So, Freunde. Der letzte Blogbeitrag ist nun über zwei Monate her – und seither hat sich durchaus einiges getan. Treue Stammleser / Stalker wissen jetzt, was zu tun ist: erstmal einen Kaffee holen, denn das hier kann länger dauern.

Der Grund für die kleine Blogpause ist nicht der übliche, also Zeitmangel. Nein, es ist der Umstand, dass meinem schönen, neuen Laptop ein Kurzschluss widerfahren ist. Da hat es kurz Brutzel gemacht, und aus war er. Mit ihm sind die Bilder der letzten Wochen und auch der halb geschriebene Text für diesen Blogbeitrag in die ewigen Jagdgründe abgestiegen. Und die Motivation, den Text neu zu schreiben, ließ ein paar Wochen auf sich warten. Und ja, die Sache mit dem Daten-Backup werde ich künftig ganz sicher etwas ernster nehmen. Aber soweit soblöd, fangen wir mal an:

Das Holz für die Hüttn

Ja, ich weiß, derzeit sind die Fortschritte beim Steinhausbau das Interessanteste, das ich zu bieten habe. Wie es tagesaktuell ausschaut, das verrate ich aber erst am Ende dieses Textes. Der letzte Blogartikel endete ja Anfang September damit, dass unsere beiden Baumenschen die Wände aufgebaut haben, nun aber warten wir auf das Holz vom Holzmenschen. Und schau an, es kommen sogar einigermaßen pünktlich die ersten großen Holzbalken, und sie können damit anfangen den Dachstuhl zu zimmern. Natürlich passt nichts zueinander. Erstens habe ich mich vermutlich beim Messen vermessen, und das Haus ist ja ohnehin kein ordentliches Rechteck, also fangen wird bereits jetzt ordentlich improvisiert, damit es passt.

Die behandelten und geölten Balken sind gelegt, mächtig Beton und Stahl machen das ganze Konstrukt fit für die nächsten 200 Jahre, und dann heißt es warten, auf die nächste Holzlieferung.

Der Bautrupp macht zwischendurch mal ein bis zwei Wochen Pause, und wir werden vom Holzmenschen immer weiter vertröstet. Okay, nicht schlimm, es gibt ja so noch genug zu tun.

Ich kann mich derweil etwas mit Einrichtungsideen beschäftigen. Der nahe gelegene Baumarkt hat da interessante Dekoideen. 😉


Willkommen bei den Dauercampern

Auch wir betätigen uns körperlich, man muss ja fit bleiben. Dem Entschluss, dass wir wieder etwas weiter runter auf eine der Terrassen umziehen möchten, folgt ein Fitnessprogramm. Denn die Terrasse ist etwas wüst, mehr Acker als Wiese, mehr Brombeeren als Rasen, alles schräg und hubbelig. Unser Wunsch ist es, auch mal barfuß laufen zu können. Momentan ist das ja eher wie früher, als mein Neffe die Legokiste bei mir im Wohnzimmer ausgeleert hat. Etwas körnig, die ganze Angelegenheit, und ständig steckt was im Fuß.

Also heißt es: einmal bitteschön die gesamte Terrasse umgraben. Die Wurzeln vom Farn, von den Brombeeren, dazu ein paar Ginster und Zistrosen, alles darf raus. Dann glatt ziehen, die Holzveranda auslegen, den Platz für den Laster nivellieren.

Und natürlich darf der „Endgegner der Woche“ nicht fehlen, heute ist es mal wieder eine Brombeerwurzel.

Steinmäuerchen bauen, Boden glatt ziehen, Rasen einsäen, Blümchen pflanzen … Und schwupps, ist mal wieder aus dem „kurz mal“ eine Woche geworden.

Plus den nachfolgenden zwei Wochen, in denen ich immer schön täglich den Rasen gieße. Im September regnet es (erstaunlicherweise) etwas, das hilft mir dabei. Und so macht sich unser kleines Dauercamperparadies ganz wunderbar.

Damit das Ganze nicht ganz so spießig wird, verzichten wir auf die Gartenzwerge und zimmern uns aus ein paar alten Paletten ein paar Sitzgelegenheiten. Andre besorgt die Paletten, und bildet sich per Youtube im Palettenmöbelbau weiter.

Max ist begeistert, endlich denkt mal jemand auch an ihn und seine Bedürfnisse!


Andre macht Urlaub (aber nur ein bisschen)

Kaum haben wir uns eingerichtet, hat Andre Hummeln im Hintern. Wochenlang kauft er sich eine kleine Campingausrüstung zusammen: Zelt, Schlafsach, Campingkocher, all das, was man für einen Campingausflug mit dem Quad gebrauchen könnte.

Nach wochenlanger Vorbereitung geht es los, für einen kleinen Campingausflug über das Wochenende.

Naja, was soll ich sagen: am nächsten Tag war er wieder da. War also ein sehr kurzer Kurzurlaub. Ist halt doch ziemlich kalt in so einem Zelt, vor allem wenn der Schlafsack zu dünn ist. Und vielleicht sind wir auch keine 20 mehr. Also wird die Campingausrüstung erstmal eingemottet. Das Gartenhaus hat sich echt bewährt. Nächsten Sommer wird dann sicherlich ein neuer Versuch gestartet.

Gemüsegarten: Auberginen und Erdbeeren

Hier mal eine kleine Zusammenfassung von September und Oktober: Auberginen und Erdbeeren und Auberginen und Erdbeeren … Tomaten, Paprika, Salatgurke und ein paar Kürbisse gibt es auch, aber hauptsächlich ernte ich Auberginen und Erdbeeren …

Der Gemüsegarten gibt nochmal so richtig Gas, seit ich die Wasserversorgung optimiert habe.

Die Grundlage bilden jetzt vier IBC-Tanks mit je 1000 Liter. Sie werden von der Quelle befüllt und sind jetzt die Wasserversorgung für meine Tröpfchenbewässerung, von Gemüse, Erdbeeren, Beerensträucher und Bäumchen. Sie sollen gewährleisten, dass wir auch mal im Sommer zwei Monate unterwegs sein können, ohne dass mir das Grünzeugs eingeht. Soviel kann ich schonmal sagen: das Setup läuft seit über zwei Monaten, absolut wartungsfrei.

So kommen auch ein paar neue Pflänzchen rein – ich pflanze einfach, was die mir auf dem Markt verkaufen, und was sie so sagen, was man gerade pflanzen kann. Kohl, Knoblauch, Zwiebeln, Salat, sowas eben.

Auf dem Markt gibt es aber nicht nur Gemüsepflanzen und Bäumchen zu kaufen, auch das eine oder andere hübsche Blühzeugs schafft es mit zu uns auf die Quinta Prazera.

Die hier allerdings ist nicht gekauft, die wächst wild:

Wir machen die 3 Hektar voll

Eigentlich wollten wir das kleine Grundstück unten am Bach ja bereits letztes Jahr kaufen. Es ist billig, es wird von unserem Grundstück quasi eingefasst, und was man hat, das hat man. Irgendwie hat die Kommunikation zwischen den Besitzern, die teilweise in Kanada leben, nicht so ganz gut funktioniert. Aber jetzt im September sind sie auf Heimaturlaub bei uns im Dorf, und sie kommen uns besuchen. Und da tüten wir das doch gleich ein. Und die alte Dame will das Stück Land, auf dem sie viel Zeit ihrer Kindheit verbracht hat, nochmal sehen, also drehen wir eine Runde.

Bereits zwei Tage später haben wir einen Termin beim Notar. Unsere Anwältin hat da kurzfristig was organisiert – auf die Gefahr hin, dass die Verkäufer wieder nach Kanada entschwinden und sich die Geschichte nochmal ein Jahr zieht.

Nun haben wir also 3.000 Quadratmeter mehr. Inklusive 15 Olivenbäume, die dieses Jahr auch irre viele Oliven tragen. Ein Birnbaum, ein Apfelbaum, ein paar runtergekommene Weinreben. Und ein Brunnen. Und die Reste einer Ruine. Und nein, wir werden die ganz sicher nicht aufbauen. Und gefühlte 2.000 Quadratmeter Brombeerhecke.

Die Todo-Liste für das neue Grundstück ist nicht lang, aber auch nicht schön: Brombeerhecken sensen, bis der Arzt kommt. Olivenbäume krass zurück schneiden. Mit dem Brunnen machen wir erstmal nichts. Lassen einfach ein paar Brombeeren drumherum stehen, damit kein Hund oder sowas reinfällt.

Ein Teil ist auch schon gesenst, as Totholz ist aus der Wiese, und auf den beiden Feuerstellen habe ich direkt mal zwei neue Bäumchen vom Markt eingepflanzt.

Besuch: Kasteninblau

Doreen und Sven a.k.a. Kasteninblau.de kommen auf einen Besuch vorbei. Nicht mit dem blauen Kasten, das wollen sie ihrem Ducato nicht antun. Aber sie sind ja gut zu Fuß. Schön, sie mal wieder zu sehen. Normalerweise schaffen wir es ja, immer knapp aneinander vorbei zu fahren, während wir durch Portugal reisen.

Andere Besucher haben es nicht so weit: mal die französische Nachbarin, mal die deutsche Nachbarin – nur die Portugiesen aus dem Dorf verirren sich gerade irgendwie nicht mehr hierher. Oder wir bekommen es nicht mit.


Zurück zum Hausbau: Etwas Holz und neue Fugen

Der Dachstuhl wird (fast) fertig gestellt, so wie eben Holz da ist. Das Kabuff auf der Rückseite dient nicht nur dem zusätzlichen Stauraum, sondern soll das Steinhaus auch vor allzu untriebigem Wetter schützen – denn das ist definitiv die Wetterseite. Und vor dem Haus zeichnet sich langsam die Veranda ab.

Vom restlichen Holz für das Dach ist weit und breit nichts zu sehen, aber nach etwas Arbeitspause und auch einer Regenpause sind unsere Baumenschen wieder da. Und sie haben den Nachwuchs mitgebracht, ein junger Mann, der sie bei einer langwierigen Arbeit unterstütz: das Verfugen der Steinwände.

Unsere Ruine ist ja jetzt nicht die Allerhübscheste. Viele kleine Steine, kein rechter Winkel, und in den teils großen Lücken hat man einfach nur Dreck reingestopft. Die Steinhäuser im Dorf haben richtig große Granitsteine in den Wänden, da kommt man also mit deutlich weniger Fugenmaterial aus. Bei uns hingegen läuft der Betonmischer wochenlang und kontinuierlich. Gleichzeitig läuft dann auch noch die Wasserpumpe, manchmal auch noch der Hochdruckreiniger oder das Steinbearbeitungsgerät (weiß der Geier, wie der Fachbegriff dafür ist), und das alles läuft über die Stromversorgung von unserem Laster. Morgens um sechs Uhr ist Arbeitsbeginn, und spätestens um halb sieben fleht der 3kW Wechselrichter in der Sitzbank um Gnade.

Aber es geht gut voran, schneller als gedacht. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen:


Team Mausebein ist wieder da!

Es graust ihn jedes Mal vor der Anfahrt zu uns, aber ich glaube so langsam gewöhnt er sich dran. Wir probieren auch nicht lange rum, und hängen gleich beide Quads vor den Ducato, um ihn das kritische Stück, die Steigung mit Schotter, hochzuziehen. Denn die Gemeindearbeiter haben sich wohl durchaus unserer Bitte (und vermutlich auch den Bitten der Nachbarn) angenommen, und etwas an dem Weg gearbeitet. Sie haben so ein Teergranulat auf den Weg geschüttet. Das hat es natürlich überhaupt nicht gebracht, und der Weg ist nun schlimmer als vorher. Sogar normale Autos, die vorher noch gut hoch gekommen sind, wühlen sich jetzt den Berg hoch. Hach ja.

Das mit den zwei Quads vorneweg klappt nicht so gut, denn ich fahre vorne raus und geb halt irgendwie Gas, wird schon passen. Andre ruft mir von hinten irgendwas zu, das ich nicht verstehe. Soll ich jetzt mehr Gas geben, oder weniger, oder mich weiter links halten, was schreit er da nur? Also brechen wir diesen Versuch ab und ziehen den Ducato mit dem stärkeren Quad den Hügel hoch. Was gerade so geht. Nächstes Mal nehmen wir gleich den Laster.


Die Wurzelbehandlung

Team Mausebein ist zurück im Bootcamp, also gehen wir direkt mal die etwas schweißtreibenderen Projekte an. Auf unserer neuen, hübschen Terrasse sieht es jetzt mit dem neuen flauschigen Rasen wirklich aus wie bei Dauercampers. Was die Idylle stört ist dieses eine Eck, auf das noch keiner so richtig Bock hatte. Eine Mischung aus 100 jungen Eichentrieben, einer fetten alten Eichenwurzel, und dazwischen, natürlich, wie könnte es anders sein, Brombeeren.

Ich fange mal an, schneide ab, lege den Endgegner frei, die wirklich mächtige Wurzel. Dann graben und sägen wir zu Dritt einen halben Tag lang an dieser rum, legen Wurzelstrang für Wurzelstrang frei, sägen ihn ab, und zum Nächsten. Zwischendurch wird mit dem Quad dran gezogen, um zu sehen, ob sich das Dingens schon etwas bewegt. Nüscht, Nada. Niente. Unsere Baumenschen schauen sich das ein Weilchen an, und kurz vor Feierabend, können sie sich das wohl nicht mehr mit ansehen.

Sie übernehmen den Job. Und, was soll ich sagen, 20 Minuten später ist das Dingens draußen. Die Wurzelbehandlung ist abgeschlossen, in dem Sinne, dass der Zahn gezogen wurde.

Und ein neuer Platz für die Palettensitzbankgruppe mit Feuerstelle wurde erschaffen. Dazu passend drei Palettensitzbänke. Die sind von der Größe genau richtig, auf jeder Bank passt ein Mensch mit Hund drauf. Okay, die Menschen sitzen schonmal nah am Abgrund, so ein Hund braucht ja ordentlich Platz, möge er noch so klein sein.

Gleich drei neue Bänke, nur für ihn!

Unsere Dauercampingparzelle wird langsam recht hübsch:

Team Mausebein zieht nach zwei Wochen wieder weiter, und wir werkeln fortan wieder alleine vor uns hin.


Offroad-Trip mit den Campos

Irgendwie hätten wir ja schon Bock mal wieder zu reisen, eine Tour zu machen. Sand unter den Reifen / Füßen, das wäre jetzt fein! Aber auch für diesen Winter haben wir uns Marokko abgeschminkt. Erstens gehen noch immer keine Fähren ab Spanien. Zweitens ist die politische und coronasche Lage für meinen Geschmack etwas zu instabil.

Robby und Stefan von den Campofanten geht es da wohl recht ähnlich, und so haben sie die Idee eines Kompensation – Offroad – Sonntagausflugs. Wir satteln also die Quads und treffen uns auf halbem Wege, um die Serra Gardunha zu erkunden. Mal schauen, was ihr Pickup kann!

Die Pisten sind einigermaßen gut, und der „Pickup dos Campos“ kommt gut mit. Lediglich ein Stück, das aber auch schon mit dem Quads recht abenteuerlich ist, da mussten wir umdrehen. Ist aber nicht tragisch, denn wir sind mit den Quads die Piste hochgefahren, um festzustellen, dass sie ohnehin eine Sackgasse ist.

Von dem Auflug hätte ich noch mehr Bilder gehabt, aber wie gesagt, mein Laptop …


Deichbruch die Dritte

Also ich weiß nicht, aber irgendwie haben wir das Gefühl, als ist jeder Wolkenbruch ein bisschen schlimmer als der Vorherige. Zumindest werden die Bäche, die bei uns über das Grundstück und durch das Tal rauschen, immer reißender. Und jedes verdammte Mal müssen wir nachts und im strömenden Regen raus, um mit Schaufel und Spaten das Wasser in die gewünschte Richtung zu leiten. Denn es möge bitte etwas um unser Wohnmobil drum herum fließen. Und unseren hübsche, neuen, jungen Flauscherasen nicht so dolle fluten.

Wir haben also wieder einen Deichbruch. Der Deich, der sich auf der Terrasse oberhalb unseres Wohnmobils befindet, wird bei jedem Regen ein bisschen erhöht – und jedes Mal wird er trotzdem überspült. Es ist also gar kein wirklicher Deichbruch, sondern es ist einfach immer mehr Wasser.

Und das merkt man vor allem auch an den Wegen: Zweimal regnet es im September / Oktober richtig dolle, und zweimal hat es uns einen Canyon und so manche Wege reingespült. Obwohl teilweise nur wenig / mittelviel Regen angesagt war. Wir müssen uns also was einfallen lassen.

Die erste Maßnahme ist ein deutlicher Ausbau der Deichanlage. Schaufeln, umschichten, festtrampeln, festfahren, und am Ende noch etwas bepflanzen. Der nächste Regen wird kommen, dann werden wir ja sehen, wer dieses Spiel gewinnt! Ha!

Die Köters kümmert all das übrigens nicht. Auch Ziva würde einen Teufel tun, und bei Regenwetter das Haus verlassen.


Diese Hunde …

Ziva bringt gerade keine Mäuse / Schlangen / Maulwürfe / Eidechsen etc. nach Hause, was gut ist. Was sie aber macht, ist loszustreunern, wenn einer von uns mit dem Quad wegfährt. Wir tun sie ja immer rein vor dem Losfahren, aber wenn man sie nach einer Viertelstunde wieder raus lässt, macht sie sich vom Acker. Dann kann ich sie von der Nachbarin abholen, die schon weiß, dass ich gleich komme, weil ich den Tracker checke. Oder Andre bringt den Flüchtling auf dem Rückweg gleich mit.

Max läuft nur selten soweit. Fünfzig Meter, dann kommt er der Ziva meist nicht mehr hinterher. Nein, Max liegt lieber zentral im Weg rum. Und wird sehr schnell sehr unglücklich, wird er nicht regelmäßig von jemandem angefasst.

Ziva hingegen chillt nach wie vor gerne im Dreckhaufen.


Ein frostiges Wochenende am See

Es ist Anfang November, und das Team Maudolf kommt zur Überwinterung nach Portugal. Sie sind mit Team Mausebein am etwa 40 Kilometer entfernten Stausee verabredet. Und so planen wir einen Überraschungsbesuch, und verhelfen dem Bananenlaster mal wieder zu etwas Bewegung.

Geplante Überraschungsbesuche haben den Vorteil, dass man vorbereitet daher kommt: mit Grill und jeder Menge Feuerholz. Das hat uns dann auch wirklich übers Wochenende gerettet, denn ohne das Feuer wären wir draußen vermutlich erfroren. So haben wir es am Abend erstaunlich lange ausgehalten, und uns auch mit anderen Platznachbarn gut unterhalten.

Allzu lange können wir nicht bleiben, denn wir haben ja die Baumenschen auf dem Grundstück. Die können auch mal alleine schaffen, und so machen wir noch einen Abstecher, und parken für eine weitere Nacht in der Stadt, in Fundao. Schön zentral, nahe am Marktplatz, auf dem montags immer Markt ist. Mit dem Laster und recht leerer Quadgarage, dann kann ich mal unbekümmert Bäumchen kaufen. Okay, die Quadgarage ist nicht ganz leer, waren wir am Sonntag doch schon im Baumarkt und Co. Na auf jeden Fall kaufen wir all die Dinge, die mit dem Quad doch etwas mühsam zu transportieren sind.

Dass montags in Fundao ein gepflegtes Verkehrschaos mit chronischem Parkplatzmangel herrscht wissen wir ja bereits, weshalb wir ja bereits am Vorabend einparken. Ein großer Parkplatz, und bis auf uns und einem Rudel Katzen ist hier nichts los. Super, und gleich nebenan ist eine feine Pizzeria, da holen wir uns direkt mal ein Wagenrad großes Stück Pizza.

Nun ist dieser Parkplatz freilich der ultimative Geheimtipp. Und um Punkt 9 Uhr beginnt das absolute Chaos.  Und das hält bis kurz vor Mittag an – bis dahin hätte ich echt nicht gedacht, dass wir da so bald wieder raus kommen.

Das klappt aber, und gemeinsam mit den Campofanten und Team Mausebein geht es zum – fast schon traditionellen – Sushidate.

Diese Sushi-Flatrate für 10€ ist schon echt gut. Aber ich glaube die Restaurantbesitzer zucken inzwischen schon zusammen, wenn sie die verfressenen Deutschen kommen sehen. Aber hey, immerhin geben wir gut Trinkgeld.


Team Mausebein ist schon wieder da!

Ja, man ahnt es schon, Team Mausebein gefällt es wohl sehr bei uns, und gibt sich die geile Anfahrt gleich nochmal. Dieses Mal haben wir den Laster ja dabei, da sollte das locker gehen. Denkste. Denn auf den ersten Metern der zwei Kilometer langen Anfahrt hat mal wieder ein Pkw im Dorf am Wegesrand geparkt. An dem kommen wir einfach nicht vorbei, der wäre sonst platt. Also nehmen wir die alternative Route, die eigentlich nicht viel schlechter ist. Sie hat aber so eine 90 Grad Kreuzung, bergauf, ausgewaschen, eng. Also nehmen wir den Ducato hier gleich an den Haken. Und ziehen ihn aus Versehen fast in den Graben. Also wieder rausziehen, wenden in fünf Zügen, und weiter.

Die eigentliche / bekannte Schikane geht dann langsam, aber flüssig, so ein kleiner Ducato merkt man ja kaum am Laster hängen.


Solarpark und andere Wintervorbereitungen

Ein paarmal mussten wir den Generator anwerfen, weil unser Bautrupp einfach zu viel Strom verbraucht. Oder ich wieder die Wasserpumpe angelassen habe, und deshalb unsere Batterien leer sind. Und der Winter kommt ja erst noch …

Da wir früher oder später ohnehin ein paar Solarmodule installieren möchten, verfolgen wir die Idee einfach jetzt. Und fragen unseren leitenden Baumenschen, wo er denn so Module kaufen würde. Und schau an, er hat noch ein paar bei sich rumliegen. Und schwupps, haben wir 800 Watt an Solarleistung hier rumliegen. Die liegen natürlich auch erst einmal wochenlang hier rum, bis wir ein passendes Plätzchen für sie gefunden haben. Sie wohnen jetzt in bester Hanglage.

Und damit sie sich nicht so einsam fühlen, haben sie noch eine Batterie dazu gestellt bekommen. Eine 24V Batterie, die wir ja auch im Shop verkaufen, die Andre ohnehin mal ordentlich testen will. Und wenn wir da am Hang schon Strom liegen haben, dann packen wir gleich noch den 2kW Wechselrichter dazu, den wir hier noch rumliegen haben. So ist es eine runde Sache, wir haben Extrastrom, der Winter kann kommen! Aber bitte nicht so schnell.

Denn noch laufen die Wintervorbereitungen bei strahlendem Sonnenschein auf Höchsttouren: Team Mausebein hat sich unserem Holzvorrat gewidmet, schwingt Axt und Kettensäge, macht uns wunderbares Feuerholz. Das ist super, denn wir haben letzte Woche ja endlich einen Holzofen für unser Steinhaus gekauft. Und zwar das Ausstellungsstück, quasi der letzte seiner Art. Ich bin wirklich gespannt, wie viele der (aktuell drei vier) Holzunterstände wir in einem Monat / Winter leer geheizt bekommen.


Nebenprojekte

Andre optimiert am Laster, heute wird die neue Dieselheizung verbaut. Wir erhoffen uns, dass sie deutlich leiser ist als die Jetzige, die akkustisch doch sehr an ein Raketentriebwerk erinnert. Aus „kurz mal“ werden natürlich wieder zwei volle Arbeitstage, und ich flüchte derweil in den Garten, um dem Chaos im halb auseinander genommenen Wohnmobil zu entfliehen.

Immerhin, die Mühen haben sich gelohnt, die Heizung ist jetzt wirklich flüsterleise. Innen hört man sie fast gar nicht mehr, und auch draußen ist es vom Geräuschpegel her deutlich besser.

Die Außendusche ist im Sommer ja tendenziell sehr heiß, aber im Herbst dann doch etwas kühl – das Wasser im Schlauch heizt sich einfach nicht mehr genug auf. Abhilfe schafft die neue Heizschnecke:

Zwischendurch ist unser Gas leer. Zum Nachfüllen braucht es den Gasadapter – der gerade irgendwie nicht auffindbar ist. Er muss aber da sein, und zwar irgendwo in den Tiefen des Gartenhauses. Nach einem Tag aufräumen habe ich ihn tatsächlich gefunden, ganz hinten unten hat er sich versteckt. Unfassbar, was sich da in der Hütte schon wieder alles angesammelt hat.

Die Meise hier hat eine Vollmeise – drei Tage lang hämmert sich an unsere Fenster. Vermutlich ist das Problem, dass die Fenster verspiegelt sind und er sich selber picken will. Nach drei Tagen ist dann wieder Ruhe – keine Ahnung, was aus ihm geworden ist.

Ob er/sie der/die Erbauer dieses schönes Nestes war? Ich weiß es nicht. Wir mussten die Mimose fällen, und da war das Nest drin, das recht neu sein muss. Denn diese Plastikfäden sind von einer Abdeckplane, die es erst vorletzte Woche zerlegt hat.

Da der alte kleine Hänger langsam in die Knie geht, wird der neue kleine Hänger, den Andre ein paar Dörfer weiter gekauft hat, reaktiviert. Naja, neue Reifen wären wohl angebracht.

Insgesamt 6 gebrauchte IBC-Tanks kommen zur Pflanzenbewässerung aufs Grundstück. Das Ziel ist, dass die Wasserversorgung bombensicher ist, auch wenn wir mal einen Sommer nicht da sind. Geliefert werden vier Stück auf einmal mit Pkw und Hänger – und irgendwie will er nicht bis zum Grundstück fahren. Also organisieren wir den Transport der restlichen Meter einfach selbst. Gut, dass unser Fuhrpark jetzt mehrere Hänger beherbergt, so müssen wir nur zweimal fahren.


Team Magirus

Es wollen uns ja immer wieder Leute besuchen kommen, doch meistens klappt das nicht, oft ist einfach die Anfahrt Schuld. Wer Allrad hat, ist klar im Vorteil, und so ein Allradlaster hat mit unserer Anfahrt keine Probleme. Team Magirus hat auch einen etwas kürzeren Radstand als unser Bananenlaster, und kommt relativ entspannt durch.

Sie parken unten am Lago ein. Haben die ein Glück, dass die Frösche noch keine Konzerte geben! Erste kleine Ansätze sind ab und an zu hören, aber noch hält sich das Gequake sehr in Grenzen. Team Magirus hat Praxiserfahrung und Wissen, das uns wunderbar zu Gute kommt. Holzunterstände werden gebaut und wir bekommen einen Lehrgang im Beschneiden von Obstbäumen. Das ist super, denn so ein Praxiskurs bringt es natürlich viel, viel mehr als zehn Youtube-Videos zusammen.

Mit dabei im Team Magirus ist Hektor, ein deutscher Schäferhund. Also Ziva mag ihn sehr, hat ihn zum Knutschen gern, macht ihrem Spitznamen „Flittchen“ mal wieder alle Ehre.


Max hingegen legt jedes Mal eine zackige 180-Grad-Wendung hin, sobald er ihn sieht. Das kleine Großmaul mag sich einfach nicht mit dem großen Schäferhund anlegen. Hach ja, Hunde.

Mit tatkräftiger Hilfe von Team Magirus und Team Mausebein entstehen eine Rampe, um das frisch gehakte Feuerholz von der chronisch feuchten Terrasse mit dem Quad bergen und in die schicken, neuen Holzunterstände unterbringen zu können.

Davy mag vor allem die Arbeitspausen sehr, denn da sind die Chancen gestreichelt zu werden am besten.

Gemüsegarten im November:

Im Oktober haben wir noch viel geerntet, im November jedoch kaum noch etwas – obwohl die Sonne scheint und wir 20 Grad haben, T-Shirt-Wetter. Das frisch gepflanzte geht noch, Salat und Kohl wachsen. Doch ansonsten lasse ich den Gemüsegarten ausgehen, warte nur noch, bis die Luffa-Kürbisse reif für die Ernte sind.

Etwas optimiert wurde der Gemüsegarten auch schon – ein paar Steinmäuerchen, etwas neue Struktur, und ein Mini-Gewächshaus ist auch schon in Arbeit.


Steinhaus, vorläufiges Ergebnis

Tagelang haben sie mit der Nagelpistole die Holzbretter aufs Dach genagelt. Nagelpistole und Kompressor ab morgens um halb sieben – da ist der Tag doch gelaufen, ehe er angefangen hat! Na immerhin komme ich so mal etwas eher aus dem Bett.

Also ja, man mag es kaum glauben, aber der Holzmensch hat sich unser erbarmt, und mit nur zwei Monaten Verspätung das Holz geliefert. Gut, nicht alles, aber immerhin ein Drittel oder so, und es kann auf der Baustelle weiter gehen. Dann stockt die Arbeit wieder, es folgen zig Telefonate und Vertröstungen auf die nächste Holzlieferung, und das nächste Drittel kommt daher. Dann stockt die Arbeit wieder, weil Holz fehlt … Herrje, werden wir das Dach noch vor dem nächsten Regen zu bekommen, oder was?

Ach ja, und es gibt noch ein weiteres, kleines Problemchen: Das Dach ist kein Rechteck, es ist nicht im rechten Winkel, es ist ein Parallelogramm. Tja, da haben die Baumenschen einen Bockmist verbaut, und dadurch ein Problem geschaffen, das es nun zu lösen gilt. Es ist schon ein grober Fehler, aber ganz ehrlich, mit so etwas war zu rechnen. Uns war von Anfang an bewusst, dass sie nicht die wahnsinns Erfahrung mitbringen. Beim Arbeiten mit Beton und Steinen durchaus, aber es sind einfach keine Zimmerleute.

Aber das wird schon werden, ich glaube die Lösungen wurden bereits gefunden, Andre ist da etwas mehr involviert.

Und aussehen tut das Steinhaus von Woche zu Woche besser:

Ob sie das schaffen? Ob wir das Dach noch vor dem nächsten Regen zu bekommen? Ob die längst bestellten Fenster jemals fertig werden? Ihr werdet es erfahren, im nächsten Blogartikel. Der hoffentlich nächsten Monat erscheinen wird. Unser Ziel ist klar: Wir wollen noch schön den Ofen anfeuern, ehe es auf die Wintertour geht.

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