Wir erinnern uns: am Ende von Teil 1 dieser Wintertour stehen wir am Alqueva, dem flächenmäßig größten Stausee Europas auf einer Landzunge. Aber nicht mehr für lange, denn …


Alqueva No1

… unser Plätzchen hat genau einen Makel: zwei Blaumeisen. Die werden immer verrückter und picken stundenlang unsere Fenster an. Unsere Versuche sie zu verscheuchen haben kaum Effekt, und nach ein paar Tagen sind wir wirklich sehr genervt.

Sonst wäre der Platz hier wirklich schön ruhig. Die Gänse am Seeufer sind auch ein bisschen irre, kabbeln sich alle paar Stunden lautstark. Und ab und an kommt mal ein Fahrzeug vorbei, fährt aber meist wieder, nachdem sie uns sehen.

So auch der französische Landrover, der sich ein anderes Plätzchen sucht, weil dieser hier ja schon belegt ist. Er ist also wieder weg, und wir lassen mal die Hunde raus. Ziva hört den Landy auf der Piste scharren und gibt Vollgas. Max mit Vollgas hinterher. Er weiß vermutlich nicht wirklich warum, aber wenn Ziva so abgeht, lohnt es sich vielleicht. Ziva allerdings hat sich vertan, denn es ist nicht unser Quad, es sind Fremde. Das fällt ihr wohl auch irgendwann auf, und empört wird der Landy angekeift. Max weiß noch immer nicht worum es einfach geht, jault aber mal mit. Andre schnappt sich das Quad um die beiden Intelligenzbestien wieder nach Hause zu scheuchen.

Wir beschließen morgen weiter zu fahren, dieser Platz hier macht die Viecher wohl alle irre.

Monsaraz

Wir wollten ohnehin nach Monsaraz. Ein altes Dorf auf einem Hügel, in die Dorfmauer gebaut, natürlich mit dem obligatorischen Castelo. Und praktischerweise mit einem großen Parkplatz gleich unterhalb der Dorfmauer, man muss also nicht allzu viel laufen.

Hier treffen wir auch die Franzosen mit dem Landy wieder, und klären sie über das kleine Vorkommnis gestern auf. Also im Prinzip erklären wir ihnen, dass wir zwei verrückte Hunde haben und beneiden sie um ihren tiefenentspannten Hund.

Wir drehen also mal eine Runde, mit den Hunden und den Kameras.

Ich hab die Ziva an der Leine, meine Bilder sind also zur Hälfte unscharf. Denn bei ihr ist es immer noch so: wenn ich anhalte zum Fotografieren, dann entfernen wir uns ja automatisch vom restlichen Rudel, und das mag sie gar nicht, da wird sie nervös. Kilometerweit alleine durch die Büsche, das kann sie, aber 20 Meter alleine mit mir im Dorf, da hat sie kein Bock drauf.

Während ich mit Ziva ein bisschen auf der Burgmauer rumturne, sucht Andre mit Max recht bald den Weg nach unten. Burgmauern sind nicht wirklich Andres Ding, und das macht es nicht besser, hat man den alten Tollplatsch an der Leine.

Mit Ziva ist da schon entspannter und trittsicherer, außerdem ist sie halb Katze, und Katze haben ja 7 Leben. Die hat sie noch nicht aufgebraucht.

Das Dorf selber ist nett, so ganz ohne Touris aber auch ein wenig trostlos. Die meisten Restaurants und Geschäft haben geschlossen, in den Gassen tummeln sich nur eine Handvoll Touristen und Einheimische. Eigentlich wollten wir abends was essen gehen, aber irgendwie habe ich da keine Lust mehr drauf. Ein Tourirestaurant ohne Touris ist mir nicht geheuer, also gibt es Wohnmobilküche.

Schön an Monsaraz ist die Natur drumherum. Unterhalt der Stadtmauer blühen gerade nicht nur die Mandelbäume in weiß und rosa, auch die Aloe haben tolle rote Blüten.


Also nicht nur hier, sondern in ganz Portugal. Hier sind es nur „ein paar“ mehr. Die eine Aloe Hecke hat bestimmt 50 Meter. Da nehm ich mir doch direkt mal ein paar Ableger mit, für die Quinta. Mal schauen, was ich unterwegs sonst noch so finde. Und ob die Ableger die nächsten Wochen überleben, bis wir zurück auf der Quinta sind. Und wo ich das überhaupt im Wohnmobil unterbringe …


Alqueva No2

Der Alqueva hat über 1000 Kilometer Ufer, da sollte sich doch noch was finden, oder? Wir durchsuchen das Seeufer via Google Maps und finden auch ein, zwei interessante Lost Places und Halbinseln. Haben die Rechnung dann aber ohne das Eisentor mit Vorhängeschloss gemacht. Der schöne Lost Place ist großräumig und ordentlich abgesperrt, schade. Zweiter Versuch, wir kommen auch relativ weit, bis so eine überfahrbare Rindviechersperre vor uns auftaucht, die echt nicht mehr frisch aussieht. Wenn wir da mit einem 12-Tonner drüber fahren hängen wir einen halben Meter tiefer, und diese Rohre sind vermutlich kompletter Schrott. Also nein.

Wir steuern einen Praia Fluvial (Badeplatz) an. Im Sommer ist hier sicher viel los, jetzt aber eher nicht. Ein paar Angler und ein, zwei Camper, alle lassen wir rechts liegen und fahren ein Stück weiter auf eine Halbinsel, unser neuer temporärer Wohnsitz in Alleinlage.

Während sie also an der Algarve über volle Stellplätze und räumende GNR jammern, haben wir hier unsere Ruhe und strahlenden Sonnenschein. Keine Ahnung, warum alle so auf die Algarve fixiert sind. Sicher, ist schön da, aber hier ist es auch nicht so übel.

Und so stehen nebst uns nur zwei deutsche Camper hier rum, mit denen man auch mal ins quatschen kommt. So erfahre ich, dass Max am Mittag mal vorbei gekommen ist. Er ist wohl mit der Nase am Boden das Seeufer entlang, immer auf der Suche nach dem nächsten Schafsköttel. Ziva hingegen steckt neben unserem Wohnmobil in der Mäusewiese. Nun hat es hier wohl ein paar Mäuse weniger. Eine hat sie uns abends auch mit nach Hause gebracht. Ich weiß nicht, wie sie das macht: in den fünf Minuten die wir abends um elf draußen waren, bei stockdunkler Nacht, erlegt sie im Vorbeigehen eine Maus. Und schleppt sie in ihre Dackelgarage. Hach ja, was ein Flohzirkus hier. Vielleicht wären Kinder doch einfacher gewesen …

Immerhin habe ich erste Plätzchen für meine Ableger gefunden. Wer braucht schon ein Gewürzregal …

Aloe Ableger


Serpa

Nach ein paar Tagen ziehen wir weiter. Wir wollen eigentlich nochmal für eine Nacht am Alqueva stehen, doch mal wieder ist der Wunschplatz abgesperrt, und der Parkplatz von Plan B ist schon mit anderen Wohnmobilen gut besucht. Also fahren wir gleich weiter nach Serpa. Auf dem Weg dorthin sehen wir etwas, das man normalerweise eher in Spanien sieht, und weniger oft in Portugal: riesige Olivenplantagen.

Serpa Oliven

Der „superintensive“ Olivenanbau weitet sich leider immer mehr aus. Eine Schande, dass eher auf Masse statt Klasse gesetzt wird. Denn Klasse sind die Oliven aus solchen Plantagen sicher nicht. Sie brauchen viel Wasser, die Erntemaschinen sind fürchterlich, und der großzügige Einsatz von Roundup (Glyphosat) ist offensichtlich. Hinzu kommt, dass noch nicht einmal die Portugiesen von der Verschandelung ihrer Umwelt profitieren, denn meist sind es ausländische (spanische) Investoren, die hier kräftig mitmischen.

Und nun, volle Aufmerksamkeit bitte, denn jetzt passiert etwas ganz Seltenes: wir checken auf dem Campingplatz ein. Ja, das hatten wir schon lange nicht mehr.

Hat hier aber einen guten Grund: wir wollen uns eine Covid-Impfung abholen, und das „Centro de Saude“ ist gleich nebenan. Dort registrieren wir uns nach der Mittagspause für die Impfung, die wir dann eine halbe Stunde später auch an anderer Stelle im Impfzentrum bekommen. Das ging fix, und so haben wir den Rest des Tages Zeit zu tun, was man halt so tut: die Wäsche machen, mit den Platznachbarn quatschen und Pizza essen gehen.

Die Pizza war sehr lecker, und die Weißwein-Sangria wird vermutlich mein neues Lieblingsgetränk für den nächsten Sommer.

Serpa ist eigentlich nicht groß, aber es ist wohl so etwas wie eine Landkreis-Hauptstadt, denn hier hat es alles, so auch einige Supermärkte. Die Markthalle ist auch gleich neben dem Campingplatz, aber soweit haben wir es nicht geschafft. Der Camping selbst ist übrigens sehr empfehlenswert, und mit 10€ die Nacht auch recht günstig. Ich denke, sie nehmen normalerweise 15€ für zwei Personen, wenn es warmes Wasser hat. Gefallen tut mir der Platz erstens wegen seiner Lage, und zweitens weil man die Hunde rennen lassen kann. Am Platz selber wohnen 2-3 Hunde, die rennen mit unseren plus dem Nachbarshund. Gut, es stört vermutlich auch deshalb niemanden, weil hier vielleicht fünf Wohnmobile gut verteilt rumstehen. Wäre der Platz noch ein bisschen grün wäre es optimal, aber sie haben wohl langfristig die hintere Hälfte abgesperrt, und bauen da jetzt ein Hotel.

Als nächstes wollen wir es nochmal mit dem Rio Guardiana versuchen. Bisher ein weißer Fleck auf unserer Portugal-Reisekarte, denn wenn man wo hin kommt, dann hat es da kein Internet. Andre macht also einen kleinen Ausflug mit dem Quad und erkundet die Lage. Ergebnis: echt schön da, mit den alten Mühlen, aber Internet haben die irgendwie immer noch nicht. Naja, dann wird das wohl erst einmal ein weißer Fleck bleiben.


Spanien

Diese Tour wollen wir es ja auch mal nach Spanien schaffen. Und zwar weniger die Küste, sondern mehr das andalusische Hinterland. Was mir an der andalusischen Küste nicht so sehr gefällt ist das allgegenwärtige Plastik. Teils in Form von Unmengen an Wohnmobilen, und davon soll es diesen Winter angeblich besonders viel geben. Aber auch in Form von superintensiver Landwirtschaft, die wohl sehr viel Plastik braucht. Dem Hinterland kann man ja nochmal eine Chance geben.

Und was ist, als wir reinfahren: Monokultur des Todes. Eukalyptuswälder, soweit das Auge reicht, dazwischen ein paar Pinienplantagen, dann wieder Euka. Ist jetzt mal wieder nicht so der geilste erste Eindruck. Aber das bin ich ja von Spanien so gewohnt.

Wir parken an einem Lost Place ein, der ganz nett ist. Eine altes Minengebiet, mit Gebäuden, die wohl mal sehr imposant waren. Hier hat jemand mit Geld auch einige Bäume gepflanzt, die ich gerne auf der Quinta hätte: riesige Fikus und diesen falschen Pfeffer. Ich habe freilich ein paar Samen mitgenommen, aber ob wir das noch erleben werden, dass die mal so riesig werden wie diese hier? Wohl kaum.

In der Nachbarschaft stehen ein paar alte Gebäude der längst stillgelegten Mine. Die besonderen Bäume und auch die Baumform lässt vermuten, dass wir hier bei den besseren Gebäuden stehen, Verwaltung und Chefvilla.

Viel erkennt man aber nicht wirklich, denn alles ist leer, auch die Fliesen hat jemand von den Wänden extrahiert.

Der Platz ist solala, alle halbe Stunde fährt was vorbei. Mal ein Tanklaster, weiß der Geier wo der herkommt und hinwill. Mal die spanische Kleinfamilie, die ein paar Stunden bleibt und ein Picknick macht. Wer die Spanier kennt, weiß um das Geschnattere. Die gehen zwar, aber wir wünschen uns dennoch einen etwas einsameren Ort, zumal wir nicht ganz fit sind, vermutlich ein paar Nachwirkungen der Impfung.

Also geht es ein Stück weiter an einen See, da steht aber schon einer. Also noch ein Stück weiter die Holzwege rein. Wege können sie echt gut die Spanier, die sind schön breit, kaum steht ein Baum im Weg. Das ist gut, denn die bereits erfolgte Dezimierung unserer Spiegel lässt keinen weiteren Verlust zu. Wir fahren also ein bisschen den Berg hoch und stellen uns in eine junge Eukaplantage, mitten auf eine Feuerschneise. So ein Eukahügel ist jetzt nicht besonders schön, aber es ist eines: sehr ruhig. Totenstill quasi. Keine Insekten, keine Vögel, kein garnichts. Wo Eukas wachsen wächst sonst nicht viel, und so gibt es auch kaum Tiere. Na irgendwo in der Nähe wird es schon ein paar Viecher geben, dem Geballere zufolge arbeiten sie aber dran …

Andre packt das Quad aus und schaut nach einem neuen Plätzchen. Eines, das vielleicht ein bisschen hübscher ausschaut. Was mit Aussicht wäre nett. Er wird fündig, und nach nur einer Nacht ziehen wir um. Es geht ins nächste Erzabbaugebiet, aber das scheint relativ still gelegt zu sein. Dachten wir zumindest.

Auf dem Weg dorthin, man mag es kaum glauben: es regnet! Okay, es ist mehr so ein Nieselregen, nicht also, was die trockene Erde ernsthaft befeuchten könnte.

Dabei wird es jetzt langsam echt Zeit, dass mal anständiger Regen kommt. Ich weiß nicht, wie die Lage in Andalusien ist, ich vermute aber so ähnlich wie im südlichen Portugal: da haben sie sogar schon die Wasserentnahme der Stauseen eingeschränkt, weil deren Wasserstand so niedrig ist. Alles ist trocken, es hat diesen Winter einfach noch nicht geregnet. Wenn da nicht bald was kommt, dann wird der Sommer für viele Menschen, Pflanzen und Tiere hart werden.

Der Platz ist super, das Internet ist super, die paar vorbei radelnden oder fahrenden Spanier winken nett, und wir haben sogar eine ordentliche Palme im Vorgarten. Passt doch, oder? Naja, bekanntlich ist ja immer irgendwas, und heute hätten wir Bohrungsarbeiten im Angebot. Denn das Minengelände, das mit lauter Schächten und Tunneln durchzogen ist, wurde wohl noch nicht ganz ausgebeutet, da geht noch was. Und so bohrt da einer recht tiefe Löcher um Gesteinsproben zu nehmen. Ja, bis Mitternacht. Ja, auch am Sonntag.

Am Montag kommt dann noch die städtische Motorsensengang hinzu, und wir packen unsere Sachen. Und weil die in der Gegend hier das mit dem Bergbau echt ernst meinen, geben wir es uns jetzt voll.


Minas do Riotinto

Ja, Riotinto schreibt man zusammen. Heißt aber schon, was man bereits vermutet: Rio Tinto, also roter Fluss. Ein richtig großes Tagebaugelände, mit teils aktiven, teils inaktiven Steinbrüchen. Im Pyritgürtel gelegen, also wird hier primär Kupfer abgebaut. Die Mine ist recht alt, die Briten und die Rothschilds waren alle schon da, und haben früher richtig schon die Kolonialisten raushängen lassen. Wie es heute mit der Umweltzerstörung und so aussieht kann ich nicht sagen, aber es schaut alles nicht so wirklich nachhaltig und natürlich aus. Oder ästhetisch oder sonstwas. Ist halt Bergbau.


Und ja, ich weiß, irgendwoher muss das Kupfer für unsere Stromkabel ja kommen.

Wir fahren erst einkaufen und dann mit dem Laster ein bisschen rum, versuchen ein nettes Plätzchen zu finden – für die Nacht, und um das Quad auszuladen.

Versuch Nummer 1 wäre ganz Okay, aber nicht geil – ein schottriger Platz neben einem großen, fertigen Tagebau, und aus mindestens drei Richtungen dröhnt Fabriklärm her. Und da wir vermuten, dass die auch nachts arbeiten, fahren wir zu Plan B.

Versuch Nummer 2 ist ein bunter See. Bunt deshalb, weil sie mit dem Wasser aus den ganzen Pfützen hier wohl die Steine waschen oder so. So hat hier alles irgendwie einen Rotstich. Der See ist aus fotografischer Sicht ganz interessant, aber jeder Umweltschützer würde hier wohl das große Heulen kriegen. Wir versuchen ein bisschen am Ufer entlang zu fahren, doch wer nicht in einem abgebrannten Waldstück inmitten von Zistrosen wohnen möchte, der bleibt hier eher nicht.

Mit anderen Worten: hier ist alles tot.

Der See ist tot.

Die Bäume im See sind tot.

Der Wald neben dem See ist tot, abgebrannt.

Und das Auto im See ist auch ziemlich tot.

Versuch Nummer 3 führt uns zur offiziellen Touriecke. Zum vierten Mal heute kommen wir an dem Kreisverkehr mit der alten Lok vorbei, und die Straßenbauarbeiter, die dort gerade die Markierungen erneuern, fragen sich vermutlich auch schon, was die komischen Deutschen hier eigentlich treiben …

Es gibt eine alte Bahnlinie, auf der ein kleines Züglein die Touris durch die Gegend fährt.

Als wir ankommen, ist eine Tour gerade zu Ende und da das Tickethäuschen zu ist, passen wir den Tourguide ab. Ja, das war die letzte Fahrt für die nächsten Tage, sie fahren nur, wenn es sich lohnt, wenn sich eine Gruppe / Schulklasse angemeldet hat. Naja, Okay, dann nicht. Wir fahren ein Stück das Tal entlang und finden letztendlich erst die örtliche Kläranlage, einfach weil wir heute nichts Schönes auslassen wollen, und dann doch noch ein Plätzchen zum Übernachten. Vermutlich das ruhigste Plätzchen in der ganzen Gegend, denn die frisch geteerte Straße ist kaum befahren.


Embalse del Agrio

Habe ich eigentlich schon das Wetter erwähnt? Also es ist schon ganz nett. Sonnenschein und gute 20 Grad, und selbst wenn eine Prise Wind geht ist das Okay. Das richtige Wetter also um mal wieder an einen See zu fahren. Mal schauen, ob der Wasser hat.

Wir verlassen also Riotinto und nehmen die malerische Route. 50km durch gemischtes Gebiet. Die Pinien- und Eukawälder werden weniger, man sieht immer mehr Korkeichen und Steineichen. Teils bewirtschaftete Wälder, teils auch wilde und ursprüngliche Wälder. Und inzwischen erkenne ich ja, welche Hügel mal abgebrannt sind: Wo die Bäume fehlen und die Zistrose allgegenwärtig ist.

Hier nördlich von Huelva gibt es wirklich sehr viele Pinien Monokulturen. Was aber auch kaum verwundert, denn wie der Eukalyptus scheint gerade die Pinie auch unter übelsten Bedingungen zu wachsen. Heiße, trockene Sommer und ein Boden, in dem mehr Stein als Dreck ist.

Zwischendurch immer wieder schöne, alte Eichenwälder, mit Korkeiche und Steineiche, und vielen verschiedenen Büschen und Sträuchern dazwischen, mal bewirtschaftet, vereinzelt auch naturbelassen. Sieht man diese grünen Oasen, wird einem klar: Die Natur ist der beste Landschaftsgärtner, lässt man sie machen.

Die kurvigen Hügel sind nett zu fahren, es kommt auch kaum Gegenverkehr auf der einspurigen Straße. Und weil ich daran gedacht habe die Luftfederung in meinem Sitz auszulassen, wird mir auch nicht schlecht. Soweit, so ein guter Fahrtag. Wäre da nicht so ein komisches Geräusch, das vom Fahrwerk her kommt. Oh je, das hört sich aber ungesund an … Andre tippt auf Radlager, die man mal nachziehen müsste. Hätte man die richtige Nuss dabei um diese fest sitzende Mutter aufzubekommen. Also langsam lohnt sich die Mercedes Werkstatt wohl.

Immerhin, der See ist ein ganz hübscher, und viele Wege führen ans Ufer. Wäre der See gut gefüllt, wäre er sogar richtig hübsch.

So ist er halt ein bisschen steinig. Und das Gestein hat immer noch einen Rotstich, denn wir befinden uns immer noch in diesem Pyritgürtel – jetzt allerdings am spanischen Ende, im nächsten Kaff liegt das letzte Minengelände. Das portugiesische Ende des Pyritgürtels ist übrigens bei Lousal, da waren wir ja auch schon.

Hier bleiben wir für ein paar Tage. Denn hier ist es nett und ruhig, der benachbarte Helikopterflughafen hat wohl gerade Winterpause und die Hunde können frei rumlaufen, was sie auch tun. Und erstaunlicherweise bleibt die Ziva besser am Wohnmobil als Max. Als wir gestern nämlich abfahrbereit waren, um mit dem Quad zum Einkaufen in den Ort zu fahren, hat einer gefehlt. Max war unauffindbar und nach einer Viertelstunde rufen und mit dem Quad suchen war er plötzlich wieder da. Ich sag ja, Sack Flöhe.

So, und um diesen heutigen Reiseblog abzuschließen, noch ein bisschen extra „Dogcontent“. Der kommt eigentlich immer gut an, denn die meisten Blogleser kennen unsere Köters ja bereits ein paar Jahre.

Da hätten wir einmal die Ziva. Die Ziva hat sich von einem schreckhaften Hundekind zum Kuschelmonster entwickelt. Noch hat sie ihre schreckhaften Momente, aber machen wir uns nichts vor, sie wird Max, den „Anfass-Junkie“ in allen Belangen noch übertrumpfen.

Na gut, Max beim Tennisball hinterher jagen zu übertrumpfen ist jetzt nicht das große Kunststück, denn er denkt nicht mal im Traum daran loszulaufen, sobald was fliegt.

Und wir hoffen sehr, dass sie sich nicht ganz so viele Neurosen vom Seniorportugiesen abschaut.

Denn sie sind schon recht vielfältig.

Max Sitzbank voll

So, das war es für heute. Wir werden jetzt noch ein paar Tage die Ruhe genießen, das Restaurant im Nachbarort aufsuchen, und vielleicht ein bisschen quaddeln, ehe es in die Großstadt geht – und wir uns die schöneren Ecken von Andalusien anschauen. Ich bin mir sicher, da geht noch was.

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