Seit dem letzten Reiseblogeintrag sind ungefähr drei Wochen vergangen – woraus man schlussfolgern kann, dass wir jetzt genau so lange am ein und denselben Strandparkplatz rumgestanden sind.

Was also ist in den letzten drei Wochen so passiert?

Manche Leute denken ja, dass so ein Womoleben an einem Strandparkplatz, wo nicht allzu viel los ist, ja total langweilig sein muss. Keine Ahnung, warum ihnen langweilig wäre, wir können uns ganz gut beschäftigen. So gut, dass drei Wochen wie im Fluge an einem vorbeirauschen.

Strandspaziergänge bei fast jedem Wetter

Wir stehen im Alentejo Litoral auf einem Strandparkplatz – was bedeutet, dass es nicht weit zum Strand ist. Die Hundis freut das sehr. Gerade Tizon kann bei Wind und Wetter richtig schön ausflippen, ist in Spiellaune. Doch es fehlt der Spielkamerad. Max findet es nämlich sehr seltsam, dass Tizon plötzlich so aktiv ist. Max will einfach nur wieder nach Hause.

Endlich wieder Strandtage 🙂

Ein bisschen Atlantikwildfang

Klaus, der Nachbar, hat sich ein paar Makrelen geangelt, und diese auch mit uns geteilt. Mehr an Frischfisch aus dem Atlantik gab es leider nicht, aber die Wellen waren teilweise echt wahnsinnig groß und der Wind sehr frisch. Es hat wohl einen Grund, warum sich die Portugiesen erstmal eine Survivalmontur anziehen, ehe sie sich zum Angeln an den Strand begeben. Also gibt es Fisch von der Fischtheke. Und wenn schon dafür bezahlen, dann gleich richtig – also gibt es lecker Thunfischsteak und Lachsteak.

Wind und Wellen, das freut den Kitesurfer

Weihnachtsvorbereitungsaktivitäten

Ich habe mit Weihnachten so viel am Hut wie ein Eskimo mit Strandkörben. Entsprechend unweihnachtlich steigen wir in die Adventszeit ein. Immerhin, wir haben einen Adventskalender. So eine Gelegenheit um eine tägliche Miniportion Schokolade zu essen kann man sich ja auch nicht entgehen lassen.

Adventskalender im Womo

Portugalismo

Wer es auf Facebook noch nicht mitbekommen haben sollte: Andre und ich, wir haben eine neue Webseite erstellt. Das kam so: Vor zwei, drei Monaten meinte Andre mal zu mir, dass er darüber nachdenke, eine extra Webseite aufmachen wollte, nur für Portugal-Sachen. Weil sonst würde es zu viel Portugal auf dem Blog werden. Ist ja ein Reise-Wohnmobil-Blog, und kein Portugalblog. Ich gucke kurz etwas perplex, ehe ich ihm mitteile, dass ich genau dasselbe vorhabe, und sogar schon einen Namen für das Kind, die Webseite registriert habe. Das ist dabei rausgekommen: www.portugalismo.de

Und das Wetter? Ich glaube, es wird Winter

In den letzten drei Wochen hat es ein paar Tage geregnet und gewindet, auch sind die Temperaturen zuletzt etwas gefallen. Im Gesamten jedoch ist es immer noch sonnig, trocken und relativ warm. Außer nachts, da ist es echt kalt. Echt gutes Wetter also – zumindest für uns. Dass die Regenzeit immer noch auf sich warten lässt, ist natürlich weniger schön für das Land. Die niedrigen Grundwasserspiegel und leeren Stauseen könnten ruhig etwas mehr Regen vertragen.

Bestes Wetter, und eine mysteriöse Spiegelung.

Das undichte Dachfenster im Ducato hingegen möge bitte von weiterem Regen verschont bleiben, ehe wir uns dazu aufraffen können es abzudichten.

Ein Stromexperiment und seine Folgen

Unser Gasherd hat einfach keine Power. Was den Vorteil hat, dass mir fast nichts anbrennt – dafür aber kannst du kaum was anbraten. Scharf anbraten kannste gleich vergessen. Nun haben wir ja recht viel solar und Strom in der Hütte, warum also nicht mal einen Versuch starten um mit Induktion zu kochen. Das alte Induktionskochfeld hatte noch weniger Lust als der Gasherd, haben es vor Kurzem erst rausgeschmissen. Also musste erst einmal ein Neues her. Und das Ding ist wirklich geil. Herd an, Topf drauf, zack heiß.

Wenn da nicht das kleine Problem mit dem Wetter gewesen wäre. Kochen mit Strom ist vielleicht ein Experiment, das man bei gutem Wetter und mit vollen Batterien angehen sollte. Aber das kann ja jeder. Das Ende vom Lied ist, dass die Batterie am dritten Tag „etwas“ leer war. Also durfte erst Ducatolein eine Stromspende geben, dann durfte auch noch Klaus was abgeben.

Ducatolein, Retter in der Not

Mein Blogartikel „warum man immer ein Zweitwomo dabei haben sollte“ schreibt sich gerade fast von selber, kommt die nächsten Tage. Auch in den letzten drei Wochen hat sich Ducatolein bewährt: Erst eine Stromspende, dann eine Wasserspende, zum Einkaufen fahren. Und um kleine braune Hund mit nervösem Bellen mal outzusourcen.

Andere Wohnmobile: wir beobachten und wundern uns

Wir stehen auf einem Strandparkplatz mit zwei Ebenen. Auf die oberste Ebene passen ungefähr fünf Wohnmobile hin, wobei wir drei ja schon gut Platz brauchen. Zeitweise stehen noch zwei weitere hier oben – alle parken längs, weil der Platz recht schief ist. Auf dem unteren, strandnaheren Parkplatz, passen auch fünf Wohnmobile hin. Der Platz ist eben, man könnte also ordnungsgemäß parken, wie die Pkws auch. Wenn die Wohnmobile in vorderster Reihe normal parken, passen dort locker fünf Fahrzeuge gemütlich hin. Wenn zwei Wohnmobile etwas platzsparend längs parken, dann passen noch zwei Pkw dazwischen. Wenn zwei größere Wohnmobil längs parken und zwar so, dass sie noch bisschen Abstand / Privatsphäre haben möchten, dann passt da niemand mehr hin. Da bin ich immer wieder verwundert. Alle paar Tage kommt ein Wohnmobil, und parkt so, dass sich bloß keiner daneben stellen kann. Zwei Familien haben ihre Wohnmobile vermutlich ganz bewusst so geparkt, dass sie die komplette erste Reihe inklusive Picknicktische ganz für sich alleine haben. Die Tagesgäste und Angler, alles Leute aus der Gegend, mussten schauen wo sie parken.

Hübscher Bulli, und er parkt auch anständig.

Was ich immer wieder mal höre: „Ist doch kein Problem, hat sich keiner beschwert.“ Nein, die Portugiesen beschweren sich nicht. Habe ich noch nie erlebt, dass einer daherkommt und meckert. Das macht der Portugiese einfach nicht, zumindest nicht dir gegenüber. Ob er sich dann aber vielleicht bei seinem Cousin, dem Chef der örtlichen Polizeistation beschwert, das weißt du nicht.

Über die Abhängigkeit von brauchbarem Internet

Wenn du drei Wochen lang an einem Platz stehst, eigentlich gut Zeit hast um konzentriert zu arbeiten und dann doch nichts gebacken bekommst, dann hat eventuell das miese Internet Schuld. Irgendwie wiederholt sich das: Plätze, die wir als gut in Erinnerung haben, die wir extra ansteuern um in Ruhe etwas arbeiten zu können, enttäuschen. So schön es hier ist, aber wenn du dich mehrmals täglich über das lustlose Internet ärgern musst, dann ist das einfach nervig.

Platzwechsel am Abend: die Suche nach dem Strandinternet

Eines Abends wurde es uns einfach zu bunt. Es ist erst halb Acht, und das Internet hat schon Feierabend. Und so lange wir an einem Plätzchen rumstehen können, ebenso kurzentschlossen können wir zum nächsten weiter ziehen. Um dreiviertel Acht waren die Sachen gepackt und es ging los. Wir ziehen ein paar Kilometer weiter, so der Plan.

Erstmal zum Intermarché, zum Einkaufen, Ver- und Entsorgen. Während Andre auf dem Weg dorthin, mitten auf der Waschbrettpiste, seine Scheinwerfer neu ans Auto schraubt und eine Fotosession einlegt, gehe ich im Intermarché shoppen. Direkt neben der VE übernachtet ein französisches Wohnmobil. Auf dem Supermarktparkplatz, quasi direkt neben Gulli und 24h-Tankstelle. Na gut, wenns ihm gefällt. Wir entsorgen dann mal, lassen die Hunde noch ein bisschen bellen und die Musik an. Vielleicht rundet das ja seine Campingerfahrung vollends ab.

Der auserwählte Platz liegt nur zehn Kilometer weiter, am Ende einer drei Kilometer langen Piste. Eine üble Piste, mit Waschbrett, Schlaglöchern und anderen lustigen Schikanen. Dort angekommen stellen wir kurz fest, dass es Internet gibt, suchen uns ein hübsches Plätzchen. Fünf Minuten später war das Internet weg, und es kam auch nicht wieder. Also tritt Plan B in Kraft: wieder ein Stück zurück nach Norden, ein anderer Strandparkplatz. Und wenn es da auch kein Netz gibt, können wir uns ja immer noch zum Franzosen stellen.

Wenn du abends um neun Uhr einen Strandparkplatz ansteuerst, und dir auf der einzigen Zufahrt die GNR entgegen kommt, dann denkst du dir schon so ein „Ne, jetzt, wirklich.“ Die wissen ganz genau wo wir zu später Stunde hinwollen, ist ja auch eine Sackgasse.

Plan B war jedoch von Erfolg gekrönt. Nachdem wir zwei Stunden lang auf dem lustlosen LTE-Netz versucht haben, nicht allzu genervt zu sein, habe ich doch einfach mal auf 3G umgestellt. Besser.

So stehen wir jetzt also auf einem kleinen Strandparkplatz. Für Sonntag ist hier echt wenig los. Touristen hat es kaum, nur Einheimische scheinen den Platz zu kennen. Es gibt einen Steg zum Strand, der vom Sand schon ziemlich zugeweht wurde, und eine Art Naturlehrpfad. Ich denke, wir stehen so ein bisschen im Naturschutzgebiet. Aber wir stören niemanden, und mit etwas Glück stört sich die GNR auch nicht an uns.

Steg am neuen Strand – die Gassirunde gibt’s jetzt gleich.

Wir werden sehen, ob wir hier noch ein bisschen stehen bleiben. Denn wir haben noch eine Todoliste: Andre sein repariertes Objektiv möchte morgen aus Lissabon abgeholt werden. Die Tage kommt ein Paket für uns an. Die Dachluke möchte abgedichtet werden. Danach kann es weiter gehen.

Mehr Bilder:

Morgendämmerung am Strand? Etwas sehr frisch.
Wenn das Meer wärmer ist als die Luft, dann dampft es.
Unsere Aufpasser könnten echt mal bissle weniger aufpassen.

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