Wie im letzten Reiseblogpost ja bereits angedeutet, sollte die Quadtour nicht die einzige touristische Unternehmung bleiben, die wir unternehmen zu gedenken. Und so kommt es, dass wir tatsächlich noch einige Tage mehr im Lagos abhängen …

Lagos – die Fortsetzung

Ehe wir mit einem Boot die Klippen der Felsalgarve erkunden können, müssen wir auf besser Wetter warten. Also bleiben wir, wo wir sind, und nutzen die Zeit für etwas Arbeit. Wind, Sonne, Regen und Sturm, alles ist dabei, fröhliches April- und Herbstwetter eben.

So sieht man uns draußen kaum, außer es geht für eine stürmische Gassirunde an den Strand oder wir erkunden mit unserem Platznachbarn das benachbarte Hafenrestaurant. Bei einer abendlichen Fotografiersession ist uns aufgefallen, dass da lauter portugiesische Pkw vor dem Restaurante stehen – ein gutes Indiz dafür, dass er gut sein könnte. Und das ist es auch. Zur Cataplana gibt es grünen Wein, zum Nachtisch Doce da Casa und Galao. Wer in Lagos abhängt, sollte das Barrigada ruhig mal ausprobieren!

Auf Windstille warten und dann eine Segeltour buchen …

Irgendwann hat sich das Wetter soweit einbekommen, dass wir es wagen und eine Bootstour zu den Grotten der Ponta da Piedade buchen.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten und unzählige Anbieter. Wir entscheiden uns dafür, uns mit dem Segelboot rausschippern zu lassen. Ein relativ großer Kutter, der ein kleines Motorboot hinter sich herzieht.

In das steigen wir dann auch, um die Felsenküste etwas genauer zu erkunden.

Eindrucksvoll sind dabei nicht nur die Felsen selbst, sondern auch die Fahrtkünste unseres Käptn. Nur einen halben Meter von den Felsen entfernt steuert er die Nussschale durch die teils engen Stellen. Und auch seine Fantasie kann sich sehen lassen – zu den verschiedensten Felsen fällt ihm eine Assoziation ein: der hier sieht aus wie KingKong, das da ist ein Elefant, usw. Sogar Michael Jackson und ein Krokodil waren vertreten. Ich habe nur noch darauf gewartet, dass er uns gleich eine alternative Geschichte von Pocahontas erzählt, aber dafür war sein Englisch glaube ich nicht so gut ?

Auf dem Rückweg werden dann noch die Segel gesetzt – schließlich hat man ja eine Segeltour gebucht. Doch der Wind verfängt sich nur geringfügig in den Segeln, und so dümpeln wir in Minimalgeschwindigkeit zurück gen Hafen.

Wenn du auch mal zu den Grotten rausfahren willst: wir haben das beim Anbieter Bom Dia gebucht. Einfach zum Hafen gehen, sie sind kaum zu verfehlen. Alternativ ist eine Tour mit Kajaks bestimmt auch spaßig. Man wird mit einem Motorboot hinausgezogen, und paddelt dort dann richtig schön zwischen den Felsen rum. Kommt damit eben auch dort hin, wo es für die motorisierten Nussschalen zu eng wird.

Hier noch ein Video von der Bootstour. Es kann dir nur einen Eindruck davon vermitteln, wie schön es da ist – und wie schön es erst bei gutem Wetter sein muss! Erleben muss man es schon selbst …

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Delfine gucken mit dem Speedboot

Da ich Andre einmal aufs Boot bekommen habe, wie wäre es gleich mit Nachschlag? Er scheint nicht allzu begeistert von der Idee, zum Deflin-Watching aufs hohe Meer rauszufahren. Er wehrt sich allerdings auch nicht allzu sehr, also ziehen wir das einfach durch. Unser Platznachbar kommt auch spontan mit, und so begeben wir uns zu dritt zum nahe gelegenen Hafen.
Wir buchen das Boot mit den größten Motoren und fragen uns noch, ob man bei dem Wetter wirklich diese viel zu warmen Winterjacken braucht. Okay, sie werden ihre Berechtigung haben, ziehen wir sie mal an.

Und, wie das so ist, kaum sind wir auf dem Meer, zieht der Himmel zu, und wir bekommen während der folgenden anderthalb Stunden keine Sonne zu Gesicht. Und das Boot ist wirklich schnell unterwegs, die Jacken haben sich schnell als sehr sinnvoll erwiesen. Die Tour selbst gibt es hier im Video zu sehen:

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Ich habe keine Ahnung, warum Delfine so faszinierend sind, das ist einfach so. Es sind schöne Tiere, die zahlreich vor der portugiesischen Küste zu finden sind, zumindest wenn es genug Futter hat. Und der Sardinenbestand hat sich ja erst wieder erholt, perfekt also für eine Sichtung. Interessant fand ich, warum die Gruppe von Delfinen bei uns am Boot blieb. Die Erklärung dazu is gegen Ende des Videos zu sehen: es geht um Spaß! Die wollen einfach ein bisschen auf den Wellen reiten, die unser Käptn absichtlich fabrizierte.

Für deine Delfintour in Lagos noch ein Tipp: Der Anbieter Seafaris hat die größten und schnellsten Speedboote, die machen richtig Laune. Ich würde auf jeden Fall nur dann rausfahren, wenn das Meer ruhig ist und die Sonne scheint.

Wichtiger Hinweis noch: kurz vor Abfahrt einen Galao zu trinken ist taktisch sehr unklug. Das Speedbot hat nämlich kein Klo.

Flauschige Alpacas

Letztendlich sind wir fast eine Woche lang in Lagos gestanden. Zeit also, weiter zu ziehen. Weit kommen wir nicht, denn Freunde von uns haben sich nur einige Kilometer weiter ein Grundstück gekauft und sind gerade dabei, sich hier ein Kleinod zu schaffen.

Nach einem schönen Grillabend wollen wir bereits am nächsten Tag weiter – denn wir wollen dieses Jahr schauen, dass wir etwas zeitiger in den Norden kommen. Also ganz in den Norden von Portugal, nicht wie letztes Jahr nur fast.

Vorher aber gibt es noch ein kleines Fotoshooting auf „ReSaRio“, der kleinen, aber feinen Farm von Sabine und Rene. Wie man auf nachfolgenden Bildern sieht, insbesondere die flauschigen Alpacas haben es mir angetan. Sie sind erst vor einer Woche eingezogen und noch etwas scheu. Das wird sich aber sicherlich recht bald legen, so neugierig und verfressen wie sie sind …


Hallo, Alentejo!

Wir verlassen die Algarve, fahren nach Norden, in den Alentejo.

Futter für die Hunde – ein Besuch bei Evelyn

Ich hatte es im Winter bereits angekündigt: 10% aller Paypalspenden, die meine lieben Blogleser mir zugutekommen lassen, gehen an eine privat finanzierte Tierschutzorganisation. Einfach so, vielleicht hilft es ja. Und wenn andere bewusst mich unterstützen, dann kann ich ja auch andere unterstützen. Wegen Karma und so. An dieser Stelle ein Danke an alle, die mir was haben zukommen lassen. Seit Weihnachten füllt sich das Spendensäckel, und so gehe ich vor meiner Abfahrt noch in Lagos einkaufen: Hunde- und Katzenfutter im Wert von 60€. Ich weiß auch nicht, warum die Kassiererin so komisch schaut, nur weil ich einen Einkaufswagen mit über 60 Kilo Hundefutter durch die Gänge zerre …

Evelyn ist eine Deutsche, die im Süden des Alentejo einen privaten Tierschutzhof betreibt. Ein großzügiges Gelände, mit Hauptgebäude, Nebengebäude, Zwingern und einem kleinen See. Sie nimmt Hunde aus schlechter Haltung auf, darunter auch einige Kettenhunde – letzten Winter hatte sie über 60 Mäuler zu stopfen.

Die Hunde haben es wirklich sehr gut bei ihr. Sie leben im Rudel, laufen auf dem Grunstück frei herum, haben einen großen Schwimmteich, Rückzugsorte, und nicht wenige von ihnen können hier ihre Traumata abbauen. Die schlechte Haltung hat bei einigen von ihnen Spuren hinterlassen, körperlich wie seelisch. Da muss man einfach sagen: diese Tiere haben Glück, dass sie bei Evelyn gelandet sind. Und von dort aus in ein neues Zuhause vermittelt werden können.

Ihr Engagement wie auch das ihrer Unterstützer wird von offizieller Seite nicht finanziell unterstützt, und so werden Spenden jeglicher Art gerne gesehen. Wer sich nun motiviert fühlt etwas beizutragen, in Form von Geldspenden oder Sachspenden: https://www.tierschutz-esperanca.com/ Auch kann man vor Ort helfen – dass es immer was zu tun gibt, versteht sich wohl von selbst. Platz für’s Wohnmobil ist übrigens vorhanden ?

Ich habe mir das also angesehen und für gut befunden, und ich werde sie auch gerne weiter unterstützen. Es gibt im Winter so viele hundeliebende Wohnmobilfahrer an der Algarve, da müsste sich doch was machen lassen? Da fällt mir schon noch was ein …

Barragem de Santa Clara

Weiter geht es zum heutigen Übernachtungsplatz, dem Barragem de Santa Clara. Der See selbst ist schön voll, aber auch an der Staumauer ist einiges los – hier stehen tatsächlich einige Wohnmobile rum, mehr als ich erwartet hätte. Also stellen wir uns etwas abseits auf unser Geheimplätzchen und genießen die Ruhe und das geile Wetter. Endlich ist Frühling!

Barragem do Monte da Rocha

Eines fehlt noch, um diese Überwinterung zu einem würdigen Abschluss zu verhelfen: das traditionelle Abschiedsessen mit Reisegefährten. Gut, normalerweise findet das in Form von einem Schnitzelessen in Emmendingen statt, aber da wir ja auch für das beste Schnitzel nicht nach Deutschland fahren wollen, verlegen wir das Abschiedsessen eben ins Alentejo. Gut, die meisten Überwinterer sind schon zurück in Deutschland, so wird es mit Gabi und Arnold (maudolf-on-tour.de) eine sehr überschaubare Viererrunde, die sich zum vermutlich besten Porco Preto in ganz Portugal verabredet.

Wir genießen einen richtig warmen Tag am See – der auch richtig schön voll ist. So gefallen mir Stauseen: drumherum ist alles grün, die Blümchen blühen, und das Wasser ist schon halbwegs warm und klar. Tizon zieht sein 10-in-10-Programm durch (10x innerhalb von 10 Minuten ins Wasser), und Max kann sich einfach nicht entscheiden, wo man am besten in der Sonne chillen kann.

Zwischendurch kommt eine Herde Schafe durch, ansonsten ist es schön ruhig.

Aber man merkt, wir sind gerade im Reisemodus. Denn nach nur zwei Nächten geht es weiter.

Santiago do Cacem

Dieser Tage bin ich immer wieder fasziniert von dieser frühlingshaften, grünen und bunten Landschaft. Eichenwälder, Lavendelfelder, gelbe und lila Blümchen, soweit das Auge reicht. Die Bäche führen Wasser, die Seen sind gefüllt. Also wenn man sich nicht so sehr auf diese Schlaglochpiste konzentrieren müsste, wäre das ein richtig entspannter Fahrtag geworden.

Unsere nächste Station heißt Santiago do Cacem. Aktuelle Bilder gibt es nicht, denn das Wetter hat es sich mal wieder anders überlegt, es regnet alle Nase lang.

Vor ein paar Tagen stellte ich feset, dass ich den Medikamentennachschub für Tizon versemmelt habe. Er braucht für seine Arthrose ein Schmerzmittel, und das neigt sich sehr dem Ende zu. Erst vergesse ich es, dann ist portugiesischer Nationalfeiertag, so dass alle Apotheken zu haben, und als ich schließlich in der Apotheke stehe, offenbart mir die Apothekerin, dass Rimadyl nicht bestellbar wäre. Jetzt muss ich Anfang kommender Woche zu einem Tierarzt, und schauen, was sich da machen lässt. Auch deshalb sind wir jetzt in Santiago do Cacem, denn hier gibt es eine Tierklinik – da müsste ich gute Chancen haben und was Passendes bekommen. Ach ja, und Hundefutter, das ist auch aus.

Nächste Woche geht es dann weiter. Noch sind wir unschlüssig: Ans Meer? In die Großstadt? An den Stausee? Hach, immer diese Entscheidungen!

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