erwarten nicht rausfinden, nutzen wir halt so neumodischen Kram wie Google Maps.

Die Nebengassen sind teilweise wirklich so eng, dass Google kaum weiter hilft, und so manch eine Gasse entpuppt sich als Sackgasse.

Immerhin entdecken wir hier interessante architektonische Konzepte. Und super ruhig ist es auch.

Was man in Fes recht leicht findet, ist Frühstück. Insbesondere, wenn man gerne Zucker in all seinen Varianten zum Frühstück hat. Wir nehmen von jedem Stück eines, und ziehen das den ganzen Tag über durch. Ja, wir werden die nächsten Wochen länger in der Wüste stehen müssen, fernab aller Süßkramläden. Ansonsten wird uns der vorzeitige Diabetes-Tod ereilen.

Und ja, wer sich Leder in Form von Schuhen, Taschen, Sitzkissen usw. kaufen möchte, der ist in Fes bestens aufgehoben. Auch Keramik, Schmuck, Teppiche und ich weiß nicht was für Kunsthandwerk, hier wirst Du fündig.

Immer, wenn wir keinen Bock auf den Trubel der Hauptgassen haben, biegen wir in eine Nebengasse ein, die nicht nach Sackgasse ausseht. Klappt meistens nicht, ist trotzdem ganz witzig.

Was man in Fes nicht darf, ist auf einer Hauptgasse unsicher aus der Wäsche gucken. Zack haste einen Guide oder einen Verkäufer an dir hängen. Das ist ähnlich wie in Marrakesch. Deshalb ist eines ganz wichtig: Du musst einen guten Tag haben. Haste einen schlechten Tag, haste direkt verloren. Wir hatten einen relativ guten Tag, passt also.

Wir stolpern also munter durch die Medina, biegen ab und zu ab, und vermuten, dass die Einheimischen hier recht immun sind, den ganzen Süßkram betreffend. Denn manche Gassen sind schon eher was für dünnere Menschen.

Irgendwann treffen wir doch tatsächlich in einer der tausend Gassen auf „Team Australia“ (auf Instagram) aus Chefchaouen wieder. Ja, also wenn wir sie per Zufall in einer solchen Medina wieder treffen, dann geben wir ihnen mal einen Teamnamen für den Blog hier. Denn die haben wir sicher nicht das letzte Mal gesehen ? Team Australia ist ein deutsch-italienisches Pärchen, locker 10 Jahre jünger als wir, und in einem deutsch-italienischen Joghurtbecher (Ducato-Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen also) unterwegs. Sie haben sich in Australien kennengelernt.

Zurück zur eigentlichen Medina, die wir jetzt zu Viert erkunden:

Nun bin ich komplett immun, geht es um Lederprodukte. Auch wenn ein paar wirklich schöne Exemplare mit dabei waren, ich denke die Welt braucht Leder als Deko ebenso wenig wie Pelz. Also kaufe ich mir eine Lampe für unser Steinhaus, hyperkitschig, aus Blech und Glas. Und Andre vervollständigt seine Kaffeetassen-Sammlung. Bilder davon gibt es ein andermal. Habe die Beute nicht fotografiert, ehe sie in den Schrank gestopft wurde.

Fes ist berühmt für seine Lederwaren, und der wichtigste Foto-Stopp ist vermutlich die Lederfärberei. Auf dem Weg dorthin sieht man bereits frühere Prozesse der Lederfertigung. Hier ein Hinterhof, in dem das Leder von dem haarigen Teil befreit wird.

In der Tannerie wird das Leder vermutlich erst gegerbt, dann gefärbt.

Ein traditioneller Beruf, und das klassische Endprodukt aus Fes sind Lederschuhe.

Wir waren im – von allen Influencern empfohlenen – Restaurant „Ruined Garden“ einen Happen Essen.

Alles super, schöne Atmosphäre, eine kleine, grüne Oase inmitten der engen Gassen – aber jetzt ist uns irgendwie kalt. Das kommt davon, wenn man die engen Gassen drei Stockwerke hoch zubaut, sodass keine Sonne mehr unten ankommt. Also suchen wir uns einen Weg zurück zum Parkplatz. Wir haben den Laster ja direkt am Rande der Medina abgestellt. Team Australia kommt mit, und wir fahren gemeinsam zum Campingplatz, auf dem auch wir eine Nacht verbringen möchten. Denn Parkplatz-Camping muss ich heute nicht haben.

Der Campingplatz ist tatsächlich brauchbar. Einfach, weil er super ruhig ist. Wir verbringen einen netten Abend zusammen. Wir stellen den Rotwein, und Team Australia das Abendessen. Inklusive japanischem Nachtisch. Habt ihr schon von Mochi gehört? Und wenn ja, warum habt ihr mir nichts davon erzählt??

Für Interessierte, hier ein paar Koordinaten & Anlaufstellen in Fes:

  • Parkplatz für den Besucher der Medina, 50 DH Tagestarif, ich denke nochmal 50DH wer über Nacht bleiben möchte. Ist aber direkt an der Straße, wir wollten daher nicht. https://goo.gl/maps/RCAQsptVQUk2LZNK8
  • Rezeption der Ferienanlage Diamond Vert, mit angeschlossenem Campingplatz. 120-150Dh pro Nacht, je nach Wohnmobilgröße. Schöne heiße Duschen, nachts schön ruhig. https://goo.gl/maps/qkbEvzHEiYtibCzm9
  • Café und Restaurant Ruined Garden, ein grüner Schimmer in den Gassen, die ansonsten frei von jeglichem Grünzeugs sind. Wir hatten nur ein paar Tapas und was zu trinken, war aber schon sehr gut. Die Tajines sind es sicherlich auch. https://goo.gl/maps/WkJRg7CVj3zKGyia6
  • Marjane, nahe dem Campingplatz. https://goo.gl/maps/eZCzeowioEZWdjqu6 Es gibt sogar drei Marjane, und weil wir doch jetzt in den Süden wollen, nutzen wir die Chance eines komfortablen Einkaufs. Das Sortiment ist wirklich sehr gut. Nebenan gibt es ein paar Klamottenläden, inklusive einem Decathlon.

Einkaufszentrum mit Marjane am Stadtrand: Kinder spielen Fußball auf dem leeren Parkplatz, und einer fährt mit seinem Eselskarren rum.

Ich bin mir sehr sicher, dass Fes noch viel mehr interessante Anlaufstellen und Sehenswürdigkeiten hat. Das jüdische Viertel, der botanische Garten usw. Doch hatte ich mit der Stadt genau ein Problem: die Luftqualität. Wir sind beide morgens mit Halsschmerzen aufgewacht. Die Luft ist so schlecht, man hat es bei jedem Atemzug gemerkt, insbesondere am nächsten Morgen. Drinnen im Supermarkt war alles gut, aber kaum waren wir wieder draußen … Puh. Richtig bissig.

Ob das jetzt mehr der Smog des Straßenverkehrs war, oder die brennende Mülldeponie, ich weiß es nicht. Vermutlich beides – plus der fehlende Wind, der die schwarze Wolke, die über der Stadt hängt, vertreiben könnte. Nun muss ich sagen, ich bin bei sowas eigentlich nicht sehr empfindlich. Steht mir auch nicht zu, dafür habe ich in meinem Leben zu viel geraucht. Es soll also schon was heißen, wenn ich das als sehr unangenehm empfinde. Da haben wir wohl Pech gehabt.

Wir quatschen uns trotzdem noch ein bisschen fest, ehe wir vom Campingplatz wegkommen. Irgendwie hat es gerade sehr viele Italiener, sogar mehr als Franzosen. Keine Ahnung, wie das kommt. Aber gefühlt sind die Italiener und die Deutschen gerade in der Überzahl.

So, und weil ich weiß, was Blogleser sehen wollen, hier noch der obligatorische Katzencontent:

Mein Fazit zu Fes: Luft nach oben

Eine Stadt nach einem halben Tag zu beurteilen, das ist freilich vermessen. Marokkanische Städte machen abends mehr Spaß, zumindest mir. Tagsüber Altstadt, Shopping und Kultur, abends Party und Atmosphäre schnuppern, Restaurants ausprobieren. Ich denke, dass man für eine Stadt wie Fes mindestens zwei bis drei Tage braucht.

Wir hingegen wissen ja noch nicht einmal, wo der Platz für die abendliche Party ist. Tatsächlich denke ich, dass wir Fes noch eine zweite Chance geben sollten. Vielleicht kommen wir nochmal wieder. Wenn es Westwind hat. Wegen der Müllkippe und so.


Wir hoppeln in den Süden

Aber ehrlich gesagt, wir wären vermutlich auch deshalb nicht länger geblieben, weil wir endlich mal wieder in den Sand wollen. Also legen wir die nächsten Tage ein paar längere Fahretappen ein. Also für meine Verhältnisse. 100 bis 200km am Tag, das ist mehr als genug.

Und da ich als Beifahrer nichts Besseres zu tun habe, halte ich fleißig die Kamera auf alles, was nach einem Fotomotiv aussieht.

So entdecke ich hinterher beim Sichten der Bilder, dass ich hier ein junges Storchenpaar beim Nestbau erwischt habe:

Sehr oft – vor allem an Kreisverkehren – sieht man die Autos mit der mobilen Kaffeebar hinten drin. Ordentliche Espressomaschinen haben sie sich da in den Kofferraum geklöppelt.

Was man unterwegs freilich zuhauf fotografieren kann, sind Schafe und Ziegen.


1. Fahrtag: über den Mittleren Atlas zum See bei Midelt

200 Kilometer. So viel fahren wir nicht oft an einem Tag. Und wenn dann nur um Strecke zu machen. Oder wenn die Umgebung einfach nicht viel hergibt.

Wir queren das Atlas-Gebirge. Man muss einmal über den Mittleren Atlas und Hohen Atlas, um in den warmen Süden zu kommen. Wer Steine mag, wird hier sein Glück finden. Wer gerade, langweilige Straßen mag, sowieso …

Aber halt, ganz so langweilig war die heutige Fahretappe dann doch nicht.

Wir verlassen Fes, und die Luft wird besser. Und das, obwohl wir gefühlt ständig irgendwelchen überladenen Lkws hinterher schleichen.

Nach nur 30 Kilometern oder so legen wir eine Kaffeepause ein. Andre macht etwas Feuerholz für den Ofen, während ich den Hunden zeige, wo der Esel liegt (Pfui!), und dass man hier bitte schön nichts, aber auch gar nichts, vom Boden essen sollte. Die Herrschaften hören mir natürlich aufmerksam zu und hören aufs Wort, und so dürfen sie auch ZACKIG!! wieder einsteigen.

Wir fahren hoch in das Atlas-Gebirge, ich denke bis auf max. 2000 Metern ü.d. Meeresspiegel. Und ungefähr alle 10 Kilometer verändert sich die Landschaft.

Erst hat es viele Steineichenwälder. Dann gibt es immer mehr von diesen Stachelbäumen. Wir sehen Landwirtschaft, wie ich sie mir härter nicht vorstellen kann. Denn die Äcker bestehen eigentlich nur aus Steinen. Wir sehen Männer, die einen neuen Acker bestellen – und dafür erst einmal Lkw voller Steine vom Feld pflücken.

Immerhin, die armen Esel, die man bisher sonst überall in Marokko auf den Feldern sieht, müssen hier nicht ran. Das packen sie vermutlich einfach nicht.

Nach den Olivenbaum-Plantagen kommt das Äpfel-Anbau Gebiet.

Dann eine Hochebene, die ist so karg und steinig, da baut so gut wie keiner mehr was an. Zumindest heute nicht mehr. Man sieht sie noch, die Restmauern der alten Höfe. Ich schätze, hier oben hat es früher noch etwas öfter geregnet.

Immerhin kann man hier direkt an der Hauptstraße eine Fahrpause einlegen. Der Verkehr ist wirklich sehr übersichtlich.

Es folgt das Zwiebel-Anbau-Gebiet. Zwiebeln wachsen wohl auch im Steinbruch. Gelagert werden sie auf Steinmauern, unter Stroh und Plastik.

Dazwischen ein paar hüttenartige Gebilde direkt an der Straße. Man hofft, dass es nur Verkaufsstände sind, und keiner drin wohnt.

Ach ja, das Thema Plastik. Ich weiß nicht warum, aber es gibt in Marokko wieder Plastiktüten. Auf unseren letzten Reisen gab es ja nur diese Stoff-Tüten. Keine Ahnung, ob da der Plastikanteil wirklich bei Null lag, aber man sah sie nicht so in der Gegend rumfliegen. Jetzt gibt es wieder Plastiktüten. In rauen Mengen. Ein Einkauf im Souk, und man hat 20 Plastiktüten, wenn man sich nicht wehrt und seine eigene Tasche mitbringt.

Zurück zu unserer heutigen Fahretappe: Wir hoffen wirklich sehr, dass die Lkw-Fahrer wissen, was sie tun.

Irgendwann kommen wir an unserem Ziel an: ein kleiner Stausee bei Midelt. Er hat wieder wenig Wasser, und wir sehen ihn eigentlich kaum, bleiben ein Stück weiter oben stehen. Ziva zählt einmal kurz die Eidechsen durch, findet es hier sonst aber nicht so spannend. Ich auch nicht, optisch macht es nicht viel her, aber ruhig ist es.

Max ist ganz angetan von den hübschen, großen Kuhkötteln. Ob die wohl schmecken? Vermutlich ja. Andre hingegen fragt sich, ob die wohl gut brennen? Vermutlich ja. Aber was riecht jetzt hier so komisch? Ist es der Hund, der die Köttel gefressen oder der Mann, der die Köttel in den Ofen getan hat? Oder brennt mir doch gerade das Abendessen an?

Puh, die Tajine ist mir nicht angebrannt. Das dachte ich mir aber schon ?


Fahrtag 2: Hassans See und das Holz

Vom See aus fahren wir erst einmal nach Midelt. Und nehmen einen Tramper mit. Nein, kein Backpacker mit zotteligen Haaren und riesen Rucksack auf dem Rücken. Ein älterer Herr, von den Klamotten her ein Berber, der im Nirgendwo am Straßenrand steht und die typische Fingerbewegung macht fürs Mitnehmen.

Er spricht kein Wort Französisch oder Englisch. Andre auch nicht, und ich setze mich mit den Hunden nach hinten in die Kabine. Mehr ist dazu auch nicht zu sagen. Ich denke, es war ein netter. 😉

Wir fahren weiter nach Süden. Es wird immer karger und steiniger.

Und obwohl jetzt Regenzeit ist, sieht alles recht trocken aus und es wächst kaum etwas am Straßenrand. Ich vermute, dass es weniger am mangelnden Regen liegt, sondern durchaus auch am Boden, der zum Großteil aus Stein und etwas Lehm zu bestehen scheint. Denn es gibt sie, die Bäume und Sträucher. Jedoch nicht zwingend am fließenden Bach, sondern vielmehr da, wo jemand etwas gezielt angepflanzt hat.

Die Nacht verbringen wir an einem weiteren Stausee, der auch wieder was mit Hassan heißt. Hassan war der letzte König, vermutlich hat er das Wasserkraftwerk bauen lassen.

Heute parken wir direkt am Wasser. Andre sammelt etwas Feuerholz. Treibholz, das hier rumliegt. Der hiesige Schafhirte sieht das, und bringt uns auch etwas Feuerholz daher. Bekommt zum Tausch ein paar Mandarinen.

Der hiesige Fossilienverkäufer hingegen macht keinen Deal. Aber ja, die regionale Spezialität sind Fossilien. Sie werden ursprünglich dargeboten, auch als Schmuck, oder Wandschmuck, oder ich weiß nicht was alles. Ich persönlich finde Fossilien historisch gesehen halbwegs spannend, doch kaufen und um den Hals hängen würde ich mir auch ein Millionen Jahre altes Tier nicht. Andere sollen das ruhig machen, dann haben die Einheimischen hier schon ein Auskommen.

Ich glaube, wir passierten heute den Hohen Atlas. Eine Gegend, die mir nur bedingt gefällt. Zu viel Stein. In der Ferne super schön, gerade zum Fotografieren. Aber in der Nah-Ansicht zu viel Steinbruch Atmosphäre.

Aber, es gibt ein Licht, am Ende des Tunnels.


Durch das wunderschöne Ziz-Tal

Dass das Ziz-Tal schön ist, wissen wir schon, und so halte ich die Kamera bereit.

Es beginnt mit etwas Grün und etwas Wasser.

Und endet in einer riesigen Dattelpalmen-Plantage.

Die kürzlich wohl ziemlich komplett abgefackelt ist. Fast alle Palmen haben einen schwarzen Stamm. Aber, sie haben es wohl überlebt, denn es kommt schon wieder neues Grün oben raus.

Ob „kürzlich“ erst ein paar Monate oder Jahre her ist, ich weiß es nicht. Aber Moment, das lässt sich doch bestimmt ergoogeln … Ja, Ende August 2021, meint dieses YouTube Video

Vielleicht gab es deshalb heute keine Verkaufsstände mit Datteln am Straßenrand? Na, vielleicht auch einfach nur, weil heute Freitag war. Freitag ist hier ein freier Tag.

Was ich hier im Süden mag ist, dass die Häuser den gleichen Farbton haben wie die umgebende Natur. Man nimmt halt, was diese so zu bieten hat, und baut sich damit ein Haus. Wobei es mich gerade im Atlasgebirge gewundert hat: Es scheint, dass sich der, der es sich leisten kann, sein Haus mit Ziegelsteinen baut. Nur die sehr einfachen Häuser sind aus „echten“ Steinen. Dabei haben sie doch gerade im Atlas Steine ohne Ende.

Dafür weiß man hier nie, ob das Dorf hier jetzt schon ein großer Lost Place, oder noch bewohnt ist. Und immer, wenn man denkt, es ist verlassen, läuft einer mit einem voll gepackten Esel durch die Gassen.

Was auch hilft, um dem Touristen zu vermitteln, dass es hier was gibt, ist das Anmalen der Steine.

Hier noch recht gesittet, sieht es teilweise aus, als hätte der Kindergarten den ganz großen Farbmalkasten in den Fingerchen gehabt.

Wer freitags nicht frei hat, ist die Polizei. Kontroll-Stellen in jedem Dorf. Und nicht nur die stationären Blitzer sind recht neu, auch die Vielzahl der mobilen Radarkontrollen.

Doch müssen ihre Radarpistolen falsch kalibriert sein – denn wir sind garantiert keine 67km/h schnell gefahren. Die 7km/h mehr als erlaubt sollen 300 Dirham (=ca. 27€) kosten. Doch irgendwie sind es nur noch 100Dh, wenn man die Messung nur dolle genug anzweifelt und keine Quittung braucht. Immer noch unschön, bedenkt man, dass wir ganz sicher nicht zu schnell waren. So kann ich nur vermuten, dass der ausländische Tourist dazu geeignet erscheint, die Kaffeekasse etwas aufzubessern.

Gut, geben wir unser Geld halt der Polizei, und nicht den nächsten 500 Fossilien-Verkäufern.

Am Straßenrand gehen wir noch für die nächsten zwei Tage einkaufen. Brot, Mandarinen, Karotten und Tomaten für 35 Dirham, also gute 3€. Gerade hier im Süden ist der Einkauf noch etwas günstiger, wie mir scheint. Und, schau einer an, es gibt wieder die Stofftüten! Gibt es die etwa nur im Süden?

Und langsam wird das was – wir sehen die ersten Dromedare, und den ersten Sand.

Und auch die Piste ist nicht schlecht – eine Sandpiste, gut fest gefahren, ohne fiese Steine.


10 Palmen und ein Brunnen

Heute haben wir so viele Palmen gesehen, da ist es ja fast zwingend, dass wir uns auch für die Nacht ein palmiges Plätzchen suchen. Wir wissen da schon eines. Hier hat es nicht viel, einfach nur 10 Palmen und einen Brunnen. Passt.


Anfahrt beendet.

So, das war die Fahrt von unserer Quinta Prazera in Portugal bis kurz vor den „kleinen Sandkasten“ im südlichen Marokko. Dieses Jahr haben wir es tatsächlich mal geschafft, und uns unterwegs was angesehen. Vermutlich werden wir nie wieder die Atlantikküste runter fahren. Denn gerade das Rif-Gebirge und Chefchaouen sind wunderschöne Ecken, da gibt es noch mehr zu entdecken. Die Leute sind sehr nett, man bräuchte einen dritten Arm um ihnen zurück zu winken. Wir haben viel Traditionelles gesehen, einfache Lebensweisen, wenig Touristen. Tagelang kein Wohnmobil. Dafür viel Müll und mancherort auch viel Armut.

Ach ja, wie Andre heute für unsere Mülltüte keinen Mülleimer gefunden hat und sie deshalb direkt auf der brennenden Mülldeponie entsorgt hat, das erzählt er euch dann die nächsten Tage in seiner Version unserer bisherigen Fahrt durch Marokko, auf seinem Blog amumot.de .

Ich selbst melde mich dann nächste Woche oder so zurück, dann gibt es ganz bestimmt schöne Dünenbilder. Lkw in Düne, Düne im Sonnenuntergang, zwei Hunde in der Düne, das Motorkamel in der Düne, sowas halt 😀

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