Also wenn meine Mutter schon fragt ob wir denn nichts mehr im Reiseblog schreiben, dann wird es wohl wirklich mal wieder Zeit. Und los geht’s:

Tadaaa! Wir stehen am Bambusbach – mittlerweile seit drei Wochen oder so besiedeln wir inzwischen unser Lieblingsplätzchen an der Algarve.

Wir stehen aber nicht nur blöd in der Gegend rum, sondern wir machen auch was. Dieser Reiseblogpost zeigt übrigens wunderbar auf, warum man immer ein Zweitwomo dabei haben sollte.

So ein Hundeleben am Bambusbach

Es gibt einen Vorteil des wasserlosen Bambusbaches: die täglichen Besucher bleiben aus. Da eine Bachdurchfahrt ohne Bach irgendwie langweilig ist, treffen sich hier deutlich weniger Offroadfreunde zum Spielen am Bach. Selbst die wöchentliche Hundegruppe kommt nicht her um ihren Vierbeinern etwas Badespaß zu gönnen. So hängen unsere Hunde recht entspannt ohne Halsband und Leine vor dem Wohnmobil rum. Zumindest den Großen muss man sonst ja anbinden, weil er Eindringlinge recht doof findet. Die bleiben aber weg, und wenn doch mal einer daher kommt, bin ich schneller als er.

Wenn der Hund im Alter schlecht hört, das hat also auch seine Vorteile. Also meistens bellt Tizon einfach nur mit, wenn Max das Bellen anfängt. Ansonsten würde er wohl nicht mehr viel mitbekommen. Denn tatsächlich ist er inzwischen so schwerhörig, dass ich ihn nicht mehr abrufen kann – selbst mein Schreien nimmt er nur selten wahr. Vor ein paar Monaten dachte ich noch er wird eher blind als taub, denn der graue Star macht die Augen immer trüber. Jetzt also hört der sture Köter nicht mehr viel, was aktuell etwas anstrengend ist. Als nächstes werde ich versuchen herauszufinden, ob das für alle Frequenzen gilt. Weil diese Rumschreierei ist ja auch nichts.

Max im Ferienlager

Zwischendurch kam Besuch, ein deutsches Paar hat samt Wohnmobil und Hund hierher gefunden. Für Max war es Liebe auf den ersten Blick – er war kaum noch zu Hause, sondern hing nur noch bei Anja und Peter am anderen Bachufer rum. Erst, wenn es Zeit für’s Abendessen war hat uns mit seiner Anwesenheit beehrt. Das Witzige dabei ist ja immer: Max kann der faulste, wascherscheueste und sturste Hund auf der Welt sein – aber nicht, wenn er mit anderen unterwegs ist. Dann nämlich mimt er den Musterschüler, ist beim Spazierengehen voll motiviert. Beziehungen zu neuen Kraulmaschinen wollen halt gut gepflegt werden 😉

Ach ja: Happy Birthday Tizon!

Ja, ich vergesse Geburtstage. Grundsätzlich. Nur Tizon’s Geburtstag, den kann ich nicht vergessen: ich weiß nämlich überhaupt nicht, wann genau dieser ist. Irgendwann diesen Monat ist er dreizehn geworden. Als Geburtstagsgeschenk gab es eine Schale Nassfutter. Während Max damit beschäftigt war sich beim Nachbar einzuschleimen habe ich sie ihm hingestellt, so konnte schon kein Futterneid aufkommen.

Frühjahrsputzambitionen korrelieren mit Prokrastination

Zwischendurch wird das Wohnmobil ein bisschen geputzt und ausgemistet. Jetzt nicht so intensiv, dass es in Arbeit ausarten würde, und doch darf immer wieder mal ein Schrank oder Regel dran glauben. Bei dem Tempo dürfte der Frühjahrsputz bereits im späten Sommer abgeschlossen sein.

Fakt ist, dass wir letzten Sommer/Herbst etwas nachlässig waren. Es hat sich einfach nicht wirklich gelohnt. Es war so staubig, dass alles gleich wieder mit einer Schicht bedeckt war. Und so hat man es immer wieder verschoben – auf die Zeit, in der es regnet. Doch die kommt ja nicht. Und bevor der nächste Sommer wieder kommt, sollten Maßnahmen ergriffen werden. Besonders böse sieht es im Ducatolein aus. Alles in den Schränken ist mit einer dicken Schicht Sand bedeckt. Da hilft nur ausräumen, ausschütteln und staubgeschützt einpacken. Ich bin noch dabei, mir ein System zu überlegen. Wie gesagt, bis zum Sommer …

Serradura und Sushi

Kommen wir zurück zu angenehmeren Themen, wie das Essen. Einige haben es vielleicht schon gesehen, ich habe auf Portugalismo ein Rezept für Serradura veröffentlicht. Genauer gesagt sind es zwei – das original Serradura Rezept und eine selbst kreierte Variante.

In Loulé gibt es Sushi – im Mar Shopping Center, und im neuen Asia-Restaurante (beim Lidl). Sehr lecker, und so bin ich angefixt, habe das erste mal selbst Sushi gemacht. Naja, sowas ähnliches zumindest, denn ich habe keine Nori-Blätter bekommen. Also Sushireis gibt es zu kaufen, aber Algenblätter waren nicht im Sortiment. Was sich mir nicht ganz erschließt. Wie bitteschön rollen die Portugiesen ihre Sushis ohne Blätter? Hinbekommen habe ich es trotzdem irgendwie, und es war lecker.

Zeit zum Bilder machen war leider keine. Würde ich jemals Foodblogger werden wollen, ich hätte noch einiges zu lernen.

7 Mal in 25 Tagen

Ein Schelm, wer Schlüpfriges bei dieser Überschrift denkt! Schäm dich! Tatsächlich geht es nur ums Essen. Da haben wir nämlich einen neuen Rekord aufgestellt: wir waren in den ersten 10 Tagen am Bambusbach viermal auswärts essen. Das gute Restaurante im Ort links von uns und das gute Restaurante im Ort rechts von uns wurden also jeweils zweimal heimgesucht. Dann waren wir noch einmal in Loulé bei McDoof dinnieren, einmal gab es Lunch in der Sushibar im Shoppingcenter, einmal Sushi-To-Go vom Asiarestaurant.

Jetzt ist aber langsam mal wieder gut. Denn Essengehen ist immer relativ fleisch- und nachtischlastig, und so gibt es in nächster Zeit wieder halbwegs gesunde Wohnmobilküche.

Kampfwaschtag

Während wir sonst mit Ducatolein durch die Gegend fahren, machen wir heute den Vario fahrfertig. Denn wir müssen nicht nur Wäsche waschen und einkaufen, sondern auch ver- und entsorgen. Praktischerweise ist das alles in einem Ort möglich, den wir nach ca. 30 Minuten erreichen.

Wäsche waschen ist mehr als dringend nötig, denn das letzte Mal haben wir in Odemira eine Waschmaschine aufgesucht – das war Anfang Januar, also über sechs Wochen her. Also stopfen wir beide Waschmaschinen am Intermarché proppevoll, und anderthalb Stunden später haben wir fertig. Auch die Einkäufe sind erledigt, und so können wir nach einem weiteren Stopp an der Ver- und Entsorgungsstation wieder zurück zum Bambusbach. Was für ein Stress, erstmal Siesta machen.

Eine Nacht in Loulé

Es ist Mitte Februar, und wir haben die Wahl: fahren wir übers Wochenende nach Loulé, oder nach Silves? In Loulé ist samstags immer Markt in der hübschen Markthalle, und in Silves ist dieses Wochenende ein Fest. Wir entscheiden uns für Loulé, denn hier können wir über Nacht schön ruhig und stadtnah stehen. Auf einem Hügel am Rande der Stadt. Und merken direkt, dass wir wieder in der schönen Zivilisation angekommen sind: es kommt eine Mülltüte mit Glasscherben, mehreren McDonalds-Menü-Verpackungen und Feuchttüchern zusammen.

Wir wollen mal wieder nächtliche Stadtfotografie betreiben, da bietet sich Loulé einfach an. Gesagt, getan, wir satteln beide Pferde und fahren los. Verbringen einen frühen Abend und einen Vormittag mit Fotografieren in Loulé, bummeln ein bisschen durch die Gassen, besuchen den gut besuchten Markt in und rund um die Markthalle.

Mehr Eindrücke und Infos findest du auf Portugalismo.de: Loulé – charmante Stadt an der Algarve

Doch irgendwie waren wir schonmal ausdauernder, was so ein Stadtbesuch angeht. Und so haben wir recht schnell Heimweh, sehnen uns nach der Ruhe und Abgeschiedenheit unseres Bambusbachs. Lassen den geplanten Besuch des Outlet Centers ausfallen und machen uns bereits am frühen Samstagnachmittag auf den Heimweg. Man muss aber auch sagen – Loulé ist ein nettes Städtchen, perfekt für einen Tagesausflug – aber nach einem Tag ist man eigentlich auch durch.

Hier noch einige Bilder aus Loulé

Samstag ist Markttag:

Hier sehen Sie ein Frühstücksbuffet 😀

Unter der Woche ist nur in der Markthalle Markt, am Samtag auch drumherum:

Abseits der Hauptstraße findet man die etwas ruhigeren Cafés.

Loulé hat sogar eine Nutelleria! Okay, wir haben es nicht ausprobiert.

Kork ohne Ende in der Fußgängerzone:

Bambusbachfotografie

Apropos Fotos. Wie das so ist, wenn man länger irgendwo steht: eigentlich hat man nach zwei Tagen schon alles Interessante fotografisch dokumentiert. Da muss man sich was einfallen lassen, soll die Kamera nicht einstauben. Detailfotografie – die kleinen Dinge am Wegesrand entdecken, so die Idee. Und wenn ich auch hier nichts mehr finde, kann ich ja immer noch Hunde fotografieren. Es tauchen gerade aber immer wieder neue Details auf, denn es wird Frühling. Ich muss mich jetzt nur noch etwas mit der Markofotografie beschäftigen damit die Bilder auch scharf werden.

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Zwischendurch wird auch was gearbeitet. Kundensachen, eigene Projekte, etwas Webdesignerei, viel Schreiberei, das Übliche. Der tägliche Wahnsinn des überfüllten Email-Postfachs ist trotz aller Bemühungen nicht besser geworden, aber ich arbeite dran.

Ich wurde publiziert! Das erste Mal, dass ein von mir geschriebener Text und auch unsere geknipsten Bilder in einer im Kiosk zu kaufenden Zeitschrift erscheint. Die aktuelle Ausgabe der Dogs Today hat meinen Reisebericht zum Thema „Überwintern in Portugal mit Hund“ abgedruckt, als 6-Seiter. Ich erzähle, warum man mit dem Hund (im Winter) nach Portugal soll. Ist gut geworden, das sagt auch die Mama, die mal wieder das Referenzexemplar abgestaubt hat.

Fernsehempfehlungen

Das Internet hier ist gerade gut genug um ein bisschen zu streamen. Folgende Empfehlungen hätte ich im Angebot:

  • Film: Paul – ein Alien auf der Flucht http://amzn.to/2FgLSN3
    Ein Roadtrip der besonderen Art: zwei Nerds gaben Paul auf, der aus der Area 51 geflüchtet ist und nun sein Raumschiff bekommen muss. Natürlich werden sie verfolgt, und Paul ist ein vielseitig talentierter, extrovertierter Alien mit bissigem Mundwerk. Sehr kurzweilig!
  • Serie: Zoo http://amzn.to/2Fi8qNq
    Wenn Tiere keinen Bock mehr auf Menschen haben – und diese gezielt und strategisch attackieren, dann kann das blöd ausgehen. Eine spannende Serie um ein Team, das herausfinden will warum die Tiere so agro sind – und das mit ganz viel Action und wissenschaftlichem Anstrich. Dabei kommt das Team in der ganzen Welt rum – unter anderem auch in Portugal. Die dritte Staffel läuft gerade auf Pro7, Zoo gibt es auch auf Netflix.

Der Wetterbericht

Tagsüber ist es derzeit richtig schön warm, 20 Grad oder so – zumindest wenn die Sonne scheint, aber das tut sie ja recht zuverlässig. Nächste Woche wird spannend: da ist doch tatsächlich Regen angesagt. Also je nachdem, welcher Wetterapp man Glauben schenkt. Wir freuen uns drauf. Nicht, weil wir die Hoffnung hätten, dass wieder Wasser den Bambusbach runter fließt. Sondern weil es dann BÄÄÄM! macht. Die Natur bedankt sich und honoriert die Wasserspende mit schlagartig viel grün und bunt. Ich werde berichten.

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