Evi
Evi reist inzwischen alleine im Wohnmobil, verbringt den Sommer in Deutschland, den Winter im Süden. Doch lest selbst… Tanja.
KURZINTERVIEW
Stell dich bitte kurz vor
Evi Kumbischinski, 67 Jahre, waschechte Berlinerin, seit Juni 2016 nach dem Tod meines Mannes allein mit meiner Katze Emma unterwegs.
Was ist das Besondere an deinem Fahrzeug?
meine blau lackierte Schnauze (überall bekannt)
Warum und seit wann lebt ihr im Wohnmobil?
Habe schon einmal mit meiner Familie 10 Jahre in einem Wohnwagen an der Ostsee gelebt. Schul und Berufs bedingt allerdings an einem festen Ort. Nach dem Unfalltod meines ersten Mannes bin ich dann mit den Kindern in unser Haus mit Gaststätte gezogen um Beruf und Kinder vereinbaren zu können. Dann gab es das erste Wohnmobil um unsere Ruhetage am Meer verbringen zu können. Fest im Wohnmobil lebe ich seit 2001. Nach dem Tod meiner Mutter die ich gepflegt habe konnten mein zweiter Mann und ich endlich auf große Reise gehen. Zuerst habe ich meine Gaststätten verkauft und mein Berufsleben beendet. Dann haben wir auch die Wohnung aufgegeben, da wir ja nie da waren und als Möbellager war sie uns zu teuer.
Wie finanzierst du das?
Rente und Ersparnisse aus meinem langen Berufsleben
Wo treibst du dich im Sommer / Winter so rum?
Im Sommer in Norddeutschland bei meiner Familie. Im restlichen Jahr in Europas Süden, vorzugsweise in Frankreich u. Spanien/Portugal
Wo bist du schonmal so richtig hängen geblieben, weil es einfach zu schön war?
In Sotteville in der Normandie. Ein einsamer Parkplatz auf der 10m hohen Kreideküste. Überhaupt die französische Atlantikküste von Nord bis Süd. Eunate Santa Marie bei Puente de la Reina am Jacobsweg, da vergess ich schon mal die Zeit.
Was liebst du an deinem Leben im Womo?
Die Freiheit als bekennende Freisteherin mir jederzeit einen Platz am Wasser suchen zu können. Ob der Blick auf Meer, Fluss oder See geht ist dabei fast schon egal. Allerdings ist der Sonnenauf- oder Untergang am Meer doch das schönste. Leider werden diese einsamen und freien Plätze immer weniger aber bis jetzt hat ich immer noch ein Eckchen gefunden.
Welche Tücken hat dieser Lebensstil?
Größte Angst mein rollendes zu Hause oder ein wichtiges Gerät wie Heizung, Elektrik oder Kühlschrank könnte ausfallen. Da ich fast immer in die Werkstatt muss wird das meistens teuer und kann in einer einsamen Ecke im Ausland auch mal zu Problem werden – trotz ADAC.
Wirst du in 10 Jahren noch im Wohnmobil leben?
Wenn es meine Gesundheit zu lässt, dann ja, habe eigentlich nicht die Absicht noch mal in ein Steinhaus zu ziehen.
Auf welche Frage hättest du noch eine interessante Antwort?
Ich hätte noch eine interessante Frage: Wie willkommen sind bei euch allein reisende Frauen? Bin jetzt seit Juli allein unterwegs und hab schon wieder so einige schlechte Erfahrungen gemacht, trotz fortgeschrittenem Alter und rundlicher Figur.
Zum Abschluss: dein Lebensmotto / Lieblingszitat?
Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden
(Der alte Fritz)
Das Reisemobil
Basisfahrzeug | Fiat Ducato |
Aufbau | Eura Mobil Alkoven |
Verbrauch / 100km | 10l Diesel |
Solarpower | 120 Wp flach, 60Wp aufgestellt |
Aufbaubatterie | GEL 300Ah |
Wassertankvolumen | 150l Frischwasser / 120l Grauwasser |
Die Klofrage | Kasette |
Bisher bereiste Länder | 8 (Stand Nov. 2016) |
Maximale Freistehdauer | 10 Tage |
Lieblingsreiseland | 1. Frankreich, 2. Spanien |
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