Porto Covo. Weihnachtsreiseblog!
Unfassbar! Da gab es erst letzte Woche einen Reiseblog, und jetzt schon wieder. Ist ja wie Weihnachten.
Abwechslungsreiche Tage in Santiago do Cacém
Die Aussicht ist schön, und es ist auch sonst ganz nett auf unserem Parkplatz auf dem Hügel. Nur die Gassirunden sind etwas eingeschränkt, und wenn ich jede mögliche Runde schon fünfmal gelaufen bin, dann wird es langsam Zeit für einen Tapetenwechsel. Denn wenn die Hunde nicht genug Action bekommen, dann kommt der Lagerkoller. Erst einmal verabschieden wir die Nachbarn der letzten Tage – oder sie verabschieden uns, mit lecker portugiesischem Gebäck. Auch die Hunde bekommen ein Leckerli.
Es gibt ja nichts Besseres als diese Parmaschinkenknochen. Gerade Tizon kann da richtig meditativ drauf rumkauen. Blöd nur, wenn man die Teile nur selten füttert, weil dann vertragen sie es nicht. Zum Glück war der vollgekotzte Teppich so billig, dass wir ihn direkt in die Tonne kloppen konnten. Wollten uns eh einen neuen holen …
Max ist in Sachen Lagerkoller weniger problematisch, er kann sich mit den anderen Hunden auf dem Platz austoben. Der Marko von Mandy ist da eine besondere Herausforderung, denn der Jungspund ist energiegeladen und stärker als Max – daher echt schwer zu dominieren. Aber Max gibt sein bestens, und am Ende sind beide hundemüde. Auch die hübsche Luna von den Weltenbummlerinnen Meli und Lyggie (www.weltenbummlerinnen.de) hat ihren Spaß mit den beiden Jungs gehabt. Tizon war allerdings außen vor, er ist mit so viel Energie einfach nicht kompatibel.
Wir warten immer noch auf unser Paket, das einfach recht spät losgekommen ist. Zwischendurch verschicken wir selbst Weihnachtspakete nach Deutschland. Hier ein Tipp: Unter zwei Kilo bleiben, sonst wird es teuer. 35 Euro Porto pro Paket, da verdoppelt sich dessen Wert schnell mal.
Danach geht es noch ein bisschen zum Sightseeing. Da ich ja immer noch keine Kamera habe, darf ich mit Andre seiner knipsen, während er die alte Canon 50D daher nimmt. Sein Grummeln beim Auswerten der Fotos (alles unscharf…) lässt mich hoffen, dass meine Kamera endlich bald ankommt.
Das Castelo ist sehenswert, weil es eine tolle Aussicht hat – zumindest wenn die Weitsicht wettertechnisch gegeben ist. Im Castelo selbst befindet sich ein Friedhof, und etwas rechts davon eine sehr alte Kapelle.
Ich weiß gerade nicht wie alt die ist, aber schon ziemlich alt. Dann noch ein Abstecher zu einer Windmühle, die noch in Betrieb sein soll. Ist sie auch, sie wird von einem Mühlenwärter namens Jorge liebevoll gehegt und gepflegt, er zeigt seine Mühle auch gerne den Besuchern. Jorge hat aber einen Zettel in die Mühlenhaustüre gehängt, dass gerade Weihnachtsferien sind. Schade, wir hätten sie gerne in Aktion gesehen, aber dann vielleicht ein Andermal.
Wenn du mehr über Santiago do Cacém wissen möchtest, schau doch auf portugalismo vorbei. Denn hier haben wir der reizenden Stadt einen eigenen Beitrag gewidmet: Santiago do Cacém
Irgendwann wird es mir zu doof auf dem Parkplatz, ich will weiter. Es ist Mittwoch, unser Paket ist laut Tracking noch auf dem Weg nach Portugal, diese Woche wird das also vermutlich nichts mehr. Also, das übliche Programm: Auto fahrbereit machen, Andre geht noch Wasser tanken, ich gehe Wäsche waschen und einkaufen. Gerade, als die Wäsche fertig ist und ich mein Navi auf „ab ans Meer“ programmieren möchte, lese ich die Nachricht: „dein Paket ist da!“. Wow, das nenne ich mal Timing. Fünf Minuten später stehe ich bei Franziska, einer Schweizerin, vor der Türe.
Sie ist vor vielen Jahren nach Portugal ausgwandert, hat eine Mühle gekauft und restauriert, die sie jetzt als ganz schnuckeliges Ferienhaus an Gäste vermietet (http://www.moinhodacampa.com/). Zusammen mit ihrem Mann Jorge wohnt sie im Haus daneben, zusammen mit vielen Hunden, Schafen, Katzen. Super schön ist es da, und es hat mich sehr gefreut die beiden kennenlernen zu dürfen! Und wer sich jetzt denkt, mhm, Jorge, den Namen habe ich heute ja schonmal gehört: Ja genau, er kümmert sich um die Mühle mit der Tonkrugmusik. Und er hat auch deshalb gerade Weihnachtsferien, weil sie ganz viele süße Lämmer „reinbekommen“ haben.
Zu Weihnachten will ich ans Meer! Ab nach Porto Covo.
Nach einem Kaffee und netten Plausch mit Franziska und Jorge fahre ich ans Meer. Andre ist schon da, und das obwohl er einen Umweg über Sines gefahren ist. Der musste wohl sein, denn in Sines gibt es ja einen McDonalds.
Und Andre hat seit ein paar Tagen Zahnschmerzen. Und so ein McFlurry soll ja heilende Wirkung haben. Das erinnert mich direkt an Polen, wo er sich in Danzig eine Lebensmittelvergiftung zugezogen hatte. Und sich im Lidl ein paar süße Stückchen holte, quasi als magenschonende Medizin. Nun gut, ob es jetzt das McFlurry war oder das Voltaren, wir werden es wohl nie erfahren, aber seinem Zahn geht’s wohl besser.
Wir stehen übrigens nicht direkt in Porto Covo. Denn auch da hatte ich ein Déjà Vue: der hießige Stellplatz sieht jetzt zwar ganz anders aus, aber immer noch nicht wirklich einladend. Früher war es einfach nur ein Sandplatz im Ort. Den gibt es nicht mehr. Dafür gibt es jetzt einen Sportplatz, um den man eine zwei Meter hohe Mauer gezogen hat. Auf dieser Mauer hat man dann noch einen zwei Meter hohen Zaun draufgepackt. Man sagt, es gäbe da eine Schranke, die sich für ein paar Stunden am Tag öffnet. Ich hatte jetzt nicht so sehr das Bedürfnis diese zu finden. Und bin weiter gefahren, zu dem Plätzchen, das ich vor gut zwei Jahren gefunden habe. Auch damals bin ich durch Porto Covo durchgefahren, ohne einmal anzuhalten. Dabei soll der Ort ganz nett sein, vielleicht machen wir ja mal einen Ausflug dorthin …
Wohnmobiltourguide-Autorin getroffen
Kaum eingeparkt, kommen auch schon die ersten ums Eck, die uns direkt kennen: Silvia Baumann und ihr Mann. Sie ist Autorin des Wohnmobil-Tourguide Portugal. Also ein Wohnmobil-Reiseführer, mit verschiedenen Touren drin. Sie schreibt, er macht die Fotos. Damit der Reiseführer auch immer schön auf dem aktuellen Stand ist, durchreisen sie Portugal, von Wohnmobilstellplatz zu Campingplatz, checken alles vor Ort ab. Das ist mir ja schonmal sympatisch. Und sie selbst sind es auch, daher eine klare Kaufempfehlung für ihren Reiseführer.
Da liegt die Reisekamera 2.0 unterm imaginären Weihnachtsbaum
Einmal angekommen kann ich es eigentlich nicht erwarten meine neue Kamera auszuprobieren. Für Interessierte: es ist eine Sony A7 II geworden. Meine letzte Reisekamera war ja eine Sony A6000, quasi der kleine Bruder. Und ich bleibe dabei, es ist eine richtig gute Kamera, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ausgezeichnet, als extrem leichte, spiegellose Reisekamera für überschaubares Geld wirklich empfehlenswert. Und wenn sie nicht vom Alkoven herunter gefallen wäre, hätte ich sicher noch lange meine Freude daran gehabt. Doch jetzt habe ich die Gunst der Stunde genutzt, und es gab eine bessere und teurere Kamera zu Weihnachten.
Nachdem meine bisherige Reisekamera also keine Lust mehr hatte (Verschluss kaputt, Kamera tot), stellte sich die Frage nach der Nachfolge. Einfach die Gleiche nochmals kaufen, oder vielleicht doch gleich was Besseres? Es hat einen ganzen Tag gekostet, bis ich mich entschieden habe: Es wird was Besseres. Die Sony A7 II ist die gleiche Kamera, die Andre schon hat. Dann hoffen wir mal, dass nicht nur der Preis dreimal so hoch ist wie bei der A6000, sondern auch, dass meine Bilder besser werden. Die neue Kamera hat verschiedene Vorzüge: einen höheren Dynamikumfang, besseres Rauschverhalten bei hoher Iso, man kann die Canon-Objektive mit Autofokus verwenden. Es ist eine Vollformatkamera, mit eingebautem Bildstabilisator, wovon ich mir weniger verwackelte Bilder verspreche. Und das allerwichtigste Feature: die eingebaute digitale Wasserwaage. Nie wieder total schiefe Horizonte!!!! Dafür ist sie etwas schwerer. Und halt dreimal so teuer, auch wenn sie schon deutlich im Preis gefallen ist. Wir werden die nächsten Tage und Wochen sehen, was ich draus mache. Erst einmal muss ich die ganzen Knöpfe bedienen lernen.
Strandtage – im Zeichen des Hundes
Wir haben uns also schön ans Meer gepackt, stehen an der Westküste, schön windgeschützt an einem Felsen. Unsere Reisebegleiterinnen von Santiago do Cacém sind die Tage ebenfalls eingetrudelt. Man macht, was man halt am Meer so macht: Strandspaziergänge mit den Köterchen, Wellen fotografieren ohne dabei nass zu werden (oder auch nicht), das Strandrestaurant ausprobieren (war ganz Okay). Zwischendurch gilt es, ein paar Strandhunde auf Abstand zu halten, wobei die Jungs vor allem an Luna interessiert sind. Das junge Mädel ist nicht nur eine hübsche, weiße Schäferhündin, sie ist auch heiß. Und portugiesische Hunde sind normalerweise nicht kastriert. Erst, wenn der baldige Tierarzttermin überstanden ist, dürfte sie von den Strandhunden nicht mehr allzu sehr verfolgt werden.
Fröhliche Stromspiele
Die Nachbarinnen haben ein kleines Stromproblem in ihrem Steyr. Eines, das Andre verzweifeln lässt. Mysteriöse Spannungen, Spannungswandler und Ladebooster, die funktionieren, aber trotzdem nicht laufen. Und ein Andre, der langsam echt nicht mehr weiter weiß. So was hab ich in den zwei Jahren, die ich ihn kenne, auch noch nicht erlebt. So verbringt er den ersten Tag seines Weihnachtsurlaubes in den Eingeweiden des Steyrs. Zwischendurch bekommt die andere Nachbarin, die Movin’n’Grovin – Mandy, noch eine Stromspende von Ducatolein. Wenn wir was im Haus haben, dann ist es Strom. Zumindest, seit das Wetter wieder stimmt.
Häppy Weihnachten!
Wir sind ja sooo weihnachtlich-traditionell veranlagt. Und, was gibt’s in so einem Haushalt am Weihnachtsabend zu futtern? Richtig, frisch aufgetaute Pizzabaguette vom Aldi, aber bitte mit extra Käse! Ansonsten wird das ein ganz normaler Sonntag – mit Sonne, Meeresrauschen und viel Sand im Wohnmobil. Vielleicht zieh ich mir zur Feier des Tages noch das Rammstein-Live-Konzert rein.
So, ich vermute, das war es für dieses Jahr auf diesem Blog. Zumindest mit ernsthaften Inhalten. Es ist durchaus im Rahmen der Möglichkeiten, dass mir noch irgendein Quatsch einfällt.
In diesem Sinne: Sonnige Weihnachten!