Welchen Transporter zum Wohnmobil / Camper ausbauen?
Vor dem Transporter Ausbau steht der Kauf eines Basisfahrzeugs, doch möchte ich lieber einen Bus oder einen Transporter ausbauen? Vor dieser Entscheidung wiederum steht die Frage, wie groß dein kleines Wohnmobil werden soll. Also wird drauf losgeplant, der für den Ausbau benötigte Transporter fällt mal größer, dann wieder kleiner aus. Es gilt abzuwägen was alles rein muss, darf, soll. Doch auch andere Kriterien können wichtig werden. Du möchtest mit dem neuen Camper in die Berge fahren, Serpentinen, enge Tunnels? Dies könnte mit einem allzu hohen / langen Wohnmobil ziemlich anstrengend werden – manchmal auch schlichtweg unmöglich. Um diese und andere Entscheidungskriterien vor dem Campingbusausbau geht es hier.
Während dieser Planungsphase solltest du herausfinden, was alles ins Reisemobil rein muss. Wird es eher ein minimalistischer Campingbusausbau, ein kleines Allradwohnmobil oder doch ein geräumiges Wohnmobil für 2 Personen, Hund und Kind? Es gibt alles, vom Minicamper bis hin zum kompakten Expeditionsmobil als Selbstausbau. Möchte ich wirklich einen riesigen Transporter zum Wohnmobil umbauen bzw. soll es lieber etwas Kompakteres werden, ein eher spartanischer Camper? Hat man das erst herausgefunden, geht es ans Fahrzeug suchen. Mobile.de, Autoscout und regionale Händler werden abgeklappert. Nach einiger Zeit findet man heraus, wie das mit diesen Kastenwagen läuft. Welche Ausstattungsvarianten, Größen etc. es gibt. Damit du dir etwas dieser Zeit sparen kannst habe ich mal meine Erfahrungen zusammen gestellt:
Die Welten von L1H1, L2H2, L3H2, … L4H3
Fast alle Hersteller arbeiten mit den Größenangaben L und H. L = Length, Länge. H = Height, Höhe. Es gibt Ausnahmen, wie den Ford Transit. Doch grundsätzlich kann man gezielt nach seiner gewünschten L-H-Kombination suchen, insbesondere wenn man sich auf eine bestimmte Marke noch nicht festgelegt hat.
Bei den Längen gibt es L 1-4, sowie die Höhen H 1-3. Wobei H3 meist nur in Verbindung mit L4 erhältlich ist. L1H3 ist mir zumindest noch nicht untergekommen. Wenn irgendwo L2H2 drauf steht, ist dies eine grobe Aussage über vorzufindene Maße: Der Transporter hat eine etwa 3,0m lange Ladefläche, 1,80m Höhe. Das kann aber variieren, um plusminus 20cm.
Dies ist deswegen hilfreich, weil das Angebot im Internet doch eher übersichtlich ist – zumindest was gut erhaltene, gebrauchte Transporter angeht, welche nicht gerade am anderen Ende Deutschlands zum Verkauf stehen. Eine weitere Einschränkung durch Konzentration auf wenige Modelle würde deine Auswahl noch weiter einschränken. Kommen für den Campingbusbau beispielsweise Transporter mit L2H2 oder L3H2 in Frage, lassen sich aktuelle regionale Angebote recht schnell durchscannen.
L1H1: Alternative zum Campingbusausbau aus T5 & Co.
Sicherlich, wer sich um Geld keine großen Gedanken machen muss, kann auf einen Klassiker setzen, einen T5 / VW Multivan zum Camper ausbauen. Doch günstig sind diese Fahrzeuge in der Anschaffung eher weniger – und wenn, dann dürften sie runtergewirtschaftet sein. Qualität (und vor allem Kult) hat nunmal seinen Preis. Dafür ist der Wiederverkaufswert natürlich auch entsprechend gut.
Wer für seinen Ausbau nach Alternativen sucht, sollte sich Renault Trafic bzw. die recht baugleichen Nissan Primastar / Opel Vivaro ansehen. Sie sind allerdings nur als Camper geeignet, Stehhöhe ist hier kaum gegeben. Dafür sind es sehr kompakte Fahrzeuge, mit einem Pkw-Fahrgefühl. Alles was größer ausfällt fühlt sich schon eher wie Transporter / Lastwagen an.
Vorteile eines so kleinen Transporters: damit kommst du überall hin. Der kurze Radstand verspricht eine bessere Geländegängigkeit, dank der niedrigen Fahrzeughöhe kommst du auch in Parkhäuser rein und unterfährst Höhenbegrenzungen, wie sie an immer mehr Strandparkplätzen zu finden sind, einfach.
L2H2 – L3H2: kleines Wohnmobil für 2 Personen ausbauen
Fiat Ducato, Renault Master, Opel Movano, Citroen Jumper. Diese möglichen Modelle standen auf meiner Liste. Auch Mercedes sowie Volkswagen hätten passende größere Kastenwagen, Sprinter und Crafter waren allerdings leider etwas zu hochpreisig für mich. Ford Transit würde noch in meiner Preisklasse spielen, ich bin allerdings zu sehr fordgeschädigt.
L2H2 stellt die für mich meine passende Größe dar: alles passt rein was rein muss, und ich kann damit fahren, ebenso rangieren ohne gleich Panik zu schieben. Beim Durchfahren von kleineren Dörfern braucht man nicht die gesamte Straße / Kreuzung, muss mal scharf abgebogen werden. Bei dieser Höhe kommen wir mit dem Reisemobil auch auf viele Parkplätze, allerdings nicht in Parkhäuser.
L3H2 würde auch noch gehen. Dessen Laderaum ist etwa 50cm länger, was beim Innenausbau sehr viel ausmacht, gleich mehr Handlungsspielraum, Flexibilität verschafft. In ihrer Breite bewegen sich alle Transporter bei etwa 1,75m, plus 10cm (Abmessung Laderaum). Da können kleinere bis normal gewachsene Menschen ihr Bett auch längs fest einbauen.
Zwischen L2H2 und L3H2 ist ein Unterschied bemerkbar: die Bodenfreiheit. Durch den längeren Achsstand eines L3 reduziert sich automatisch die Bodenfreiheit. Wird dann noch eine zusätzliche Trittstufe verbaut, wird es nochmals blöder. Ein Ausgleich kann eine neue Federung schaffen: Luftfederung ist hier das Stichwort. Die ist generell sinnvoll, denn die Standardfederung bei den Transportern ist fürchterlich – zumindest bei meinem Ducato. Allerdings kostet dieses Feature gleich wieder vierstellig.
L4H3: OMG ! Für den Transporter Ausbau super, aber damit fahren?
Diese Maxi Transporter kennen wir: Paketdienste fahren gerne L4H3. Ich habe einmal neugierig in so einen Hermes-Transporter reingeschaut – die Größe des Laderaums ist wirklich gigantisch. Hier könnte man sich einiges reinbauen, quasi ein rollendes 1-Zimmer-Appartement mit Maisonette. Erwartungsgemäß ist auch das Gesamtfahrzeug gigantisch. Alles andere als geradeaus fahren? Kritisch, zumindest bei meinen Fahrkünsten. Parkplatz finden, im Dorf? Undenkbar. Parkhaus befahren? Unwahrscheinlich. Enge Tunnel in Südfrankreich? Besser nicht. Nebst der Höhe wäre ebenso die Länge problematisch, sobald etwas engere Kreise zu fahren sind. Doch das eigentliche Problem ist die Bodenfreiheit. Abseits von befestigten Wegen werden jeder Stein, jede Kuppe, schnell zum Problem. Als Basisfahrzeug für den Reisemobilausbau sind mir diese Maxi Transporter bisher auch kaum untergekommen.
Diese großen Transporter zum Wohnmobil ausbauen, wie sinnvoll ist das? Ich denke eher wenig, denn sie sind so unhandlich, dass du dir gleich ein „richtiges“ Wohnmobil kaufen, oder einen Koffer ausbauen kannst – eines mit geraden Wänden, die den Umbau / Ausbau deutlich angenehmer machen. Bei so einem großen Transporter schwinden die Vorteile eines Campingbusses – dessen Flexibilität, Offroadtauglichkeit usw. Wir setzen bei unserem nächsten, größer werdenden Selbstausbau auf einen Allrad Lkw als Basis – eben wegen der Geländegängigkeit. Mein Reiseverhalten hat sich geändert, und mit 2 Personen und mehr als einem Hund im Wohnmobil lebend macht ein anständiges Expeditionsmobil für uns einfach mehr Sinn. Die
Individuelle Kriterien: optimale Voraussetzungen für den Transporterausbau schaffen
Es hat seine Vorteile im Touriländle (=Schwarzwald) zu wohnen: Fast jede Woche bekomme ich selbst ausgebaute Transporter zu Gesicht. Vom kleinen Campingbus bis hin zum größeren Womo Eigenbau. Vor allem die Parkplätze von Lidl und Freibad zeigen immer wieder Neues. Ich frage manchmal ob ich spickeln darf. Mit meiner Erklärung, dass ich einen Campingbus bzw. ein kleines Wohnmobil ausbauen möchte (meine Aussagen variieren, je nachdem was vor mir steht 😉 ) bekomme ich vom Besitzer dann eine Führung. Auf Deutsch, Englisch, Französisch, Pantomimisch. Hier bekommt man einen guten Einblick, Inspiration – und eine Vorstellung davon, wie man es (auf keinen Fall) machen möchte.
Campingbusausbau einfach gestalten: Modellauswahl + wichtige Ausstattungsvarianten
Ein wichtiger Punkt sind möglichst gerade Wände. Einige Modell wie meines Vater’s Ford Transit werden oben schmaler. Aus den 1,75m am Boden bleiben noch 1,60m unterm Dach übrig. Dies wird insbesondere dann suboptimal, sollen für mehr Stauraum Hängeschränke zum Einsatz kommen. Mein Vater hat solche in seinen Transporter eingebaut, über die gesamte Ladeflächelänge seines Ford Transit (mittellang + mittelhoch). Sie ragen für meinen Geschmack zu weit in den Raum rein. Ich würde mir ständig den Kopf dran stoßen, außerdem machen sie das Fahrzeug optisch kleiner, alles wirkt beengt. Hängeschränke schmaler bauen wäre freilich eine Möglichkeit, doch würde dann nicht mehr allzu viel reinpassen.
Fenster sind so eine Sache beim Ausbauen. Transporter kommen diesbezüglich mit unterschiedlichsten Lichtquellen daher. Mal ist im Laderaum überhaupt kein Fenster verbaut, oftmals nur in den Hecktüren. Andere haben in der Schiebetüre der Beifahrerseite ein Fenster, andere auch auf der Fahrerseite. Dann gibt es noch rundumverglaste Transporter, welche aber eigentlich 9-Sitzer sind. Fast schon wieder zu viel, da kommt im Sommer zu viel Hitze rein, außerdem muss man abends ständig irgendwelche Vorhänge zuziehen. Für meine Zwecke optimal sind Fenster in den Heck-Flügel-Türen, sowie ein weitere in der Schiebetüre (Beifahrerseite). Sollte dies unzureichend sein, kann man gleich als erstes beim Transporter Ausbau ja ein zweites Seitenfenster auf der Fahrerseite bzw. im Dach einbauen.
Klimaanlage, Rückfahrkamera, Alarmanlage, Standheizung, elektrischer Schnickschnack – hier scheiden sich Geister. Ist vielleicht auch weniger kaufrelevant, denn vieles kann nachträglich einbaut werden.
Eine verrockte Handwerkerkiste zum Reisemobil umbauen?
Sucht man für seinen Selbstausbau das passende Basisfahrzeug, stößt man zwangsläufig auf stark in Anspruch genommene Nutzfahrzeuge. Dazu gehören Baustellenfahrzeuge, Ex-Auslieferungsfahrzeuge, Miettransporter vom Möbelhaus etc. Alles recht kritisch. Transporter, welche ihr bisheriges Leben auf Baustellen verbracht haben, lasse ich bei meiner Suche nach einem geeigneten Fahrzeug für meinen Transporterausbau links liegen. Nicht, weil der Laderaum schäbig aussieht, außen einige Kratzer dran, Sitze verdreckt sind. Das wäre alles kein Problem, leicht zu beheben.
Mein Vater ist Estrichleger. Im Team fahren sie jeden Morgen zur Baustelle, mit so einem Transporter. Erst packt man mehre hundert Kilo Säcke in den Laderaum, dann kommt die Estrich-Mischmaschine als Anhänger dran. Das zulässige Gesamtgewicht ist erreicht. Nun geht es bis zu 100km zur Baustelle. Landstraße, Baustelle, Schwarzwald hoch und runter. Stoßdämpfer und Bremsen sag ich da nur. Auf der Baustelle steht der Transporter dann schön im Matsch. Rost, herzlich willkommen. Sicherlich gibt es auch andere Handwerker / Gewerke. Einen Transporter vom Möbelschreiner übernehmen, da kann dies schon wieder anders aussehen. Allerdings haben wir auch hier meist das Problem des Werbeaufdrucks. Was auf Bildern im Internet manchmal weniger gut zu sehen ist: werden Werbeaufkleber nach Jahren wieder entfernt kann man trotzdem noch lesen wie die Firma heißt, dank Ausbleichung des unbeklebten Lacks. Ich habe mal einen Transporter aus dem Leasing besichtigt, der hatte drei verschiedene Werbebeschriftungen übereinander gehabt. Bei einigen Fahrzeugen hilft hier nur noch eine Komplettlackierung. Ob das in meinem Wohnmobil Ausbau – Budget drin ist? Nö.
Transporter als Wohnmobil ausbauen: Pferdestärken, Zuladung, zulässiges Gesamtgewicht.
Ein Ford Ka kommt auch mit 50 PS gut den Berg rauf. Der Ford Transit hingegen… Die Probefahrt findet normalerweise mit leerem Laderaum statt. Wenn der Transporter hier schon nicht wirklich spritzig ist, wie ist das dann erst, wenn zusätzliche 500kg nach erfolgtem Ausbau hinzukommen? Plus Personen, Gepäck, voller Tank… eine weitere Tonne muss da zusätzlich bewegt werden. Normalerweise sollte die mögliche Zuladung bei einem 3,3 – 3,5 – Tonner keine allzu große Rolle spielen. Zumindest wenn man auf den Schwedenofen verzichtet. Rechnen muss man vielleicht dennoch. Eine Wohnmobil Batterie wiegt vielleicht 50kg. Das Motorrad am Heck bisschen mehr.
Nebenkriterien:
- Doppelsitzbank oder Einselsitz? Standardmäßig kommen die meisten Transporter mit einer Doppelsitzbank daher. Für meine Zwecke war das perfekt,
ich wollte ohnehin keine Drehkonsole einbauen. Auf der Doppelsitzbank im Ducato fährt und schläft mein Hund, hier fühlt er sich wohl. Der Einzelsitz ist besser, hat man einen Beifahrer mit dabei – auf der Sitzbank bekomme ich auf längeren Strecken Rückenschmerzen. - Tempomat und Sitzheizung: Wer lange Strecken auf Autobahn oder Landstraße fährt, weiß einen Tempomat zu schätzen. Insbesondere in Ländern (wie Frankreich), wo es viele Blitzer gibt und auch geringe Verstöße geahndet werden. Meine Sitzheizung weiß ich sehr zu schätzen. Denn die Standardsitze im Transporter sind relativ hart, und der Rücken ist nach ein paar Stunden Fahrt ziemlich hinüber. Selbst im Sommer schalte ich die Sitzheizung ein – und siehe da, meine Rückenprobleme sind passé.
- Rassetypische Problemchen: Ältere Ducato sind bekannt dafür, dass sie ein Lackproblem haben: der Lack blättert ab, am gesamten Fahrzeug. Ich hatte da Glück, kenne aber auch andere Fahrzeuge, die sehen wie ein zerrupftes Huhn aus. Eigentlich gibt es über jedes Modell irgendwas Negatives – je nachdem, wen man fragt.
- Rost: Hier kommt es auch sehr auf das Baujahr an. VW, Mercedes oder Fiat – heute kann man nicht sagen, welches Modell besser dasteht beim Thema Rost. Mein Ducato ist vollverzinkt, so habe ich an der Karosserie keine Rostprobleme. Dafür aber sind Ölwanne und Auspuff nach wenigen Jahren gut zusammengerostet. Was mit etwas Vorsorge sicherlich vermieden hätte werden können. Gerade Baustellenfahrzeuge und Lieferfahrzeuge von Paketdiensten haben ein Rostproblem. Auch deshalb, weil sie von den Firmen ohnehin nach ein paar Jahren wieder verkauft werden, wird hier eher weniger in Prävention investiert. Ein intensiver Blick unter das Fahrzeug und auf die Einstiege lohnt sich beim Kauf also sehr.
… Und welchen Transporter nehmen die Profis so?
Der Fiat Ducato ist ein beliebtes Basisfahrzeug für den Wohnmobilbau. Mindestens jedes zweite Wohnmobil das man so rumfahren sieht hat den Fiat als Basis. Es gibt auch einige Mercedes und Renault, aber die Italiener scheinen hier wirklich Markführer zu sein. Und das nicht nur bei den professionell ausgebauten Kastenwagen von z.B. Hymer oder Pössl. Auch Alkoven Wohnmobile sind zumeist auf Fiatbasis.
In Sachen Qualität und Wertigkeit würde ich ein Wohnmobil auf Mercedes Basis als besser einstufen. Wobei man bei neueren Modellen natürlich auch tiefer in die Tasche greifen muss – beim Kauf, und auch in der Fachwerkstatt. Besonderen Charm haben übrigens die alten Düdos.
Die Sache mit der europaweiten Ersatzteilbeschaffung sehe ich übrigens nicht als Entscheidungskriterium für eine bestimmt Marke an, da dürfte es keinen Unterschied machen ob man sich für einen Fiat, Renault oder Mercedes entscheidet. Bei amerikanischen Wohnmobilen und exotischeren Marken, wirklich alten Basisfahrzeugen, kann dies natürlich wieder anders ausssehen.
Tipps für deine Transportersuche auf mobile.de und autoscout24.de
Wer nicht gerade in einer deutschen Metropole wohnt hat eher eine geringe Auswahl, was in Frage kommende Transporter zum Reisemobilausbau in seiner Nähe angeht. Hinzu kommt, dass lediglich einige Händler in meinem näheren Umfeld auf den großen Portalen wie Autoscout oder mobile aktiv sind – überraschenderweise fehlen sogar recht viele. Dennoch sind diese beiden Portale unverzichtbar, bei der Suche nach einem passenden Transporter. Mit etwas Erfahrung oder nachfolgenden Tipps werden im Ergebnis alle passenden Fahrzeuge angezeigt, ohne dass allzu viel „falsches“ dabei ist. Ein Problem: die Suche nach L2H2 kannst du vergessen. Hier fehlen zu viele Fahrzeuge, wie meine Erfahrungen ergeben haben. Daher sollte man anders vorgehen.
Autoscout24: Erst auf Detailsuche, dort „Transporter“ auswählen. Wenn nicht unbedingt nötig, keine Marken / Modelle einschränken. Nun die üblichen Filterkriterien: maximale Werte bei Preis, Laufleistung und Alter eingeben, außerdem regional begrenzen (z.B. 50km zum Wohnort). Nun kann man das Ergebnis durchscrollen, ich achtete bei diesem Schnellscan auf H2, das ist auf den Bildern schnell erkennbar.
Mobile.de: Hier gibt es in der normalen Detailsuche keine Filteroption für „Transporter“. Dafür auf der Startseite die Möglichkeit, „Lkw suchen“ auswählen. Hier kommen dann wieder Transporter, im nachfolgenden Schritt gibt es sogar die Auswahlmöglichkeit „Kastenwagen hoch“ (bzw. lang, hoch+lang…). Hier darauf achten, dass man auf Netto-Brutto-Preise achtet. Rest wie gehabt. Zusätzlich noch eine reguläre Suche bei den privaten Fahrzeugen machen! Hier einfach nach Modellen. Ich nehme Fiat Ducato, Citroen Jumper, Opel Movano, Renault Master, Ford Transit. Einen anderen / besseren Weg habe ich noch nicht gefunden.
Bei beiden Portalen kann man sich über neu eintreffende Fahrzeuge per Email benachrichtigen lassen. Eine schöne Funktion, dank derer ich meinen Fiat Ducato gefunden habe. Hier war ich einfach im Vorteil: Nur eine Stunde nachdem der Fiathändler den Ducato bei mobile eingestellt hatte – er hatte noch nichtmal Fotos drin – stand ich bei ihm für eine Besichtung auf dem Hof. Und habe mein „Ducatolein“ auch direkt gekauft. Man kann auch Glück haben.
Ansonsten gilt: abwarten bis dir das perfekte Fahrzeug übern Weg läuft. Oder was einen spontan anspricht, zumindest nahe dran ist. Einen Transporter zum Reisemobil oder Camper ausbauen ist ein eher mittelfristig angelegtes Projekt. Da kommt es auf wenige Tage / Wochen auch nicht an. Im Gegenteil, die kannst du gut nutzen um deinen Wohnmobilausbau gründlich zu planen.
Mehr Infos für den Selbstausbau
Ich selbst habe einen Ducato zum Campingbus ausgebaut, und diesen Wohnmobilausbau dokumentiert.
Nebst dem Internet, das mir zur Inspiration diente, fand ich eine Lektüre besonders hilfreich: das umfassende Werk von Ulrich Dolde ist einfach spitze, egal ob du einen kleinen Camper oder ein größeres Wohnmobil selbst ausbauen möchtest.
Denn hier erhälst du wirklich fundierte Informationen. Es wird aufgezeigt, was man warum machen sollte – und selbst absolute Anfänger begreifen, worauf z.B. bei der Elektro- und Wasserinstallation ankommt. Ich habe das Buch einfach auch deshalb so sehr geschätzt, weil man – ganz im Gegensatz zu einigen Quellen im Internet – schnell merkt, dass die Informationen schlüssig sind, Hand und Fuß haben.
Du kannst hier eine Vorschau als PDF ansehen. Anhand des Inhaltsverzeichnisses erkennt du direkt, dass wirklich alle wichtigen Bereich beim Reisemobilausbau abgedeckt sind. Bestellen kannst du das Buch bei Amazon oder direkt auf seiner Seite:
Übersicht: Transporter Größen & Modelle für den Wohnmobilausbau
Fahrzeuggröße/Modell | Vorteile / Nachteile |
L1H1, VW Bulli | Keine Stehhöhe, wenig Platz, definitiv kein Platz für Bad. Dafür sehr wendig und flexibel, perfekt als Alltagsfahrzeug nutzbar. |
L2H2 (mittellang, mittelhoch | Stehhöhe, genug Platz um Möbel fest einzubauen (siehe mein Ausbau), Jedoch eher kein Platz für ein Bad. Gut zu fahren, fast wie ein Pkw, angenehmer Wendekreis, noch gut geländegängig. In Parkhäuser kommt man nicht rein, normale Parkplätze sind aber kein Problem. |
L3H2 (lang, mittelhoch) | Basis, die auch beim professionellen Wohnmobilausbau genutzt wurde. Bei Standardfederung ist Bodenfreiheit eher gering, man sitzt einfach schneller auf. Dafür spürbar mehr Platz im Wohnbereich. Handhabung eigentlich fast gleich wie L2H2 Transporter. |
L4H3 (sehr lang, sehr hoch) | Hier hat man alle Möglichkeiten beim Ausbau. Auf zul. Gesamtgewicht achten! Zusatzfederung obligatorisch, sonst sehr geringe Bodenfreiheit durch langen Radstand. In kleinen Dörfern, ob Marokko oder Portugal, würde ich sowas nicht fahren wollen. |
Sprinter Allrad | Mein absoluter Favorit – wenn ich das Geld für gehabt hätte! |
Mein Transporter Ausbau: Fiat Ducato L2H2
So kann ein Umbau aussehen, zumindest sieht meiner so aus: