Ich stelle vor: unser Wohnmobilbad. Auf nur 1,65 qm finden Waschmaschine, Komposttoilette, Dusche, Waschbecken und Badschrank ihren Platz. Die Nasszelle in unserem Wohnmobil ist also eine Mischung aus Platzsparwunder, Raumbad und Waschküche.


Der Stellenwert des Badezimmers im Wohnmobil

Nüchtern betrachtet verbringt man die wenigste Zeit des Tages im Bad. Und so war es uns bei der Ausbauplanung wichtig, möglichst wenig Raum für das Badezimmer zu verschwenden. Was ich aber wiederum überhaupt nicht leiden kann, ist ein Multifunktionsbad: Um das Klo zu nutzen, muss man das Waschbecken wegklappen und um „kurz mal“ zu duschen, braucht es erst einmal fünf Minuten, um alles aus dem Weg zu räumen. Nein, das ist nicht unser Ding.

Ein beliebter Badezimmer-Grundriss im Expeditionsmobil ist die Duschwanne im Eingang, Klo und ggf. ein Waschbecken direkt daneben. Wir hatten uns das ebenfalls überlegt, aber dann doch wieder verworfen – und sind heute froh darum. Erstens. Um aufs Klo zu gehen, muss man wie viele Türen zumachen? Zweitens. Wenn ich in Ruhe duschen möchte, kommt Andre in dieser Zeit nicht mehr rein und raus? Drittens. Die Duschtasse als Schmutzfang am Eingang ist ja schön und gut, aber dann kann ich ja nicht mehr einfach kurz mal den Sand mit dem Handfeger aus der Türe rauswischen. Wir haben zwei Hunde und stehen gerne am Strand. Die Dünenbildung nach 1-2 Tagen ist wirklich erstaunlich.


Der Grundriss unserer Nasszelle im Wohnmobil

Also haben wir das Bad an die Stirnwand der Wohnkabine gemacht. Die Duschtasse ist jetzt auch vor einer Türe, aber es ist nur der Durchstieg. Da fällt nicht allzu viel Dreck in die Duschtasse.

Wohnmobil Bad Grundriss Selbstausbau

In der Mitte die Dusche, rechts stehe ich auf der Komposttoilette und vor dem Fenster und unter dem Oberschrank, links das Waschbecken mit Badschrank und Spiegel, darunter die Waschmaschine.

Die blaue Türe grenzt den Wohnbereich ab, die weiße Türe führt zum Fahrerhaus. Dahinter hängt auch der Lüfter. Während der Fahrt können wir beide Türen offen lassen und arretieren, um so leichter vom Fahrerhaus bis zum Kühlschrank zu gelangen 😉


Die DIY Komposttoilette – das perfekte Klo im Wohnmobil muss man selber bauen.

Eine Trockentrenntoilette hatten wir bereits im alten Wohnmobil, einfach um sie zu testen. Im neuen Expeditionsmobil sollte es dann eine Komposttoilette werden – die Weiterentwicklung einer normalen Trenntoilette. Dass das System funktioniert, wussten wir bereits von diversen Bekannten. Nur das käufliche Modell, das sagte uns gar nicht zu. Sie sind im Netz unter den Namen Nature’s Head oder Air Head zu finden, und haben meiner Meinung nach gleich mehrere Nachteile:

  1. Vollplastik – auch von der Optik her, ein Graus.
  2. Viel zu kleiner Urinbehälter – wer will denn schon alle paar Tage das Ding leeren müssen.
  3. Preise um die 1000 Euro werden ausgerufen – für ein Scheißhaus!

Aber gut, wer keine Lust hat, seine Komposttoilette selbst bauen zu wollen, der ist mit den fertigen Produkten vermutlich durchaus gut bedient.

DIY Komposttoilette im Wohnmobil

Wir jedoch haben uns dazu entschieden, dass wir einfach selbst eine Komposttoilette bauen. Deren Wirkungsweise ist schnell erklärt: Herzstück ist der Trenneinsatz. Vorne wird reingepinkelt, hinten wird reingekackt. So getrennt wie es aus dem Körper rauskommt, bleibt es auch getrennt. Das Flüssige geht in einen Urintank. Da haben wir erst 2x 20 Liter Kanister verbaut, außen am Fahrzeug.

Trenntoilette Kompostklo Urinkanister

Doch da haben wir nochmal nachgearbeitet, denn man musste alle fünf Tage aktiv werden, entweder umschalten oder leeren. Also haben wir diese durch diesen 50-Liter-Tank ersetzt, denn der passt da gerade so hin. Zwei Wochen reicht der locker, ehe man den reinen Urin entsorgen muss. Das Feste geht in einen Edelstahleimer.

Komposttoilette selbst bauen

Der Unterschied zur Trockentrenntoilette ist: in dem Eimer befindet sich keine Tüte. Es befindet sich dort ein aufgelöster Kokosfaserziegel, der die Kompostierung herbeiführen soll.

Komposttoilette Kokosfaser

Außerdem ein Rührwerk, das nach jeder Benutzung eine halbe Umdrehung gedreht wird.

Und nein, zu dem Edelstahleimer und dem Rührwerk gibt es keine praktischen Links zu irgendwelchen Onlineshops. Allenfalls die kleine Ratsche ist gekauft, für den Rest braucht es einen Schweißer.

Anleitung: Trenntoilette bzw. Komposttoilette selber bauen

Aufgrund der vielen E-Mails habe ich nun doch einen separaten für den Selbstbau einer Trocken-Trenntoilette im Wohnmobil verfasst. Hier gehe ich nicht auf die ganzen Vorteile (und Nachteile) genauer ein, sondern liefere auch gleich zwei Bauanleitungen: einmal eine normale Trenntoilette, und zum Zweiten die etwas aufwändigere (und bessere) Komposttoilette im Wohnmobil.


Und bitte: für alles nur Edelstahl daher nehmen! Alles andere rostet vom ersten Tag an!

Unsere selbst gebaute Komposttoilette hat den Vorteil, dass sie den vorhandenen Platz optimal ausnutzt. Sie sieht gut aus, ist unkaputtbar und hat sinnvolle Kapazitäten. Das Klopapier wird separat entsorgt. Hier haben wir eine Klappe neben dem Klositz, unter der steht ein Edelstahl-Schirmständer, in dem eine Mülltüte ist. Ja, das Separieren von Klopapier war mir anfangs auch etwas suspekt, ist aber ganz schnell kein Thema mehr. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und gewöhnt sich auch schnell um.

Die Klobrille ist aus Holz und vom Obi. Wir haben einfach alle Nupsies und Scharniere entfernt. Die Klobrille ist fest auf die Klobox geklebt. Der Klodeckel hat einen großen Griff, wird also nicht nach hinten geklappt, sondern an die Wand gehängt. Innen hat er eine zweite Ebene, so bleibt sie auch bei der Fahrt fest an ihrem Platz.

Komposttoilette luftdicht Klodeckel

Die schönen Griffe kommen aus China.

Entleerungsintervalle der Komposttoilette:

  • Feststoffbehälter: 2-3 Monate, je nach Luftfeuchtigkeit
  • Urintank 50 Liter: ca. 14 Tage
  • Klopapiereimer: 4-6 Wochen

Damit das Klo auch funktioniert, wird ein Lüfter benötigt, der den Feststoffbehälter immer schön trocken hält. Wir ziehen die Luft dafür von außen an. Gleichzeitig ist die ganze Klokiste luftdicht zum Innenraum hin.

Der Grund dafür ist der Holzofen. Wir haben bereits im alten Wohnmobil die Erfahrung gemacht, dass es eine ganz schöne Schweinerei werden kann, wenn sich die Asche während der Fahrt im Wohnraum verteilt, wenn irgendwas Luft zieht. Das Problem haben wir jetzt nicht mehr. Der Lüfter ist einfach ein flüsterleiser PC-Lüfter.

Tipp: Kieselgur

Erst dachten wir, wir hätten sie uns aus Marokko eingeschleppt. Doch auf den dritten Blick war klar: die Milben kommen aus der Komposttoilette. Tausende Viecher im Bad, vielleicht einen Viertel Millimeter groß, und sie sind überall. Pfui. Schnell haben wir herausgefunden, dass andere Benutzer einer Komposttoilette dieses Problem kennen. Erfreulicherweise ist die Lösung einfach und günstig. Man muss es nur wissen …

Wenn man es nicht weiß, kann sowas wie auf dem Bild passieren: Viele, viele kleine Tierchen im Bad, die man erst spät entdeckt, weil sie so klein sind. Vielleicht ein Viertel Millimeter.

Nun kommt prophylaktisch etwas Kieselgur mit in den Eimer für Festes, wenn wir die Kokosfaserziegel neu ansetzen. Damit sowas bitteschön nicht mehr passiert. Kieselgur arbeitet rein mechanisch, kostet nicht viel und ist ein Naturprodukt. Tut also nicht weh.

Und noch ein Tipp, egal ob Trockentrenntoilette oder Komposttoilette: Rohre statt Schläuche! Sie setzen sich weniger schnell mit Urinstein zu, sind besser zu reinigen und nach ein paar Jahren auch schneller auszutauschen.

Klodeko und so.

Vollendet wird das Klodesign mit einem Wandtattoo, ein Minimum an Deko kann ja nicht schaden. Hier die Empfehlung, etwas nicht ganz so Filigranes daher zu nehmen, die Grasspitzen sind recht empfindlich, gehen schon ab.

Deko Nasszelle Wohnmobil

Sonst wird das Interieur nur noch mit dem Klorollenhalter ergänzt. Hier ist wichtig, darauf zu achten, dass sich die Klopapierrolle beim Pistenfahren nicht von selbst abwickeln kann. Das gilt übrigens auch für die Zewarolle in der Küche …


Das anständige Waschbecken im Badezimmer – muss sein!

Gerade in einem Expeditionsmobil ist Platz irgendwie Mangelware. Ja, auch bei einem 12-Tonner wie unserem. Denn umso kürzer und leichter man die Kabine bekommt, desto geländegängiger ist das Fahrzeug am Ende. Deshalb war auch bei uns ein Thema, ob wir auf ein zweites Waschbecken im Bad verzichten – haben wir doch schon ein großes Spülbecken in der Küche.

Waschbecken Wasserhahn Wohnmobil Selbstausbau

Das Thema war jedoch schnell abgehakt. Aus zweierlei Gründen:

  1. Das 1-Waschbecken-Prinzip funktioniert nur, wenn man Geschirr wirklich immer und sofort abspült. Und man nicht beim Aufstehen morgens erst einmal auf das dreckige Geschirr vom Vorabend im Spülbecken starren muss. Das Problem bei uns: wir spülen nicht täglich. Wir haben es probiert, es macht keinen Spaß. Alle 2-3 Tage abspülen, das reicht völlig.
  2. Ich gehöre wirklich nicht zur Kategorie „Morgenstund hat Gold im Mund“. Ich stehe meist 1-3 Stunden nach Andre auf. Und da soll ich mich mit der elektrischen Zahnbürste in die Küche stellen? Am besten noch, während er gerade mit einem Kunden telefoniert? Oder während ich mich der spätvormittaglichen Katzenwäsche in der Küche widme, klopft einer an der Türe. Ich könnte mir keinen schöneren Start in den Tag vorstellen. (Ja, das war Ironie). Heißt: ich brauche morgens ein Mindestmaß an Privatsphäre, gerade nach dem Aufstehen. Ins Bad gehen und die Türe hinter mir schließen gehört dazu, das ist indiskutabel.

Kommen wir also zum Thema, dem Waschplatz im Bad. Bestehend aus einem Waschbecken, einem Spiegel und einem Badschrank.

Waschplatz Wohnmobil

Die Größe von Waschbecken und auch Wasserhahn sind so gewählt, dass man den Kopf unter den Hahn halten kann, um sich die Haare zu waschen. Man kann auch die Füße ins Waschbecken halten. Oder andere Körperteile. Ohne, das Badezimmer im Wohnmobil komplett unter Wasser zu setzen.

Waschbecken Wohnmobil Selbstausbau

Der Hahn ist ein Niederdruckwasserhahn von Hansgrohe, und ist an einem 15-Liter-Warmwasserboiler angeschlossen, der meist mit Strom, manchmal auch mit Diesel befeuert wird. Das Waschbecken ist aus Mineralguss, hat eine Versiegelung, einen eingebauten Stöpsel (Push Open Ablaufventil), der extra zu kaufen ist, und es ist sehr robust. Zumindest ist schön öfters was abgestürzt, und es hat keinen Macken.

Draußen steht nur die kleine Seifenschale, alles andere findet Platz im Badschrank.

Der Badezimmerschrank – einfach und effektiv.

Über dem Waschbecken befindet sich der Badezimmerschrank. Er ist 60cm hoch, wie auch der Spiegel. Der Spiegel ist übrigens kein Spiegelschrank, sondern einfach nur ein Glasspiegel auf Maß, der übrigens noch nichtmal sehr teuer war, mit viel Sikaflex 252i an die Wand geklebt.

Er hat eine Türe, verschlossen mit einem kleinen Pulllock. Darin befinden sich drei schwarze Kunststoff-Kisten, in denen unser Badzeugs drin steht. Diese sind einfach auf Aluschienen gelagert, können ein Stück rausgezogen werden.

Badschrank im Wohnmobil
Für diese Kistchen haben wir nur einen gekauften Einsatz für die Zahnbürsten, damit die nicht durch die Gegend fliegen. Mehr Ordnungshelfer gibt es im Wohnmobilbad nicht, braucht es auch nicht. Auch, weil sich das ganz schön läppert, irgendwie kosten alle 15-20 Euro.

Links davon ist noch ein Stauraum. In dem können beispielsweise zwei Packungen Klopapier gebunkert werden. Das hat sich als sehr praktisch erwiesen, vor allem in Marokko. Oder eben, wenn man in andere Länder reist, wo einlagiges Schmirgelpapier der Standard ist, an den man sich erst gar nicht gewöhnen möchte.


Die Dusche – ohne Vorhang, ohne störende Armatur.

Im obersten Fach von unserem Badschrank lagert die Duschbrause zum Aufstecken. Diese können wir einfach auf den Wasserhahn aufstecken. Brause in die Halterung einlegen, und fertig. Eine pragmatische, günstige und einfache Lösung. Die den angenehmen Nebeneffekt hat, dass man keine separate Duscharmatur benötigt.

Duschbrause zum Aufstecken

Vor dem Waschbecken und auch beim Duschen steht man auf sehr hartem Holz, ein Tropenholz, das man eigentlich nicht einmal behandeln muss – ich habe es dennoch mit Hartwachsöl behandelt. Es heißt Cumaru und kommt von Betterwood.

Der Duschbereich ist recht großzügig, misst 70x87cm, abzüglich der Schräge. Links hat man etwas mehr Platz, je nachdem wie man die Trennwand ausrichtet. Und rechts über dem Waschbecken ist auch noch Luft. Eine Dusche für Zwei, das hat auch nicht jedes Wohnmobil 😉

Unter dem Holzrost befindet sich eine Edelstahlduschwanne. Sie ist vom Schweißer unseres Vertrauens geschweißt. Er hat es gut gemeint mit der Materialdicke, da könnte jetzt locker ein Elefant darauf duschen. Naja, vom Platz her eher ein Elefantenbaby. Die Duschwanne läuft schräg in der Mitte zusammen, und hat dort zwei Abflüsse.

Duschwanne Holzrost Hartholz

Je nachdem, wo wir mit dem Wohnmobil gerade stehen, läuft das Wasser in den Abwassertank oder direkt auf die Wiese. Keine Sorge, wir belasten die Umwelt dadurch nicht. Unser Abwasser ist biologisch, wir verwenden Wascherde.

Der Duschbereich ist an der einen Seite durch die GfK-Wand mit dem Durchstieg begrenzt. Auf der gegenüberliegenden Seite durch die Badezimmertüre, die ist mit einer Dekofolie beklebt, also ebenfalls wasserdicht. Zum Waschbecken hin braucht es keine Abgrenzung, man muss ja auch den Wasserhahnen bedienen. Im Übrigen kann man – ganz im Sinne eines „Hammam für Arme“ auch das Waschbecken mit Wasser füllen – für welche Tätigkeiten auch immer, die man während dem Duschen praktizieren möchte. Zur Toilette hin gibt es aber noch einen Wasserspritzschutz, damit dieses nicht geflutet wird.

Duschabtrennung Wohnmobil kein Duschvorhang

Es ist aber kein Duschvorhang, der einem ständig am Hintern klebt, und der auch ewig nicht trocknet, sondern eine Kunststoff-Schwingtüre. Sie hat sich sehr bewährt.

Die Belüftung – stürmische Zeiten im Bad.

Nach der Dusche wird die kleine Nasszelle zum Dampfbad. Lüften und abziehen, das war im bisherigen Wohnmobil das Mittel der Wahl, um das Bad wieder trocken zu bekommen. Den Abzieher können wir irgendwie nicht mehr finden, also müssen wir einfach mehr lüften. Es lebe der Turbolüfter! Der ist bei uns im Durchstieg montiert. Also einfach die Türe zum Fahrerhaus aufmachen, ebenso das kleine Fenster im Klo, und Vollgas. In wenigen Minuten ist das Bad wieder pfurztrocken.


Das warme Wasser – powered by AMUMOT

Über unser Wasserkonzept hat Andre bereits einen ausführlichen Beitrag geschrieben: Wasserversorgung im Fernreisemobil. Das muss ich hier nicht alles im Detail wiederholen, es wäre nur eine schlechtere Version seiner Ausführungen. Ich beschränke mich also auf die Kurzfassung:

Wir haben insgesamt 420 Liter Frischwasser, verteilt auf vier Tanks. Das Warmwasser läuft über ein Niederdrucksystem, einfach, weil das besser für die Lebensdauer der Boiler ist. Jeder der beiden Wasserhähne im Wohnmobil hat einen eigenen Boiler. Der in der Küche fasst nur 3 Liter, und wird ausschließlich mit Strom befeuert – das reicht aus um abzuspülen. Der Wasserhahn im Bad hängt an einem 15-Liter-Boiler, der ebenfalls meist mit Solarstrom betrieben wird.

Warmwasserboiler 24V Diesel Wohnmobil Badezimmer

Mittels einer 24V Zeitschaltuhr sagen wir ihm, dass er sich zweimal täglich aufheizen soll. Einmal für die Morgentoilette, einmal für die Bettgehtoilette. Wenn der Boiler mit Strom aufgeheizt wird, dann nur bis 40 Grad.

Wasserboiler Zeitschaltuhr 24V

Nur, wenn schlechtes Wetter angesagt ist, ist auch Stromsparen angesagt. Dann können wir diesen Boiler auch mit der Dieselheizung befeuern. Und da kann die 12Kw Heizung wirklich zeigen, was sie kann: Du machst sie an, gehst ins Bad, reißt dir die Klamotten vom Leib, und schon hat das Wasser Duschtemperatur. Auf Diesel wird das Wasser im Boiler auf 80 Grad aufgeheizt. Mit diesem Setup könnte vermutlich eine Großfamilie im Akkord duschen.

Die Mini-Waschmaschine im Wohnmobil – muss nicht sein, ist aber geil!

Eine anständige Waschmaschine war uns bei der Ausbauplanung super wichtig. Da wir mehrere im Wohnmobil Lebende Bekannte haben, die bereits eine Mini-Waschmaschine von Daewoo haben, und die auch glücklich damit sind, wussten wir bereits, welche es werden würde.

Waschmaschine im Wohnmobil

Das Teil ist von der Firma Daewoo und eine 3kg Waschmaschine zur Wandmontage. Gemacht ist sie für Singlehaushalte in der Großstadt, sie kommt aus Südkorea. Sie benötigt – je nach gewähltem Programm – ungefähr 20 Liter Wasser und 0,35kWh Strom.

Sie wiegt nur 16kg, da keine Gewichte verbaut sind, die die Waschmaschine beim Schleudern stabil halten. Die Stabilität muss man also bei der Montage irgendwie hinbekommen. Und welche Kräfte hier wirken, ich denke sie macht 800 Umdrehungen pro Minute, haben wir bereits vor deren endgültigen Montage erfahren dürfen: Auf einer Palette montiert, mit zig Betonsteinen beschwert, ist sie beim Schleudern fröhlich durch die Ausbauhalle gehopst – bis der Stecker aus der Steckdose flutschte. Dementsprechend massiv wurde sie dann auch eingebaut, unzählige Schrauben und Winkel kamen zum Einsatz. Es hat sich gelohnt – nur, wenn sie ungleichmäßig beladen ist, merken wir diese Unwucht beim Schleudern, nur dann vibriert das Wohnmobil merklich.

Montiert ist sie unterhalb des Waschbeckens. Das ist auch im Alltag recht praktisch. Getragene Klamotten, die man abends ablegt, kann man direkt in die Maschine stopfen. Und wenn die voll ist, und man möchte noch nicht waschen, kann man weitere waschfähige Klamotten daneben stopfen.

Gewaschen wird mit einem biologisch abbaubarem Lavendel-Waschmittel. Weil erstens ist es besser für die Umwelt, egal wo das Abwasser hin geht. Und zweitens ist es besser für Nase und Haut – man riecht es direkt, es fehlt diese chemische Möchtegernfrische von normalen Waschmitteln.

Trocken wird die Wäsche dann draußen. Dafür haben wir eine einfache Konstruktion: einfach ein paar Dachlatten in die Holmen des Zwischenrahmens gesteckt, die Wäscheleine eingespannt, fertig.

Im Schnitt waschen wir eine 3kg-Maschine pro Woche, für Klamotten. Plus 1-3 extra Maschinen pro Monat, für Handtücher und Bettwäsche. Wir waschen jedoch nicht jede Woche, sondern abhängig von Wetter und der Verfügbarkeit der Ressource Wasser. Naja, und wenn wir keinen Bock haben, dann wird auch nicht gewaschen, sondern einfach etwas tiefer im Klamottenschrank gewühlt. Dessen Inhalt reicht für 2-3 Wochen.


Die Badtüre – sieht gut aus und ist superleicht.

Zugegeben, ich war anfangs sehr skeptisch, als mir Andre erstmals versuchte, mir seine Idee einer superleichten Plastikbadtüre schmackhaft zu machen. Das Rohmaterial, eine 10mm starke Hohlkammerplatte vom Obi, haben wir dann auch aus der Gewächshausabteilung im Baumarkt geholt. Dazu Spezialscharniere, die sind eigentlich für Glastüren gedacht. Im Rohzustand auch noch einigermaßen hässlich, wurde sie mit einer hochwertigen, blauen Möbelfolie bespannt, von beiden Seiten. Jetzt ist sie leicht UND hübsch. Und vermutlich die teuerste Badezimmertüre überhaupt.

Der Durchstieg – Interimsklamottenaufbewahrungsort

Eine Fehlplanung hatten wir in der Badezimmer-Grundriss-Planung: die Klamotten, die man abends auszieht, und am nächsten Tag nochmal anziehen möchte. Oder der Pulli, den man nur jeden zweiten Abend mal braucht. Solche Klamotten brauchen ihren Platz – und den haben wir irgendwie nicht richtig eingeplant gehabt. Und dann irgendwie auch keinen richtigen Platz im Bad für gefunden, jeder Winkel war bereits gut ausgenutzt. Die Lösung ist der Durchstieg. Dort haben wir an die Türe was rangemacht, um dort wenigstens ein paar Klamotten hin zu hängen.

Das Licht im Bad

Wie sonst auch im Wohnmobil haben wir einen 24V LED Lichtschlauch verlegt. Warmweißes Licht, stufenlose dimmbar, mit einem Dimmer-Antatsch-Schalter, der sich den letzten gewählten Dimmungsgrad merkt. Der in zartem Blau leuchtet, und einem so auch nachts den rechten Weg weist.

Wohnmobilbad Badschrank

Tagsüber kommt über das kleine, teure, gute KCT-Fenster von unserem Kabinenbauer überm Klo ausreichend Licht ins Bad.


Was könnte man im Bad noch optimieren?

Ich finde, dass unser Bad im Wohnmobil schon ziemlich perfekt ist. Sollten wir wirklich nochmal bauen, dann würde ich einen Klamottenschrank bei der Grundrissplanung berücksichtigen. Abends die zu waschenden Klamotten direkt in die Waschmaschine stopfen, morgens die frischen Klamotten direkt aus dem Kleiderschrank ziehen. Aber das wäre wirklich nur eine Perfektionierung, nichts was wirklich notwendig wäre.

Wo wir wohl nochmals nacharbeiten müssen – sobald uns einfällt wie genau – ist der Wasserhahn. Denn der läuft etwas zu lange nach, wobei jedes Mal etwas Wasser ungenutzt übers Waschbecken abfließt. Wasser ist eine wichtige Ressource im Wohnmobil, das wollen wir ja nicht verschwenden.


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